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Karl Hauger geboren 20 November 1906 in Neustadt im Schwarzwald gestorben 1 August 1985 in Uberlingen war ein deutscher Forstrat und NS Funktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Hauger war ein Sohn eines Tierarztes der Bezirkstierarzt in Tauberbischofsheim wurde wohin die Familie zog und wo er das Gymnasium besuchte Mit 16 Jahren soll er dem Freikorps Damm angehort haben Hauger studierte Forstwirtschaft in Freiburg im Breisgau und in Wien Den Vorbereitungsdienst der ihn an verschiedene Stationen fuhrte schloss er 1932 ab Wahrend seiner Dienstzeit in Zell am Harmersbach wurde er Mitglied im Stahlhelm 1930 in Uberlingen wurde er Mitglied der SA und zum 1 Marz 1931 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 528 512 1 In seiner Assessorenzeit die er ebenfalls an mehreren Stationen absolvierte trat er im Juli 1933 der SS bei fur die er als SS Scharfuhrer von 1935 bis 1937 nebenberuflich die Aussenstelle des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS SD in Villingen fuhrte Seine Bewerbung fur eine hauptberufliche Laufbahn im SD wurde 1936 abschlagig beschieden Hauger heiratete 1936 Anni Strobel geboren 1912 sie hatten zwei Kinder Er wurde 1937 zum Forstrat ernannt und wurde 1939 Beamter auf Lebenszeit Er leitete nun das Forstamt II in Wolfach wo er auch die Wolfacher Nebenstelle des SD im Range eines SS Hauptsturmfuhrers leitete Hauger war kriegsdienstuntauglich 1941 wurde er Ortsgruppenleiter der NSDAP er war Gauredner der NSDAP Schulungsleiter bei der Ordnungspolizei im Kreis Wolfach und ehrenamtlicher Richter der Deutschen Arbeitsfront DAF Hauger trug als Auszeichnungen den SS Ehrendegen und den SS Totenkopfring Mitte 1944 fuhrte er beim KdS Elsass im besetzten Frankreich eine Einheit des Sicherheitsdienstes genauere Angaben wurden bei dem deutschen Nachkriegsprozess nicht ermittelt und leitete danach als Dienstverweser das elsassische Forstamt in Markirch Er sollte dann noch das Forstamt in Rappoltsweiler leiten setzte sich aber eigenmachtig im November 1944 nach Wolfach ab wonach ein Gaugerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde Hauger wurde in den Volkssturm eingezogen Am 29 Marz 1945 ergriff er einen fahnenfluchtigen Wehrmachtssoldaten und dessen 17 jahrigen Begleiter Anton Reinhardt der als Sinto im Nationalsozialismus als wehrunwurdig galt Der Soldat wurde an die Feldgendarmerie ubergeben der 17 Jahrige von einem von Hauger inszenierten Gericht verurteilt und von ihm selbst erschossen Helfer war der kriegsbeschadigte Wehrmachtshauptmann Franz Hindenburg Wipfler 1915 Bei weiteren Gewalttaten Anfang April 1945 bei denen vier Franzosen sowie 14 Insassen des Wolfacher Gefangnisses erschossen wurden war Hauger mittelbar beteiligt eine unmittelbare Beteiligung blieb unklar Haugers Frau floh mit den Kindern nach Uberlingen und Hauger tauchte fur lange Zeit unter Ein franzosisches Kriegsgericht verurteilte ihn 1946 in Abwesenheit zum Tode und er ging als Bauleiter nach Norddeutschland Da er gut verdiente konnte er die folgenden Jahre seine Familie finanziell unterstutzen Hauger galt nun als verschollen seine Frau musste sein Spruchkammerverfahren betreiben um an eine Sozialhilfe zu kommen er wurde aber als Schuldiger eingestuft Hauger stellte sich am 4 Januar 1957 nachdem er sich mit dem Freiburger Rechtsanwalt Friedrich Grimm beraten hatte den deutschen Behorden und kam in Untersuchungshaft Da die von den Franzosen behandelten Straftaten bereits abgeurteilt waren kamen diese bei der deutschen Strafverfolgung nicht mehr in Betracht eine Auslieferung nach Frankreich war nach der deutschen Rechtslage nicht moglich Das Landgericht Offenburg erkannte im November 1959 wegen der Totung des 17 Jahrigen auf Totschlag und verurteilte Hauger zu 7 Jahren Zuchthaus Wetzler zu 4 Jahren Der BGH hob das Urteil auf weil das LG den Tatbestand des Mordes aus niedrigen Grunden nicht ausreichend gepruft hatte Im Juli 1961 wurde Hauger erneut wegen Totschlags diesmal vom Landgericht Karlsruhe zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt und kam gemass der Halbstrafenpraxis nach zwei weiteren Monaten auf Bewahrung frei 1999 drehte Karl Fruchtmann den Spielfilm Ein einzelner Mord Christian Doermer ubernahm darin die Rolle des Karl Hauger 2 Literatur BearbeitenFrank Flechtmann Karl Hauger Forstrat und SD Fuhrer in Wolfach Alter Kampfer mit SS Ehrenring und Ehrendegen In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 6 NS Belastete aus Sudbaden Gerstetten Kugelberg 2017 ISBN 978 3 945893 06 7 S 149 159 LG Karlsruhe 10 Juli 1961 Erschiessung eines Zigeuners der wiederholt in die Schweiz gefluchtet dort aber ausgewiesen worden war In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XVII 1977 Nr 517 Frank Reuter Anton Reinhardt 1927 1945 und Oskar Rose 1906 1968 Flucht und verweigerte Hilfe fur Sinti und Roma In Mut bewiesen Widerstandsbiographien aus dem Sudwesten Stuttgart W Kohlhammer 2017 ISBN 978 3 945414 37 8 S 341 349Weblinks BearbeitenHauger Karl bei leo bw Anni Hauger Uberlingen wegen Besatzungsschaden 1945 1952 in Wolfach Bestand des Entschadigungsgerichts Freiburg beim Landesarchiv Baden Wurttemberg Anton Reinhardt bei mit der reichsbahn in den todEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 13860809 Ein einzelner Mord 1999 in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 1027582702 lobid OGND AKS VIAF 272203338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauger KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Forstrat und NS FunktionarGEBURTSDATUM 20 November 1906GEBURTSORT Neustadt im SchwarzwaldSTERBEDATUM 1 August 1985STERBEORT Uberlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hauger amp oldid 234783175