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Karl Scharrer 18 Juli 1892 in Linz an der Donau 14 Oktober 1959 in Giessen war ein osterreichischer Agrikulturchemiker Von 1937 bis zu seinem Tode leitete er als o Professor und Direktor das Agrikulturchemische Institut der Universitat Giessen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung und Lehre 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften 5 LiteraturLeben BearbeitenKarl Scharrer Sohn eines Kaufmanns studierte Chemie an der Deutschen Technischen Hochschule in Brunn promovierte dort 1920 mit einer Arbeit uber die Oxidation der Phenole und arbeitete anschliessend als Chemiker in einer Linzer Fabrik 1923 ubernahm er eine Assistentenstelle am Agrikulturchemischen Institut der Hochschule fur Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan 1931 habilitierte er an der Technischen Hochschule Munchen mit der vielbeachteten Arbeit Das Jodproblem in der Agrikulturchemie 1935 wurde ihm der Titel ausserplanmassiger Professor verliehen 1936 ubernahm er die kommissarische Leitung des Agrikulturchemischen Instituts an der Universitat Jena 1937 folgte Scharrer einem Ruf auf den Lehrstuhl fur Agrikulturchemie an die Universitat Giessen Als ordentlicher Professor und Direktor des Agrikulturchemischen Instituts wirkte er hier bis zu seinem Tode Nach 1945 erwarb er sich grosse Verdienste um den Wiederaufbau der durch den Krieg stark zerstorten Landwirtschaftlichen Universitatsinstitute In den Jahren zwischen 1950 und 1955 wurde er funfmal in Folge zum Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultat gewahlt Forschung und Lehre BearbeitenScharrer gehort in die Reihe der bedeutenden Agrikulturchemiker die noch die beiden Hauptgebiete ihres Faches die Pflanzenernahrung und die Tierernahrung in Forschung und Lehre vertreten haben Auf dem Gebiet der Pflanzenernahrung ist der Name Scharrer untrennbar verbunden mit der Erforschung der Spurenelemente Mikronahrstoffe In zahlreichen Labor und Feldexperimenten studierte er die Ursachen fur die unterschiedliche Dungewirkung der Phosphate Ausserdem prufte er den Einfluss von Dungemitteln auf die Qualitat landwirtschaftlicher Ernteprodukte Auf dem Gebiet der Tierernahrung untersuchte er vor allem die Verdaulichkeit und Verwertbarkeit von Futtermitteln Uber 300 Beitrage hat Scharrer in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und in Handbuchern veroffentlicht Hinzu kommen mehrere eigenstandige Publikationen Sein bedeutendstes Werk ist das Buch Spurenelemente 1941 3 Aufl 1955 Als die Studierenden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges keine Lehrbucher zur Verfugung hatten gab Scharrer unter dem Titel Studienbogen eine Schriften Reihe heraus in der er grundlegende Themenbereiche aus den Gebieten der Pflanzen und Tierernahrungslehre behandelte Besondere Aufmerksamkeit widmete er der Geschichte der Agrikulturchemie Beachtenswert sind mehrere seiner Beitrage uber das Wirken Justus von Liebigs 1958 begann er mit den Vorbereitungen fur ein dreibandiges Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung Es gelang ihm noch namhafte Mitautoren dafur zu gewinnen Nach seinem fruhzeitigen Tod hat sein Amtsnachfolger Hans Linser die Herausgabe dieses Werkes ubernommen das zwischen 1965 und 1972 erschienen ist Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenScharrer war von 1952 bis 1957 Leiter der Fachgruppe Bodenkunde Pflanzenernahrung und Dungung im Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs und Forschungsanstalten Dieser Verband und die Gesellschaft fur Ernahrungsphysiologie der Haustiere ernannten ihn zu ihrem Ehrenmitglied 1957 verliehen ihm die Hochschule fur Bodenkultur in Wien und die Veterinarmedizinische Fakultat der Universitat Giessen die Wurde eines Ehrendoktors Im gleichen Jahr erhielt er anlasslich der 350 Jahr Feier der Universitat Giessen den Justus von Liebig Preis Schriften BearbeitenChemie und Biochemie des Jods Verlag F Enke Stuttgart 1928 Das Jodproblem in der Agrikulturchemie Habil Schr Techn Hochsch Munchen 1931 Biochemie der Spurenelemente Verlag Paul Parey Berlin 1941 2 neubearb Aufl ebd 1944 3 vollst neubearb Aufl ebd 1955 Hundert Jahre Agrikulturchemie Verlag Karl Christ Giessen 1941 Kriegsvortrage der Ludwigs Universitat zu Giessen H 4 Aufgaben der modernen Agrikulturchemie In Der Forschungsdienst Bd 15 1943 S 193 203 Biologischer Kreislauf der Elemente im Boden Verlag August Lutzeyer Bad Oeynhausen 1946 Studienbogen B 1 Bodeneinteilung und Bodenkartierung Verlag August Lutzeyer Bad Oeynhausen 1949 Studienbogen B 11 Justus von Liebig und die heutige Agrikulturchemie In Nachrichten der Giessener Hochschulgesellschaft Bd 18 1949 S 49 61 Die biochemischen Grundlagen der Tierernahrungslehre Verlag F Enke Stuttgart 1950 Sammlung chemischer und technischer Vortrage N F H 51 Agrikulturchemie Bd 1 Pflanzenernahrung 1953 Bd 2 Futtermittelkunde 1956 Verlag W de Gruyter Berlin Sammlung Goschen Bd 329 u 330 330a Die Bedeutung der agrikulturchemischen Forschungen Justus von Liebigs fur die Landwirtschaft In Berichte uber Landwirtschaft Bd 31 1953 S 1 15 Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung Begrundet von Karl Scharrer und Hans Linser Herausgegeben von Hans Linser 3 Bande zu je zwei Teilhalften Springer Verlag Wien und New York 1965 1972 Literatur BearbeitenHans Linser Univ Prof Dr Karl Scharrer In Die Bodenkultur Bd 11 1960 vor S 1 Hans Linser Karl Scharrer zum Gedachtnis In Landwirtschaftliche Forschung Bd 13 1960 S 229 231 mit Bild K O Raker Nachruf fur Karl Scharrer In Nachrichten der Giessener Hochschulgesellschaft Bd 29 1960 S 83 86 mit Bild Werner Hofner Karl Scharrer 1892 1959 Agrikulturchemiker In Giessener Gelehrte in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Herausgegeben von Hans Georg Gundel Peter Moraw und Volker Press Zweiter Teil Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen in Verbindung mit der Justus Liebig Universitat Giessen 35 Lebensbilder aus Hessen Bd 2 N G Elwert Verlag Marburg 1982 S 800 808 mit Bild Normdaten Person GND 1055105867 lobid OGND AKS VIAF 100846998 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharrer KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AgrikulturchemikerGEBURTSDATUM 18 Juli 1892GEBURTSORT Linz an der DonauSTERBEDATUM 14 Oktober 1959STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Scharrer amp oldid 213266423