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Die Kasseler Gesprache sind eine um das Jahr 810 angefertigte Handschrift aus dem Raum Regensburg Der Kodex bietet auf 60 Pergamentblattern neben Argumentationshilfen fur Priester und weiteren theologischen Ausfuhrungen die Kasseler Glossen Glossae Cassellanae Die Handschrift wird heute in der Murhardschen Bibliothek in Kassel aufbewahrt Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Ausfuhrung 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 WeblinksInhalt BearbeitenDer Inhalt gliedert sich in funf Abschnitte Von der Forschung am meisten beachtet sind die Kasseler Glossen Glosse ist in diesem Zusammenhang als Verdeutschung oder Erklarung einzelner lateinischer Worter oder Redewendungen zu verstehen Es sind sehr fruhe und zaghafte Versuche das Gehorte die eigene Muttersprache Altbairisch in Geschriebenes umzusetzen Diese Verstandigungshilfe konnte fur romanisch sprechende Menschen gedacht gewesen sein Es sind hauptsachlich praktische Hinweise wie skir min fahs Schere mein Haupthaar zu finden Die Glosse endet mit einer zweisprachigen Betrachtung uber die intellektuellen Unterschiede zwischen Bayern und Romanen Stulti sunt romani sapienti sunt paiori modica est sapienti in romana plus habent stultitia quam sapientia tole sint uualha spahe sint peigria luzic ist spahe in uualhum mare hapent tolaheiti denne spahi Dumm sind die Welschen klug die Bayern Klein ist die Klugheit bei den Welschen sie haben mehr Dummheit als KlugheitDie Kasseler Glossen stimmen teilweise mit dem sog Vocabularius Sancti Galli Codex 913 aus St Gallen uberein Ausfuhrung BearbeitenDie Kasseler Gesprache sind von verschiedenen unbeholfenen Handen niedergeschrieben worden Die verwendeten karolingischen Minuskeln verweisen auf einen Entstehungsort in oder um Regensburg Die 60 Blatter haben ein Format von etwa 20 14 cm Der Einband besteht aus einfachen Holzdeckeln und einem modernen Lederrucken Forschungsgeschichte BearbeitenDer Band gelangte im Jahre 1632 von Fulda nach Kassel Johann Heinrich Hottinger d A erwahnte 1637 in seinem Werk Historia ecclesiastica novi testamenti die Kasseler Gesprache Erstmals wissenschaftlich setzte sich Wilhelm Grimm mit dem Band 1846 auseinander Um die schlecht lesbare Schrift kurzzeitig besser sichtbar zu machen verwendete er eine Gallapfeltinktur die bleibende Schaden verursacht hat Im vorderen Deckel verewigte sich am 22 Februar 1858 der Altanglist Christian Wilhelm Michael Grein wahrend er das Buch benutzte Heute befindet es sich im Ausstellungstresor der Kasseler Universitatsbibliothek siehe auch Althochdeutsche LiteraturLiteratur BearbeitenWilhelm Braune und Ernst A Ebbinghaus Hgg Althochdeutsches Lesebuch Tubingen 1968 Horst Brunner Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters im Uberblick RUB 9485 Stuttgart 2003 S 51 Wilhelm Grimm Exhortatio ad plebem christianam Glossae Cassellanae In Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Phil hist Klasse 1846 Berlin 1848 S 425 537 Heinz Mettke Zum Kasseler Codex theol 4 24 und zur Herleitung des Vocabularius Sti Galli aus Fulda In Althochdeutsch Bd 1 Heidelberg 1987 S 500 507 Weblinks BearbeitenText in der Bibliotheca Augustana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasseler Gesprache amp oldid 232446599