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Karl Vaupel auch Carl Vaupel 24 November 1896 in Dahlhausen 1 30 Juli 1968 in Essen 2 war ein deutscher Lehrer Reformpadagoge und Dichter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Schaffen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Vaupel war der alteste Sohn des Bergmanns Carl Ludwig und Wilhelmine Vaupel geborene Krampe Er hatte neun Geschwister Sein Vater verungluckte 1905 musste einige Jahre von der Familie gepflegt werden und blieb erwerbsunfahig Die Mutter ernahrte die Familie mit einem kleinen Handel Karl Vaupel arbeitete zunachst ebenfalls unter Tage entschied sich dann aber fur den Lehrerberuf Nach dem Abschluss der Volksschule waren die weiteren Stationen seines Lebens dreijahrige Vorbereitung zum Volksschullehrer auf der Praparandie in Essen Kriegsteilnehmer Verwundung Lazarettaufenthalt und Besuch der Urlaubsschule des Reformpadagogen Berthold Otto in Berlin Lehrerseminar in Hattingen noch im Soldatenrock Lehrerexamen mit Auszeichnung und seit 1919 Lehrerstelle an der zweiklassigen Volksschule Balkhausen in Nierenhof Hier begann die fruchtbarste Zeit seines Lebens wahrend Karl Vaupel durch seine Kinderbucher seine literarpadagogischen Aufsatze sowie durch die literarische und musische Tatigkeit seiner Schuler beruhmt wurde Eine Auswahl seiner Schulerbilder war auf den Ausstellungen in Gelsenkirchen Hamburg Mailand London Tokio und 1931 auf dem Padagogischen Weltkongress in Nizza zu sehen Wahrend dieser Zeit gehorte er als tatiges Mitglied der Kunstlervereinigung Ruhrland an die 1923 von dem in Hattingen geborenen Maler und Arbeiterdichter Otto Wohlgemuth ins Leben gerufen worden war 3 In dieser Zeit hat er seinen Onkel Karl Krampe ermutigt seine Erinnerungen zum damaligen Leben an der Ruhr aufzuschreiben 4 Im Fruhjahr 1933 schlossen sich auf Vorschlag des Lehrers Karl Vaupel Manner und Frauen aus dem Volke zu einer Laienspielschar zusammen Gleichzeitig grundeten sie die Freilichtspiele Isenberg als Naturbuhne im Hattinger Land auf dem sagenumwobenen Berg unter Felsen und Buchen Hier dichtet und spielt ein Dorf seine eigenen Spiele wie es im Briefkopf hiess Durch personliche Gesprache mit der Firma L hoest in Koln die immer noch Eigentumerin des Burggelandes der Isenburg in Hattingen war erhielt Vaupel die Erlaubnis im Bereich des ehemaligen Halsgrabens eine Freilichtbuhne anzulegen Sie wurde zur Sonnenwende am 24 Juni 1933 eroffnet In den Schauspielen die er fur die Laienauffuhrungen verfasste brachte er versteckt seinen Widerstand gegen das Nazi Regime zum Ausdruck so dass seine Freunde nach jeder Auffuhrung das Schlimmste befurchteten Er selbst leitete als Spielleiter das Unternehmen und schrieb fur die Buhne die fur ihn jetzt die Welt bedeutete Unterstutzt wurde er dabei von seinem Bruder August Vaupel 23 Juni 1903 in Dahlhausen 27 Mai 1969 in Hagen der die Komodien zum Teil in Niederdeutsch verfasste Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Karl Vaupel als Lehrer und Kulturschaffender von den Englandern anderthalb Jahre in ihrem Lager in Recklinghausen interniert 1947 erfolgte seine Rehabilitierung durch die Entnazifizierungskommission und er trat wieder sein Amt in der Schule an das er seit 1937 in der zweiklassigen Schule Ketteltasche in Winz Niederwenigern heute Ortsteil von Hattingen ausgeubt hatte Die Regierung gab ihre Zustimmung zu seiner Bitte die dreiklassige Schule als Versuchsschule im Sinne des Gesamtunterrichts umzugestalten Sie wurde dann mit geldlicher Unterstutzung des Landes NRW fur diese Unterrichtsform ausgebaut Es entstanden Gruppen Turn Bade Lese Werk Foto und Lehrmittelraume ein Lehrerzimmer und eine tausendbandige Schulerbucherei Alle Einrichtungen wurden mit modernsten Mitteln ausgestattet Wahrend dieser Zeit schuf Karl Vaupel auf Vorschlag der Regierung in Arnsberg sein Literarpadagogisches Lesewerk das in einer gegenwartsnahen und der jeweiligen Altersstufe angemessenen Sprache das Sachwissen und die Personlichkeitsbildung der jungen Leser gleichermassen fordern sollte Die beiden ersten Bande dieses Lesewerkes das den Titel Lesen und Lauschen erhielt erschienen 1959 Bis 1961 lag dann das Gesamtwerk vor Im Jahre 1956 wurde der Reformpadagoge Vaupel in den Deutschen Ausschuss fur das Erziehungs und Bildungswesen berufen Er gehorte ihm bis 1965 an 5 Wahrend dieser Zeit war er wesentlich an dem Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden offentlichen Schulwesens beteiligt 1962 beendete er seine schulische Tatigkeit als Hauptlehrer der Versuchsschule Ketteltasche in Winz Niederwenigern Literarisches Schaffen BearbeitenEines seiner zahlreichen Kinderbucher Die Kinder und ihre Tiere wurde 1933 als Entartete Kunst eingestuft und grosstenteils vernichtet Die Kinder sagen es Bilder und Erzahlungen von Kindern einer Dorfschule Deutsche Verlags Anstalt Berlin 1929 72 S ULB Dusseldorf Die Kinder und ihre Tiere Bilder und Erzahlungen von Kindern einer Dorfschule Maier Ravensburg 1930 72 S StB Mulheim R StB Bochum Kinder erzahlen Geschichten von Kindern Marhold Halle 1931 48 S Marholds Jugendbucherei 32 ULB Dusseldorf Kinder im Industrieland Beltz Langensalza 1933 112 S Aus deutschem Schrifttum und deutscher Kultur Bd 378 379 Kameraden und Helden unter Tage Cruwell Dortmund 1941 32 S Ennepe Ruhr Deine Heimat spricht Bd 10 11 herausgegeben vom Westfalischen Heimatbund Kreisgebiet Ennepe Ruhr in Gemeinschaft mit den Schulraten Aus dem Bergischen Sagenschatz Fur die Jugend erzahlt Markischer Verlag Ludenscheid 1956 Sprachbildung und literarische Erziehung In Erwin Klatt Hg Karl Vaupel ein Padagoge des Ruhrgebiets Neue Deutsche Verlagsgesellschaft m b H Essen 1971 S 15 62 Literatur BearbeitenErwin Klatt Hg Karl Vaupel ein Padagoge des Ruhrgebiets Neue Deutsche Verlagsgesellschaft m b H Essen 1971 Heinrich Eversberg Hg Zur Geschichte der Kunstlervereinigung Ruhrland W Cruwell Verlag Hg Herrn Karl Vaupel zum 70 Geburtstag am 24 November 1966 Dortmund 1986 Weblinks BearbeitenKarl Vaupel im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Literatur von und uber Karl Vaupel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Standesamt Linden Dahlhausen Geburtsregister Nr 531 1896 Standesamt Essen I Sterberegister Nr 1000 1968 Anita Overwien Neuhaus Mythos Arbeit Wirklichkeit Leben und Werk des Bergarbeiterdichters Otto Wohlgemuth Prometh Verlag Koln 1986 Schriften des Fritz Huser Instituts fur Deutsche und Auslandische Arbeiterliteratur der Stadt Dortmund Reihe 2 Forschungen zur Arbeiterliteratur Bd 3 ISBN 3 922009 80 8 Darin S 80 85 Otto Wohlgemuth und der Ruhrlandkreis insbesondere S 81 Die Zusammensetzung des Ruhrlandkreises Holger Wosnitza Chronik der Familie Krampe Heisingen Baak und Dahlhausen Erwin Klatt Hg Karl Vaupel ein Padagoge des Ruhrgebiets Neue Deutsche Verlagsgesellschaft m b H Essen 1971 S 13 14 Normdaten Person GND 103267122X lobid OGND AKS VIAF 297142821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vaupel KarlALTERNATIVNAMEN Vaupel CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer Reformpadagoge und DichterGEBURTSDATUM 24 November 1896GEBURTSORT DahlhausenSTERBEDATUM 30 Juli 1968STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Vaupel amp oldid 235259567