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Als Katte Schwert oder auch Katte Richtschwert wird ein Richtschwert bezeichnet mit dem im Jahr 1730 angeblich die Hinrichtung Hans Hermann von Kattes vollzogen wurde Sowohl das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel als auch das Markische Museum in Berlin behaupten sie bewahren das Katte Richtschwert auf Der Scharfrichter mit dem Richtschwert und dem knienden Katte am Fenster Kronprinz Friedrich Kolorierter Kupferstich von Abraham Wolfgang Kufner um 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Schwert in Brandenburg an der Havel 1 2 Das Schwert in Berlin 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHans Hermann von Katte war ein Jugendfreund des spateren preussischen Konigs Friedrich II und als solcher Mitwisser von dessen versuchter Flucht nach Frankreich im August 1730 Infolge seiner Mitwisserschaft wurde er zum Tod verurteilt und am 6 November 1730 in Kustrin enthauptet Scharfrichter in Kustrin war zu jener Zeit ein gewisser Heyl der auch die ubliche Entlohnung fur die Enthauptung quittierte was durch Archivalien belegt ist Entgegen dieser Quittung ist der Name des ausfuhrenden Scharfrichters in Carl Hinrichs Werk Der Kronprinzenprozess Friedrich und Katte mit einem gewissen Martin Coblentz aus Beeskow angegeben Dass auswartige Scharfrichter zur Enthauptung herangezogen und dann vom ortlichen Scharfrichter ausbezahlt wurden war jedoch nicht ungewohnlich Das Schwert in Brandenburg an der Havel Bearbeiten Der Ritterschaftsrat Albert von Katte 1798 1869 aus Roskow Vieritz erwarb 1852 fur 20 Taler vom ehemaligen Offizier Juckwer in Dirschau ein Richtschwert mit welchem sein Vorfahre hingerichtet worden sei Juckwer gab sich als Nachkomme des Mittenwalder Scharfrichters Carl Kuhne aus der das Todesurteil an Katte vollstreckt habe Im Besitz der Familie Katte wurde das Schwert im Katte Winkel in Vieritz aufbewahrt wo es uber mehrere Generationen verblieb und auch von Theodor Fontane gesehen und beschrieben wurde 1932 musste Albert von Katte 1887 1945 das Gut verkaufen und nahm das Schwert mit nach Roskow 1948 gelangte das Schwert schliesslich ins Stadtmuseum von Brandenburg an der Havel und befindet sich dort noch heute Das Schwert gilt als eine sehr gute Handwerksarbeit Es ist 1 09 Meter lang 84 cm davon entfallen auf die Klinge die zwischen 4 4 und 5 cm breit ist Sie besteht aus beidseitig geschliffenem Stahl Die sechskantige 22 3 cm lange Parierstange mit kugelformigen Abschlussen und der sechseckige tropfenformige Knauf mit Blattziselierung sind aus Messing gefertigt Der Griff ist leicht verdickt und besteht aus Holz Am Heft sind zwei Inschriften angebracht Auf einer Seite kann man lesen Die Herren steuern dem Unheil ich exequiere ihr Endts Urteil Darunter ist ein zur Spitze ausgerichtetes Rad dargestellt Auf der anderen Seite steht Wan ich das Schwert thue aufheben wunsch ich dem Sunder das Ewige Leben 1 Beide Spruche kann man als Rechtfertigung des Scharfrichters fur sein Handeln deuten Darunter ist ein Galgen ziseliert Die Siegelgravur des Schwerts weist ausserdem drei Namen auf Sie werden schon in Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg Oderland erwahnt konnten jedoch erst wahrend einer Restaurierung 1983 wieder sichtbar gemacht werden Oben steht der Name Ullrich darunter v Catt und schliesslich Stelw Die beiden anderen Namen neben Katte sind heute nicht mehr zuzuordnen Sowohl die Sinnspruche wie auch die Namen sind in einer barocken Schreibschrift die fur das 18 Jahrhundert typisch war eingraviert Untypisch ist gleichwohl die Gravur der Namen von Delinquenten auf einem Richtschwert was zu Zweifeln an der Authentizitat des Schwerts gefuhrt hat Weitere Zweifel an der Authentizitat des Schwertes entstammen der unklaren Besitzgeschichte Um 1730 gab es in Mittenwalde keinen Scharfrichter namens Carl Kuhne als dessen Nachfahre sich der Vorbesitzer Juckwer 1851 52 ausgegeben hatte Ein Carl Kuhn Sohn des Scharfrichters Johann Friedrich Erdmann Kuhn 1748 ist erstmals 1753 urkundlich belegt ein Scharfrichter Carl Joseph Kuhne ist in Mittenwalde erst um 1817 bis 1831 nachweisbar Das Schwert in Berlin Bearbeiten Ein weiteres Richtschwert im Markischen Museum in Berlin sei der Uberlieferung zufolge ebenfalls das Richtschwert Kattes Dieses Schwert gehorte der brandenburgischen Scharfrichter Dynastie Kauffmann in die es durch die Heirat von Friederike Kauffmann mit dem Kustriner Scharfrichter Carl Friedrich Heil 1803 einem Nachkommen des 1730 quittierenden Heyl gekommen war Literatur BearbeitenHeike Kohler Das Katte Richtschwert In Von Galgenstrick und Henkersknoten Die Mark Brandenburg Nr 22 Lucie Groszer Verlag 1996 ISSN 0939 3676 S 14 17 Heike Kohler Die Familie von Katte und das Katte Richtschwert Geschichte und Hintergrunde In Historischer Verein Brandenburg Havel e V Hrsg 7 Jahresbericht 1997 1998 Brandenburg an der Havel 1998 S 67 84 Gabriele Langerwirsch Das Katte Schwert In Geschichtskreis und Marionettenbuhne im Kirchspiel Wulkow Wust Hrsg Funf romanische Backsteindorfkirchen im Elb Havel Winkel und ihre Besonderheiten Aus Anlass des 270 Todestages des Hans Hermann von Katte Offene Turen Nr 1 2 uberarbeitete Auflage Grosswulkow 2000 S 89 94 Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Nack Brandenburg gibt Katte Schwert zuruck In maz online de 1 Dezember 2014 abgerufen am 25 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katte Richtschwert amp oldid 231804654