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Karl Wilhelm Gottlob Kastner 31 Oktober 1783 in Greifenberg in Pommern 13 Juli 1857 in Erlangen war ein deutscher Chemiker und Professor fur Physik und Chemie an mehreren Universitaten in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Wilhelm Gottlob Kastner wurde am 31 Oktober 1783 in Greifenberg in Pommern geboren Sein Vater Johann Friedrich Gottlob Kastner war neben seiner Tatigkeit als Rektor der Stadtschule Lehrer fur Religion deutsche Sprache Geschichte Geographie Mathematik und Naturgeschichte sowie protestantischer Pfarrer Nach der Versetzung des Vaters nach Swinemunde begann Kastner dort 1798 eine Apothekerlehre bei dem Pharmazeuten Gustav Benjamin Geisler In seiner Freizeit fuhrte er im Laboratorium der Apotheke diverse chemische Experimente bezuglich der Reaktionen von Metallen mit Laugen und Sauren durch Noch wahrend seiner Lehrzeit erhielt Kastner vom Apotheker Flittner der Salomo s Apotheke in Berlin ein Angebot als Gehilfe welches er im Herbst 1801 annahm und nach Berlin zog Neben seinen pharmazeutischen Arbeiten in Berlin besuchte er bereits Vorlesungen 1802 arbeitete er fur die Dauer eines Semesters als Gehilfe des Professors Bourgnet indem er diesem bei Versuchen der Vorlesungen Experimentalchemie und Experimentalphysik half Da Kastner grossen Wert auf einen praktischen Bezug legte nahm er im selben Jahr ein Angebot eines Betriebes an in welchem er sich um verschiedene Prozesse wie z B das Farben kummerte Nachdem der Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten geraten war zog er 1803 nach Neustadt bei Stolpen Dort ubernahm er die Verwaltung der Apotheke von Ernst Friedrich Struve Wahrend er 1804 auf der Reise nach Gottingen war um dort als Assistent des Chemieprofessors Johann Friedrich Gmelin zu arbeiten strich ihm ein Verwandter die benotigte finanzielle Unterstutzung so dass Kastner in Jena zwischenstoppen musste Dort liess er sich an der Universitat Jena am 29 April 1804 als Student der Medizin immatrikulieren Wahrend seines Studiums verschiedener Naturwissenschaften knupfte er wichtige Kontakte in Jena und hielt bereits regelmassig Vorlesungen uber Chemie Auch hier hatte er dank des Mediziners Wilhelm Karl Friedrich Suckow die Moglichkeit ein Laboratorium nutzen zu konnen bis er am 5 November 1804 bei Johann Friedrich August Gottling promovierte In seiner Dissertation behandelte er Das Verhalten von Stoffen bei unterschiedlichen Temperaturen 1805 startete er seine Professorenlaufbahn als er zum Privatdozenten der philosophischen Fakultat ernannt wurde Er hielt Vorlesungen zur Universalchemie Physiologie der anorganischen Korper und Geschichte der Chemie Noch im selben Jahr wurde er ausserordentlicher Professor der Chemie an der Universitat Heidelberg Zunachst hielt er Vorlesungen uber Experimentalchemie und Physiologie der anorganischen Natur spater zusatzlich Agrikulturchemie Physik Mineralogie Pflanzenphysiologie sowie Enzyklopadie der gesammten Naturwissenschaften In Heidelberg wurde er 1806 Mitglied der Freimaurerloge Carl zur guten Hoffnung Nachdem er 1810 zum ordentlichen Professor der Universitat Heidelberg ernannt worden war und mehrere Versuche die chemische Ausbildung zu verbessern missgluckten verliess Kastner 1812 Heidelberg und ging als ordentlicher Professor fur Physik und Chemie an die Universitat Halle Seine Tatigkeiten dort unterbrach er von Oktober 1813 bis Oktober 1814 um seinen freiwilligen militarischen Dienst anzutreten Hierzu beaufsichtigte er vier russische und preussische Lazarette in Halle und war zudem als Arzt tatig Nach seiner Ruckkehr gab er mehrere Zeitschriften heraus und es wurden seine ersten Werke veroffentlicht Am 28 Dezember 1816 wurde er Mitglied der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1 Am 9 Oktober 1818 wechselte er als einer der ersten ordentlichen Professoren an die Universitat Bonn und wurde dort am 21 Oktober 1818 bereits zum Dekan der Philosophischen Fakultat ernannt Aufgrund der politischen Verhaltnisse verliess Kastner Bonn und lehrte von 1821 bis 1857 als Professor fur Chemie und Physik an der Universitat Erlangen Auch hier hielt er zahlreiche Vorlesungen bezuglich Physik und Chemie wobei sein grosseres Interesse der Chemie galt Justus von Liebig lernte bei ihm In den Jahren 1834 1838 1842 1846 und 1853 wurde er zum Dekan der Erlanger Philosophischen Fakultat gewahlt Neben seiner Lehrtatigkeit in Erlangen war Kastner Mitglied des Verwaltungsausschusses Zudem schrieb er diverse Lehrbucher und wissenschaftliche Arbeiten Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands musste Kastner die meisten Aufgaben der Physik 1857 abtreten Zudem wurde er von der Direktion des chemischen Laboratoriums entbunden Am 13 Juli 1857 verstarb Karl Wilhelm Gottlob Kastner nach langerer Krankheit Sein Neffe war der Landschaftsmaler Bernhard Fries 1820 1879 sein Schwager dessen Vater der Bankier Fabrikant und Gemaldesammler Christian Adam Fries 1765 1847 Ehrungen Bearbeiten1812 Ernennung zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1812 Ernennung zum Ehrendoktor der Medizin durch die Medizinische Fakultat der Universitat Giessen 1820 Wahl zum auswartigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2 Werke BearbeitenBeitrage zur Begrundung einer wissenschaftlichen Chemie 1807 Grundriss der Chemie zum Gebrauche seiner Vorlesung 1807 Grundriss der Experimentalphysik 1810 Digitalisat Chemisches Handworterbuch 1813 Encyklopadische Uebersicht der gesammten Naturwissenschaften 1813 Einleitung in die neuere Chemie 1814 Vergleichende Uebersicht des Systems der Chemie 1821 Grundzuge der Physik und Chemie 1821 2 Auflage 1833 Observationes de electromagnetismo 1821 Theorie der Polytechnochemie 1827 1828 Handbuch der Meteorologie 3 Bande Erlangen 1823 30 Zur Polytechnologie unserer Zeit 1836 Zur Gesamtnaturlehre 3 Teile Stuttgart 1849 Handbuch der angewandten Naturlehre 1849 Chemie zur Erlauterung der Experimentalphysik 1850Literatur BearbeitenMartin Kirschke Liebigs Lehrer Karl W G Kastner 1783 1857 Eine Professorenkarriere in Zeiten naturwissenschaftlichen Umbruchs GNT Verlag Berlin 2001 ISBN 3 928186 56 6 Otto Kratz Kastner Karl Wilhelm Gottlob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 324 Digitalisat Albert Ladenburg Kastner Karl Wilhelm Gottlob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 439 Weblinks BearbeitenInformationen zu und akademischer Stammbaum von Karl Wilhelm Gottlob Kastner bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Karl Wilhelm Gottlob Kastner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 19 Juli 2022 Mitgliedseintrag von Karl Wilhelm Gottlob Kastner bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 19 Juli 2022 Normdaten Person GND 100169252 lobid OGND AKS LCCN nr2001004345 VIAF 54488777 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kastner Karl Wilhelm GottlobKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1783GEBURTSORT Greifenberg in PommernSTERBEDATUM 13 Juli 1857STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wilhelm Gottlob Kastner amp oldid 233334292