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Karanis ist der antike Name eines agyptischen Ortes im Fayum Der moderne Name der Ruinenstatte lautet Kom Auschim Inhaltsverzeichnis 1 Der Ort 2 Bauten 3 Funde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer Ort BearbeitenKaranis wurde wohl im 3 Jahrhundert v Chr von griechischen Siedlern unter Ptolemaios II gegrundet und am Ende des 5 Jahrhunderts n Chr verlassen Wahrend der antike Ort grossenmassig schon fast stadtischen Charakter hatte so war er doch verwaltungstechnisch ein Dorf das wohl aber ein kleines regionales Zentrum darstellte Der Ort hat eine besondere Bedeutung fur die Archaologie da er sehr gut erhalten ist Einzelne Hauser standen bei ihrer Auffindung teilweise noch einige Stockwerke hoch an Das trockene Klima Agyptens bewahrte daneben zahlreiche organische Materialien Die meisten Funde datieren in das vierte und funfte Jahrhundert n Chr Bauten Bearbeiten nbsp Plan des Pnepheros und Petesuchos TempelsKaranis besass zwei Tempel die im agyptischen Stil aus Stein errichtet waren der grossere der beiden wird in das 1 Jahrhundert v Chr datiert Hier wurden die Zwillinge Pnepheros und Petesuchos lokale Aspekte des Krokodilgottes Sobek verehrt Es gab zwei Hauptstrassen die den Ort durchzogen und daneben zahlreiche kleinere Gassen Die aus Lehmziegeln errichteten Hauser waren ursprunglich mehrere Stockwerke hoch Decken bestanden aus Holzbalken Zur Strasse gab es meist grosse Fenster Die Innenwande waren in der Regel einfach verputzt und nicht weiter dekoriert Es fanden sich einige ausgemalte Nischen in denen Gottheiten abgebildet sind anscheinend waren es Hausschreine Es sind teilweise die Holzturen erhalten sowie die Schlussel um diese zu verriegeln Aus verschiedenen Papyri geht hervor dass in der Regel mehrere Familien in jedem Haus wohnten In dem Ort fanden sich auch mehrere grosse Getreidespeicher Eine Besonderheit sind die einst zahlreichen Taubenschlage von denen funf bei ihrer Freilegung grossteils erhalten waren Da viele der Taubenschlage auf den Dachern der Hauser errichtet waren sind sie zwangslaufig zuerst zusammengesturzt Drei dieser turmhohen Taubenschlage haben eine quadratische Basis von 4 5 Meter Seitenlange die einzige Turoffnung in 3 Meter Hohe kann nur uber eine Leiter erreicht worden sein In die Lehmziegelwande waren als Nistplatze Tonrohren eingelassen In Form und Funktion entsprechen sie damit den Taubenschlagen die noch 2000 Jahre spater vom Nildelta bis nach Nubien anzutreffen sind 1 Funde BearbeitenIn den Hausern fanden sich teilweise noch gut erhaltene Mobel wie Tische oder Sitze Nischen in den Wanden dienten als Regale Uberhaupt war die Ausbeute an allen Arten von Alltagsobjekten wie Bastkorben Glasern Werkzeugen aus Holz Stoffresten aber auch Spielzeug bei den Ausgrabungen sehr gross Zahlreiche Papyri gewahren einen Einblick in das Leben der Bewohner Aus den Jahren 171 bis 175 n Chr sind Steuerlisten erhalten Es fanden sich aber auch private Briefe Vertrage und Einwohnerlisten Karanis wurde zwischen 1924 und 1935 von der University of Michigan in Ann Arbor ausgegraben Allein 45 000 Fundobjekte kamen in das Kelsey Museum of Archaeology in Ann Arbor Der Rest verblieb in Agypten Literatur BearbeitenTerry G Wilfong Fayum Graeco Roman sites In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 310 311 Hans Bonnet Karanis In Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte 3 unveranderte Auflage Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 370 Terry G Wilfong Elaine K Gazda Hrsg Karanis An Egyptian Town in Roman Times Discoveries of the University of Michigan Expedition to Egypt 1924 1925 Kelsey Museum of Archaeology University of Michigan Ann Arbor Michigan 2004 ISBN 0 9741873 0 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karanis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Karanis Reisefuhrer Roman houses in Egypt Karanis Kom Aushim University College London 2003 Auf digitalegypt ucl ac uk zuletzt abgerufen am 22 September 2022 Hans Barnard Karanis Kom Aushim Auf barnard nl zuletzt abgerufen am 22 September 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Elinor M Husselman The Dovecotes of Karanis In American Philological Association Band 84 1953 S 81 91 Memento vom 4 Juni 2009 im Internet Archive 29 517777777778 30 903333333333 Koordinaten 29 31 4 N 30 54 12 O Normdaten Geografikum GND 4029628 3 lobid OGND AKS VIAF 238342123 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karanis amp oldid 232875297