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Karl Springer 30 Marz 1895 in Rauschken Kreis Osterode in Ostpreussen 18 Oktober 1936 in Bochum war ein deutscher Bergmann Gewerkschafter Journalist und Widerstandskampfer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Weimarer Republik 1 2 Nationalsozialismus 2 Gedenken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWeimarer Republik Bearbeiten Karl Springer zog 1920 1921 mit seiner Frau Emilie ins Ruhrgebiet wo er zunachst auf der Zeche Prinz Regent in Weitmar arbeitete Die Familie wohnte mit ihren drei Kindern in der Wiemelhauser Strasse 17 heute Markstr 406 in einem Haus des Konsumvereins Wohlfahrt 1 dessen Mitglied er wurde Springer wurde auch Mitglied des Bergarbeiterverbandes organisierte sich in der KPD und wurde schon bald Leiter der KPD Gruppe in Weitmar Von 1925 an arbeitete er als Redakteur fur die kommunistische Tageszeitung Ruhr Echo zunachst in Bochum spater dann in Essen Zu den Kommunalwahlen am 13 Juni 1926 Weitmar war gerade durch Bochum eingemeindet worden wurde Springer als Stadtverordneter in den Rat der Stadt Bochum gewahlt und 1929 durch Wiederwahl bestatigt Auseinandersetzungen um die Gewerkschaftspolitik fuhrten 1929 zu Springers Ausschluss aus dem Bergarbeiterverband durch den Hauptvorstand unter Fritz Husemann Springer hatte sich auf einer Belegschaftsversammlung fur die Aufstellung oppositioneller Kandidaten eingesetzt und eine konsequente Politik gegen Lohnabbau gefordert Trotz dieser Erfahrung setzte sich Springer fur den gemeinsamen Kampf von Sozialdemokraten und Kommunisten gegen das Anwachsen der faschistischen Gefahr und gegen Hitler ein und trat als Redner auf zahlreichen Kundgebungen auf Nationalsozialismus Bearbeiten Im Marz 1933 wurden in Bochum uber hundert aktive KPD und SPD Mitglieder von SA Truppen in die SA Kasernen und ihre Folterkeller verschleppt Unter ihnen befand sich auch Karl Springer Er wurde zusammengeschlagen durch die Strassen geschleppt und am Ende schwerverletzt an einem belebten Platz in Bochum hilflos liegen gelassen um bei der Bevolkerung den Widerstandswillen zu lahmen Von Juni bis Dezember 1933 sperrte man Springer ins KZ Esterwegen Nach seiner Freilassung trafen sich Karl Springer und einige weitere Kommunisten 1935 unter konspirativen Bedingungen um Verfolgte und ihre Angehorige solidarisch zu unterstutzen z B durch Geldsammlungen Ziel war es dabei anfangs Verfolgten aus den Betrieben des Konsumvereins Wohlfahrt Hilfe zu leisten Doch ihr Engagement weitete sich schnell aus Die Herstellung antifaschistischer Flugblatter Betreuung von Familien inhaftierter Genossen an Mauerwande gepinselte Losungen gegen Hitler waren einige ihrer Aktivitaten Auch aus Holland uber Binnenschiffer ins Land geschmuggelte Broschuren und Flugblatter wurden in Bochum verteilt Einige der von der Springer Gruppe vertriebenen Broschuren waren als harmlose Schriften uber Gartenbau oder Kakteenzucht getarnt enthielten aber Texte uber den antifaschistischen Kampf Im Herbst 1936 gelang es der Gestapo die Bochumer Widerstandsgruppe zu zerschlagen In der Hochverratssache gegen Springer und andere wurden insgesamt 48 Manner und 2 Frauen aus Bochum Wattenscheid und Essen verhaftet Bei den Verhoren im Bochumer Polizeiprasidium wurde Springer durch die Gestapo so schwer gefoltert und misshandelt 2 dass er am 18 Oktober 1936 im Bochumer Polizeigefangnis an den Folgen seiner erlittenen Verletzungen verstarb Trotz der Uberwachung durch die Gestapo nahmen an der Beerdigung in Weitmar eine grosse Anzahl Genossen teil nbsp Stolperstein fur Karl Springer in BochumGedenken BearbeitenIn Gedenken an Karl Springer beschloss 1947 der Rat der Stadt Bochum den fruheren Moltke Platz in Bochum in Springerplatz umzubenennen Auf Anregung des Bochumer VVN Vorsitzenden Klaus Kunold wurde am 17 September 2013 ein Stolperstein vor dem Haus Markstr 406 in dem Karl Springer in Bochum lebte verlegt Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in BochumLiteratur BearbeitenGunter Gleising Franz Heiserholt Strassennamen erzahlen Geschichte Erinnerungen an Klassenkampf und Widerstand Kommunisten an Rhein und Ruhr RuhrEcho Verlag Bochum 1998 ISBN 3 931999 05 X Weblinks BearbeitenBochumer Strassennamen PDF 246 kB RuhrEcho Verlag abgerufen am 12 Mai 2014 Leidens Wege Kapitel Karl Springer Stadt Bochum 8 Marz 2008 abgerufen am 7 August 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Leidens Wege Kapitel Konsumverein Wohlfahrt Stadt Bochum abgerufen am 7 August 2023 Leidens Wege Kapitel Polizeiprasidium Bochum Stadt Bochum abgerufen am 7 August 2023 PersonendatenNAME Springer KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Bergmann Gewerkschafter Journalist und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 30 Marz 1895GEBURTSORT Rauschken OsterodeSTERBEDATUM 18 Oktober 1936STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Springer Widerstandskampfer amp oldid 236373496