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Karl Anton Josef von Lutterotti zu Gazzolis und Langental Februar 1793 in Bozen 20 Juli 1872 in Imst war ein Tiroler Volkskundler Mundartdichter und Dialektforscher Karl von Lutterotti Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn des k k Gubernialrates und Kreishauptmannes an der Etsch Johann Maria von Lutterotti und der Barbara geb Prugger von Pruggheim in Bozen geboren Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1796 verbrachte er einige Jahre auf dem Familiensitz in Salurn und kam dann 1804 an das Gymnasium in Innsbruck Nach seiner Maturitatsprufung widmete sich Lutterotti den juristischen Studien und belegte an der hiesigen Universitat einen philosophischen Lehrkurs Von Innsbruck ging er nach Landshut um sein Studium mit dem Besuch eines Kameralistischen Lehrkurses zu beschliessen Im August des 1812 Jahres trat er als Praktikant in das k k Rentamt Innsbruck ein Damit begann fur ihn eine armselige Beamtenlaufbahn deren Gipfel mit der Ernennung zum Protokollisten beim Kreisamt in Imst mit einem Gehalt von 500 Gulden im Jahre 1834 erreicht war Lutterotti wurde als Gubernialbeamter wiederholt versetzt und musste in seinem Dienst manche Demutigung erfahren Mit seinen Dialogen Die Zeitverhaltnisse und Gesprache uber die Herren im Revolutionsjahr 1848 machte er seinem Arger daruber Luft was ihn bei der Obrigkeit aber keineswegs beliebter machte Anlasslich der Neuorganisierung der Bezirkshauptmannschaften erinnerte man sich hoheren Orts offensichtlich wieder daran dass Lutterotti ja Jurist sei aber anstatt ihm nun endlich eine Stellung zu verschaffen die seiner Ausbildung adaquat gewesen ware wurde er in den vorzeitigen Ruhestand versetzt 1853 bat Lutterotti um Wiederanstellung doch umsonst noch im Oktober desselben Jahres wurde er unter Bezeugung des Herrn Statthalters besonderer Zufriedenheit mit seiner langjahrigen und eifrigen Dienstzeit mit einer Pension von 250 Gulden in den bleibenden Ruhestand versetzt Durch ein direkt beim Kaiser eingereichtes Gnadengesuch konnte er eine nur unwesentliche Erhohung seiner Pension erreichen 1 Nachdem ihm die Anerkennung im Berufsleben versagt geblieben ist suchte Lutterotti seine Erfullung auf eine andere Weise zu finden So begann er Volkslieder und Sagen zu sammeln Diese verarbeitete er in seinen Mundartgedichten die ein Stuck Tiroler Kulturgeschichte geworden sind und heute noch eine Fundgrube fur Dialektforscher darstellen Neben den Dialektforschungen widmete sich Lutterotti ganz allgemein der Volkskunde Wie keinem anderen gelang es ihm die Volkstypen zu charakterisieren wie sie im alten Tirol anzutreffen waren Ein kleines Meisterwerk ist Der St Nikolausmarkt in Imst im Jahre 1829 in dem er samtliche wichtigen Dialekte in Tirol auftreten lasst Sein Episodengedicht Der Auszug der Milizkompagnie von St Nikolaus 1809 nach Kochl in Bayern wurde im Volksmund Der Koatlackler Auszug genannt 2 nbsp Karl von Lutterotti Imster Schemenlaufen Am Stadtplatz Aquarell ca 1830Bei seinen volkskundlichen Arbeiten kam Lutterotti zugute dass er beim Kreisamt einen tiefen Einblick in das bauerliche Leben hatte gewinnen konnen Wann immer es ihm nur moglich war suchte er dieses Wissen zu erweitern indem er sich auf die Suche nach Originalen machte die er am ehesten in den entlegensten Talern zu finden glaubte Die Aufzeichnungen die Lutterotti auf diesen Reisen fuhrten sind nicht mehr erhalten jedoch finden sich in seinem Nachlass sehr detailreich ausgefuhrte Bilder von Tiroler Trachten und viele Landschaftsskizzen Gleich wie in seinen volkskundlichen Bestrebungen wurde Lutterotti auch in der Botanik zum Sammler und Forscher Sein Herbarium dessen alphabetischer Katalog noch erhalten ist wird wie seine Trachtenbilder im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum verwahrt Lutterotti war ein typischer Vertreter der Biedermeierzeit Taglich besuchte er die heilige Messe an den Sonntagen das Hochamt Dann liess er sich von seinem Haarschneider die Perucke krauseln und ging dann mit dem Zylinder in der Hand zur Kirche Leute mit kurz geschorenen Haaren waren ihm zuwider Wahrend seines Imster Aufenthaltes behielt er ununterbrochen dieselbe Wohnung im Baldaufhaus Lutterotti war verheiratet seine im Jahre 1837 geschlossene Ehe mit Sophie von Worz blieb aber kinderlos Ehrungen BearbeitenIm Jahre 1902 wurde Lutterotti am Stadtplatz heute Postplatz in Imst ein Denkmal gesetzt 3 In Innsbruck und Imst tragen Strassen den Namen des Dichters Literatur BearbeitenFranz Brummer Lutterotti Karl von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 709 Paulin Thurnher Lutterotti zu Gazzolis und Langenthal Karl Anton Josef von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 378 Gedichte im Tiroler Dialecte 1854 UB Innsbruck ALO Austrian Literature Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww literature at 2Fviewer alo 3Fobjid 3D334 26page 3D1 26viewmode 3Dfullscreen GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Finkernagel Dorothea Die Gedichte im Tiroler Dialecte Univ Innsbruck phil Diss 1950 Tiroler Ehrenkranz Mannergestalten aus Tirols letzter Vergangenheit Franz Kranewitter Karl von Lutterotti S 67 f Hrsg Alois Lanner Innsbruck 1925Einzelnachweise Bearbeiten Innsbrucker Nachrichten 4 August 1902 ff Tirol Lexikon Gertrud Pfaundler Spat Zur Geschichte des Lutterotti Denkmals Innsbrucker Nachrichten 1 Juli 1902Normdaten Person GND 119349663 lobid OGND AKS LCCN n95042144 VIAF 54882407 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lutterotti Karl vonALTERNATIVNAMEN Lutterotti zu Gazzolis und Langental Karl Anton Josef vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mundartdichter Dialektforscher VolkskundlerGEBURTSDATUM Februar 1793GEBURTSORT BozenSTERBEDATUM 20 Juli 1872STERBEORT Imst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Lutterotti amp oldid 206450868