www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Eduard Morstadt 7 April 1792 in Karlsruhe 10 Januar 1850 war ein deutscher Rechtswissenschaftler Nationalokonom und Hochschullehrer an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMorstadt war Sohn des spateren grossherzoglich badischen Hoffouriers Georg Michael Morstadt und seiner Frau Friederike Jakobine 1809 nahm er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Heidelberg auf das er 1812 mit dem Rechtskandidatenexamen bestand Im selben Jahr erlangte er in Freiburg im Breisgau mit einer Disputation uber die Frage utrum iudex ex officio teneatur omissem a reo praescriptionis exceptionem supplere den juristischen Doktorgrad Anschliessend war er als Advokat in Karlsruhe tatig 1815 richtete Morstadt eine Schrift an den Senat der Universitat mit der Bitte ihn als Privatdozenten zu beschaftigen Dies wurde ihm unter der Auflage der Habilitation in Heidelberg gewahrt Morstadt kam dieser Auflage jedoch nicht nach und letztlich wurde sie ihm erlassen da die an der ebenfalls badischen Universitat Freiburg erfolgte Promotion als ausreichend angesehen wurde Mit seiner Weigerung hatte Morstadt sich jedoch erste inneruniversitare Gegner geschaffen 1819 heiratete er Wilhelmine Magdalene Piton Im selben Jahr wurde er in Heidelberg noch zum ausserordentlichen Professor ernannt Zahlreiche Versuche ein Ordinariat zu erlangen scheiterten jedoch am Widerstand der Fakultat Deren Abneigung hatte sich Morstadt durch schmahende und beleidigende Ausserungen in seinen Vorlesungen und Schriften uber verdiente Kollegen wie Carl Joseph Anton Mittermaier und Robert von Mohl zugezogen So soll er in einer Vorlesung ein Buch Mittermaiers mit den Worten Ich werfe dasselbe an die Wand was daran gut ist bleibt hangen an die Wand geworfen haben auf ein anderes Buch soll er gespuckt haben 1 Mohl bezeichnet ihn in seinen Lebenserinnerungen als Halbnarr ein Ausbund von Gemeinheit und ein dem Trunke ergebener Asot 2 Wahrscheinlich gerade wegen seiner Polemik waren Morstadts Vorlesungen die er hauptsachlich zum Zivilprozessrecht abhielt von den Studenten sehr gut besucht 1823 wurde ihm in einem Versuch ihn zu besanftigen ein Lehrauftrag fur Nationalokonomie erteilt Hiervon machte er jedoch nur sehr sporadisch Gebrauch da er sein Hauptziel das Ordinariat nicht erreicht hatte Eine Bittschrift von 1833 ein Ordinariat fur Staatsrecht und Badisches Landrecht zu erhalten deren Reprasentation an der Fakultat desolat sei 3 wurde wegen eines ausserst negativ ausgefallenen Gutachtens seiner Professorenkollegen ebenfalls abgewiesen Nach einer abermaligen schweren Beleidigung des Dekans Mittermaier in einer 1847 erschienenen Schrift bat er vermutlich um einer drohenden Suspendierung zuvorzukommen auf arztlichen Ratschlag um Entlassung Dieser Bitte wurde umgehend entsprochen Morstadts Werk entspricht weitgehend seiner Neigung andere zu kritisieren Eigene Schriften liegen vereinzelt zum Zivilprozessrecht vor hauptsachlich beschrankte er sich jedoch darauf die eben erschienenen Werke seiner Kollegen zu verunglimpfen Nichtsdestotrotz gelang ihm mit seiner Kritik uber Feuerbachs Lehrbuch ein auch fachlich sogar von seinen Gegnern gewurdigtes Werk Schriften BearbeitenDissertatio juridica qua disauiritur num Germanoru jureconsulti novo legum civilium codici condendo idonei sint censendi Engelmann Heidelberg 1815 Dissertationsschrift Materialkritik von Martins Civilprocess Lehrbuch Groos Heidelberg 1820 Zweite Auflage 1828 Gemeindeutscher Civilprocessschlussel pragmatisch kritischer Kommentar zu Lindes Civilprocesslehrbuch Heidelberg 1847 Notizen aus dem badischen Juristen Examen Heidelberg 1847 Polemisch humoristische Leuchtkugeln in das deutsche Privatfurstenrecht oder humoristische Bekampfung von Heffter s sic Irrlehre uber Gewissensehe heimliche Ehe und Mantelkindererbrecht Heidelberg 1847 Ausfuhrlicher Kommentar zu Feuerbachs Lehrbuch des gemeinen peinlichen Rechts Hurter Schaffhausen 1855 Literatur BearbeitenHans Scherrer Morstadt K Eduard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 329 339 Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 428 12053 6 S 150 156 Wilfried Kuper Hrsg Heidelberger Strafrechtslehrer im 19 und 20 Jahrhundert Decker Heidelberg 1998 ISBN 978 3 8226 1085 5 S 117 144 Einzelnachweise Bearbeiten Schroeder S 150 f Robert von Mohl Lebenserinnerungen I Stuttgart 1902 zitiert nach Schroeder S 153 Normdaten Person GND 120040859 lobid OGND AKS LCCN n87912145 VIAF 74673713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morstadt Karl EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 April 1792GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 10 Januar 1850 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Eduard Morstadt amp oldid 236576969