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Dieser Artikel behandelt den deutschen Soziologen Karl Otto Hondrich zu anderen Bedeutungen von Hondrich siehe Hondrich Begriffsklarung Karl Otto Hondrich 1 September 1937 in Andernach 16 Januar 2007 in Frankfurt am Main war ein deutscher Soziologe Karl Otto Hondrich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Wirken 4 Einzelnachweise 5 Schriften Auswahl 6 WeblinksLeben BearbeitenHondrich studierte Volkswirtschaftslehre Politikwissenschaft und Soziologie in Frankfurt am Main Berlin Paris und Koln Nach einem Aufenthalt als Postdoc an der University of California Berkeley lehrte er im Rahmen der akademischen Aufbauhilfe zwei Jahre als Dozent an der Universitat Kabul in Kabul Afghanistan 1962 promovierte Hondrich bei Rene Konig in Koln uber Die Ideologien von Interessenverbanden 1972 habilitierte er sich in Soziologie Seit 1972 war Karl Otto Hondrich Professor fur Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main am Institut fur Gesellschafts und Politikanalyse Am 14 Juli 2005 hielt er dort seine Abschiedsvorlesung Hondrich war Mitbegrunder des Club of Quebec Karl Otto Hondrich erlag am 16 Januar 2007 einem Krebsleiden Bedeutung BearbeitenSeine Essays in der FAZ NZZ im Spiegel in Die Welt in Die Zeit und in der SZ gaben der Soziologie in der deutschsprachigen Offentlichkeit eine Stimme 1 Wirken BearbeitenIn einer Grundlegung der Soziologie reduziert er die immer wieder aufscheinenden Prinzipien des Sozialen auf funf elementare dialektische Sozialprozesse Diese sind unabhangig von der biologischen Beschaffenheit des Menschen denn sie kommen aus der sozialen Beschaffenheit In jedem sozialen Prozess sind einer oder mehrere dieser Prozesse zu finden Erwidern Man kann nicht nicht erwidern Auch keine Erwiderung ist eine Erwiderung namlich keine Die Dialektik dieses Prozesses liegt darin dass sich in jedem Geben Nehmen und Erwidern auch ein Zuruckgeben oder eine weitere Erwiderung befindet Werten Durch das Vorziehen einer Sache wird eine andere Sache unwillkurlich zuruckgesetzt Jede Gegenseitigkeit basiert auch auf einer Wertung Die Praferenz wird zunachst immer auf das Eigene gelegt die Praferenz fur das Familiare und eine eigene Kultur Teilen Jedes Teilen ist automatisch auch ein Trennen Wenn Meinungen und Gefuhle geteilt werden stellt dies einen Konsens dar werden Gefuhle und Meinungen nicht geteilt einen Dissens Das Teilen von einer Meinung mit einer Person stellt automatisch ein Nicht Teilen einer Meinung mit einer anderen Person dar Bergen Verbergen Mit allem was geborgen enthullt oder offenbart wird wird etwas anderes wieder unsichtbar oder verborgen Verbergen kann nicht vermieden werden da uns schon Zeit und Raum verbieten jedem alles mitzuteilen Bestimmen Dieser Prozess stellt das Leben in der Dimension der Zeit dar Die Zukunft und die Vergangenheit konnen nicht bestimmt werden Nur in dem kleinen Moment der Gegenwart konnen wir individuell oder kollektiv bestimmen Jedes Bestimmen kann zu unvorhergesehenen Folgen fuhren die nicht mehr bestimmt werden konnen Das Prinzip der Demokratie verstand er auch als Durchsetzung der Rechte der Einheimischen gegenuber den Fremden Diese Ansicht begrundete er mit den Bedenken ein Schweigen zu diesem Verhaltnis der Rechte wurde letztlich der Demokratie schaden Er druckte diese Haltung wie folgt aus Solange demokratische Politik auf Mehrheitsentscheidungen beruht muss sie der Mehrheit die Sicherheit geben dass sie das Heft in der Hand behalt dass sie trotz Einwanderung Mehrheit bleibt und dass ihre kollektiven Gefuhle Interessen und Werte Vorrang geniessen 2 Einzelnachweise Bearbeiten Giesen Bernhard Rucksichtslos im besten Sinne Stimme der deutschen Soziologie Zum Tod von Karl Otto Hondrich SZ vom 20 21 Januar 2007 S 17 Jager Lorenz Der Skeptiker Zum Tode des Soziologen Karl Otto Hondrich FAZ vom 19 Januar 2007 S xx Schriften Auswahl BearbeitenDie Ideologien von Interessenverbanden 1962 Mitbestimmung in Europa 1970 Wirtschaftliche Entwicklung soziale Konflikte und politische Freiheiten 1970 Demokratisierung und Leistungsgesellschaft 1972 Theorie der Herrschaft 1973 Menschliche Bedurfnisse und soziale Steuerung 1975 Bedurfnisse und Gesellschaft Fernstudienlehrgang Sozialkunde 1975 Theorievergleich in den Sozialwissenschaften 1978 Auslander in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz mit H J Hoffmann Nowotny 1981 Soziale Differenzierung 1982 Bedurfnisse im Wandel als Hrsg mit R Vollmer 1983 Krise der Leistungsgesellschaft Hrsg mit J Schumacher 1988 Lehrmeister Krieg 1992 Solidaritat in der modernen Gesellschaft 1992 Recent Social Trends in West Germany 1992 Arbeitgeber West Arbeitnehmer Ost 1993 Der Neue Mensch Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 2001 ISBN 3 518 12287 8 Wieder Krieg Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 2002 ISBN 3 518 12297 5 Enthullung und Entrustung Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 2002 ISBN 3 518 12270 3 Liebe in Zeiten der Weltgesellschaft Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 2004 ISBN 3 518 12313 0 Weniger sind mehr Warum der Geburtenruckgang ein Glucksfall fur unsere Gesellschaft ist Campus Verlag Frankfurt a M New York 2007 ISBN 978 3 593 38270 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Otto Hondrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Institut fur Gesellschafts und Politikanalyse Konrad Adam Die andere Frankfurter Schule Zum Tode von Karl Otto Hondrich Ein Nachruf in der Tageszeitung Die Welt Weniger sind mehr Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Letzte Kapitel vorgelesen in SWR2 Leben Weniger sind mehr Rezension in der Tageszeitung Die WeltNormdaten Person GND 121210944 lobid OGND AKS LCCN n82142359 VIAF 15620067 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hondrich Karl OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 1 September 1937GEBURTSORT AndernachSTERBEDATUM 16 Januar 2007STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Otto Hondrich amp oldid 233025660