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Das Kapuzinerkloster Krefeld Inrath war ein Konvent der Kapuziner in Krefeld und bestand zwischen 1892 und 1992 Er gehorte zur Rheinisch Westfalischen Kapunzinerprovinz Innenaufnahme mit Blick auf das Kirchenschiff Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Entstehungsgeschichte 3 Baugeschichte 4 Nutzung des Klosters und der Kirche 4 1 Nutzung des Klosters 4 2 Nutzung der Kirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDas Kloster befand sich nordwestlich der Krefelder Innenstadt im Stadtteil Inrath Die heutige Adresse ist Hulser Strasse 574 47803 Krefeld Entstehungsgeschichte BearbeitenZwischen 1860 und 1890 wuchs die Krefelder Bevolkerung von 50 000 auf uber 100 000 Einwohner In den drei Krefelder Pfarreien Liebfrauen St Dionysius und St Stephan entstanden Plane uber die Grundung neuer Filialkirchen 1888 hielten die Kapuziner der rheinisch westfalische Provinz eine Volksmission in den drei Gemeinden ab 1 Daraufhin baten die Pfarrer von Liebfrauen und St Dionysisus die Kapuziner im Stadtteil Inrath ein Kloster zu grunden und von dessen Kirche aus eine neu zu grundende Gemeinde seelsorgerisch zu betreuen Das Gebiet der neuen Gemeinde wurde aus dem Gebiet der Liebfrauengemeinde herausgelost Baugeschichte BearbeitenDer Grundstein fur das Klostergebaude wurde am 19 Juli 1892 gelegt 2 Der erste Flugel konnte am 13 April 1893 bezogen werden 2 Den Grundstein fur die Kirche legte am 8 April 1894 Weihbischof Hermann Joseph Schmitz Benediziert wurde die Kirche am 23 Dezember 1894 durch den Stadtdechanten Johannes Lefranc 3 Am 22 Juni 1943 wurde bei einem Luftangriff die Klosterbibliothek durch 17 Brandbomben vollig zerstort Das Dach der Kirche wurde abgedeckt das Gewolbe sturzte ein Das Chorgewolbe brach einige Tage spater zusammen und zerstorte dabei den Hochaltar Die Nordseite des Klostergebaudes wurde durch Sprengbomben und Luftminen stark beschadigt 4 Am 18 Dezember 1944 fiel eine Luftmine auf die sudliche Mauer des Klostergartens zerstorte einen Teil der Gebaude und totete einen Pater 5 Der Wiederaufbau der Kirche begann am 7 Juni 1949 und konnte am 3 Mai 1951 am Fest Christi Himmelfahrt abgeschlossen werden 6 Nach der Auflosung des Klosters 1992 wurde 2008 der sudliche Teil des Grundstucks mit den Klostergebauden an das Unternehmen Siempelkamp verkauft Siempelkamp besass bereits benachbarte Grundstucke 2017 riss Siempelkamp das Klostergebaude samt Kreuzgang ab 7 Vom ehemaligen Kloster blieb nur die Kirche auf dem nordlichen Grundstuck stehen Der Verkaufserlos floss in den Neubau eines Gemeindezentrums nordlich der Kirche das 2012 fertiggestellt wurde 8 Die Kirche wurde zu einem Kolumbarium umgebaut Die Umgestaltung erfolgte in den Jahren 2016 bis 2018 nach den Entwurfen der Monchengladbacher Innenarchitekten Wilhelm Theelen und Monika Aulbur 9 Im Kirchenschiff sind die Sitzbanke durch vier langliche Quader ersetzt worden die Grabkammern fur Urnen enthalten Weitere Grabkammern befinden sich an den Pfeilern Insgesamt gibt es 298 Doppel und 717 Einzelgrabstatten Markant ist eine Messinglinie die im Boden vom Taufbecken im Eingangsbereich bis zum Altar fuhrt und sich dort im Spalt der Holzwand bis zum an der Decke hangenden Kreuz fortsetzt Die ursprungliche Taufkapelle wurde zu einer Verabschiedungskapelle umgestaltet in der nun die Pieta von 1902 steht Der Glaskunstler Jochem Poensgen schuf 2018 fur die Grabeskirche zwolf neue Fenster 10 Die Umgestaltung wurde vom Bund Deutscher Innenarchitekten als eines von 27 Projekten fur den Deutschen Innenarchitektur Preis 2019 nominiert 11 Nutzung des Klosters und der Kirche BearbeitenNutzung des Klosters Bearbeiten Von 1894 bis 1968 wurde im Kapuzinerkloster Krefeld Inrath der Ordensnachwuchs der rheinisch westfalischen Provinz ausgebildet Von 1894 bis 1911 studierten die jungen Kapuziner in Krefeld Theologie und Philosophie Den Abschluss des Studiums bildete die Diakonats bzw Priesterweihe Die Ausbildung begann 1894 mit vier Patres als Lektoren und vier Studenten 12 Einer der Dozenten die in Krefeld unterrichteten war Georg Mussig Er lehrte hier von 1902 bis 1917 Philosophie 1911 wurde die Ausbildung auf zwei Kloster verteilt Das theologische Studium wurde in das Kapuzinerkloster in Munster verlegt Im Krefelder Kloster verblieb mit Unterbrechungen wahrend der beiden Weltkriege bis 1968 der philosophische Unterricht 13 Ab 1968 wurden aufgrund des Ruckgangs des Ordensnachwuchses das Studium der Theologie und Philosophie wie auch die gesamte Ausbildung der Kapuziner und der Franziskaner zusammengelegt Seit 1971 findet sie in der Philosophisch Theologischen Hochschule der Franziskaner und Kapuziner in Munster statt 14 An der Krefelder Ordensschule studierten viele bekannte Kapuziner Der spater im KZ Auschwitz ermordete Anizet Koplin wurde in Krefeld ausgebildet und im Krefelder Kapuzinerkloster am 15 August 1900 zum Priester geweiht Auch der im KZ Dachau umgekommene Dionys Zohren begann hier am 23 April 1923 sein Noviziat Der China Missionar Walter Hopp studierte hier ebenso wie der Buchautor Adalbert Ehrenfried der spatere Frankfurter Gehorlosenseelsorger Amandus Hasselbach und Erich Purk der als Sprecher des Wort zum Sonntag bekannt wurde In den beiden Weltkriegen wurde das Kloster auch anderweitig genutzt Im Ersten Weltkrieg waren die Ordensschule und das Refektorium vorubergehend ein Lazarett Die Ordensschule und das Refektorium waren frei geworden weil die Kriegsbegeisterung zu Kriegsbeginn auch die Krefelder Kapuziner erfasst hatte 19 Krefelder Kapuziner leisteten Kriegsdienst je ein Kleriker als Feld Lazarett und Kriegsgefangenenseelsorger zehn als Sanitater und vier Kleriker und zwei Bruder an der Waffe 15 Im Zweiten Weltkrieg wurde zeitweise ein Wachkommando der Wehrmacht mit 95 Mann im Kloster untergebracht 4 1992 beschloss die Rheinisch Westfalische Ordensprovinz die Auflosung des Klosters Nutzung der Kirche Bearbeiten Die Kirche St Elisabeth hatte zwischen 1894 bis 1992 zwei Funktionen Zum einen war sie Klosterkirche Zum anderen war sie eine Gemeindekirche 1970 stieg die Kirche St Elisabeth von einer Vikarie zu einer eigenstandigen Pfarre auf 2014 fusionierte die Gemeinde mit den Gemeinden St Anna und St Thomas Morus zu der neuen Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Im April 2016 wurde die Kirche teilentwidmet und zu einem Kolumbarium umgebaut Das Kolumbarium wurde am 14 Juli 2018 eroffnet Seitdem ist St Elisabeth eine Grabeskirche Literatur BearbeitenRudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grabeskirche St Elisabeth Krefeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos des Klosters auf der Internetseite Historisches Inrath Webseite der Grabeskirche St Elisabeth KrefeldEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 232 a b Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 234 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 235 a b Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 243 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 244 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 246 Das Kapuzinerkloster steht nicht mehr In Rheinische Post 18 November 2017 abgerufen am 11 April 2021 Gabriele M Knoll Neubau an St Elisabeth Ein Haus fur die Gemeinde In Westdeutsche Zeitung 9 Januar 2012 abgerufen am 11 April 2021 Otmar Sprothen So sieht Krefelds erste Grabeskirche aus In Rheinische Post 21 September 2015 abgerufen am 11 April 2021 Claudia Kook Der Himmel in der Grabeskirche geht uber allen auf In Westdeutsche Zeitung 17 Oktober 2018 abgerufen am 11 April 2021 Deutscher Innenarchitektur Preis 2019 Die Ausgezeichneten Bund Deutscher Innenarchitekten abgerufen am 11 April 2021 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart 1974 Auflage Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 236 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 237 Der Werdegang der PTH Abgerufen am 2 Mai 2021 Rudolf Besouw Das Kapuzinerkloster am Inrath In Edmund Bungartz und Adolf Duppengiesser Hrsg Katholisches Krefeld Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart 1974 Auflage Band 1 Joh van Acken Krefeld 1974 S 239 51 354791666667 6 5320555555556 Koordinaten 51 21 17 3 N 6 31 55 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkloster Krefeld Inrath amp oldid 238055151