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Kladrum auch Cladrum Kladrem Kladram ist der Name eines im Spatmittelalter eingegangenen Dorfes in der Gemeinde Schwanheide in Mecklenburg Vorpommern Der Name setzt sich aus den altslawischen Wortstammen klaba fur Baum und rab fur schneiden fallen zusammen 1 und bedeutet Holzfallerort 2 Muhlenteich der ehemaligen Kladrumer MuhleDie Dorfstelle befand sich ungefahr 1 5 km sudlich von Schwanheide am rechten Ufer des hier zu einem Teich aufgestauten Muhlenbaches 1444 wird das Dorf als Kladrem in einer Urkunde Heinrich des Dicken erstmals erwahnt 1458 waren ausser einem Muhlengehoft nebst Kathen noch zwei Bauernstellen vorhanden 3 1459 bis 1468 wird neben dem Muller noch ein Bauer aufgefuhrt Demgegenuber ist 1462 im benachbarten Zweedorf ein von Cladrem verzeichnet 4 Schliesslich ist 1485 ist nur noch die Muhle selbst bewohnt Diese sogenannte Claren Muhle wurde 1625 im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges niedergebrannt aber bereits 1648 wiederaufgebaut und fortan als Schwanheider Muhle bezeichnet Hier waren die Bauern der Heidedorfer Bickhusen Nostorf Rensdorf und Zweedorf mahlpflichtig In den 1960er Jahren kam es zur Einstellung des Muhlenbetriebes Das verbliebene Gebaude wird nach einem Umbau nunmehr als Fledermaushabitat genutzt Die Feldmark des Dorfes war vergleichsweise klein und grenzte im Suden an Nostorf und im Westen an Zweedorf Entsprechend wurde sie 1538 von drei Bauern aus Nostorf und einem aus Zweedorf bewirtschaftet 5 1660 wurde die Feldmark zum grossherzoglichen Meiereihof in Schwanheide gelegt 6 In den 1890er Jahren wurde einige 100 m westlich der Dorfstelle im Rahmen des Kiesabbaus ein spatbronzezeitliches Urnengraberfeld gefunden 7 In der Schmettauschen Karte von 1788 ist angrenzend an die Dorfstelle die Flurbezeichnung Wende Bruch ausgewiesen so dass in Verbindung mit dem Namen und der geringen Grosse von Dorf und Flur von einem wendischen Dorf auszugehen ist 8 Die Besiedelung des Dorfes noch lange nach 1252 und die Umlegung der Feldmark zum Meierhof in Schwanheide sprechen gegen die verschiedentlich geausserte Annahme 9 es habe eine namensstiftende Vereinigung mit einem anderen Dorf zum spateren Zweedorf stattgefunden Einzelnachweise Bearbeiten Paul Kuhnel Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 46 1881 ISSN 0259 7772 S 3 168 hier S 68 70 online Greve verweist auf die Wortstamme clodene und ramme gelangt aber zu derselben Bedeutung Dieter Greve Flurnamenatlas fur das sudliche Westmecklenburg Band 1 Stadt Boizenburg Dorfer des Amtes Boizenburg Land Teil 1 Thomas Helms Schwerin 2011 ISBN 978 3 940207 25 8 S 83 und 167 Boizenburger Pacht und Bederegister von 1458 zitiert nach Franz Schildt Die untergegangenen Dorfer Mecklenburg Schwerins In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 56 1891 S 149 222 hier S 153 online Werner Felten Die Personennamen der Stadt und des Landes Boizenburg vom 13 bis 17 Jahrhundert In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 100 1936 ISSN 0930 8229 S 1 178 hier S 138 online Boizenburger Bederegister von 1538 zitiert nach Franz Schildt Die untergegangenen Dorfer Mecklenburg Schwerins In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 56 1891 S 149 222 Landbederegister von 1660 zitiert nach Franz Schildt Die untergegangenen Dorfer Mecklenburg Schwerins In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 56 1891 S 149 222 hier S 155 Robert Beltz Die Grabfelder der alteren Eisenzeit in Mecklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 71 1906 S 1 152 hier S 70 f online Zur methodischen Zulassigkeit dieser Zuordnung siehe Kerstin Kirsch Slawen und Deutsche in der Uckermark Vergleichende Untersuchungen zur Siedlungsentwicklung vom 11 bis 14 Jahrhundert Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 21 Steiner Stuttgart 2004 ISBN 3 515 08604 8 S 68 online Ina Kahns Zur Volkskunde des Landes Mecklenburg am Beispiel des alten Amtes Boizenburg zu Beginn des 20 Jahrhunderts Veroffentlichungen der Forschungsstelle Ortsmitteleuropa an der Universitat Dortmund Reihe B Nr 32 Universitat Dortmund Forschungsstelle Ostmitteleuropa Dortmund 1983 ISBN 3 923293 02 X S 8 Dieter Greve Flurnamenatlas fur das sudliche Westmecklenburg Band 1 Stadt Boizenburg Dorfer des Amtes Boizenburg Land Teil 1 Thomas Helms Schwerin 2011 ISBN 978 3 940207 25 8 S 83 und 167 53 419444444444 10 6725 Koordinaten 53 25 10 N 10 40 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kladrum Schwanheide amp oldid 233083374