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Das Kanalkreuz Oranienburg ist ein Wasserstrassenkreuz bei der brandenburgischen Stadt Oranienburg nordlich von Berlin Es besteht grundsatzlich seit der Fertigstellung des Oranienburger Kanals 1837 Dieser kreuzt den schon seit dem spaten 18 Jahrhundert bestehenden Ruppiner Kanal Aufgrund der kriegsbedingten Zerstorung der Schleuse Sachsenhausen 1945 die im Anschluss nicht wieder aufgebaut wurde und der Stilllegung der Schleuse Friedenthal vor 1960 ist das Wasserstrassenkreuz aktuell nur in seinem sudwestlichen Schenkel im Oranienburger Kanal und seinem nordwestlichen Schenkel im Ruppiner Kanal durchgangig befahrbar Geschichte BearbeitenUm Oranienburg war die Havel bereits seit dem fruhen Mittelalter Transportweg fur Massenguter Mit dem Muhlenbau und dem Aufstauen des Fliessgewassers kam es zu Interessenkonflikten zwischen Schiffern und Muhlenbetreibern In diesem Zusammenhang wurden Havelarme um die Stadt kanalartig ausgebaut Der Ruppiner Kanal wurde im spaten 18 Jahrhundert errichtet um eine Verbindung zum Kremmener See Ruppiner See und nach Neuruppin zu schaffen So wurde der Kanal bis 1791 fertiggestellt Uber den Kanal wurde beispielsweise Torf aus dem Rhinluch nach Berlin transportiert Neben weiteren wurden unter anderem die Tiergartenschleuse und die Schleuse Friedenthal im heutigen Stadtgebiet Oranienburgs errichtet die Schleuse Friedenthal dabei unmittelbar am Abzweig zwischen Oranienburger Havel und dem Ruppiner Kanal Der Oranienburger Kanal wurde zwischen 1832 und 1837 als kunstlicher Havelarm aufgrund der schwierigen Schifffahrtsverhaltnisse unterhalb der Oranienburger Muhlen ausgebaut Dabei wurde ein Verlauf gewahlt der im Norden von der sogenannten Friedrichsthaler Havel abzweigt und in einem Bogen die Stadt westlich umgeht und zwischen Pinnow und Borgsdorf in die Oranienburger Havel einmundet Dabei kreuzt er nordwestlich von Oranienburg den Ruppiner Kanal wodurch das Oranienburger Kanalkreuz entstand Im Oranienburger Kanal wurden zwei Schleusen eine in Sachsenhausen und eine in Pinnow errichtet Nachdem die Schleuse Sachsenhausen 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort und in der Folge nicht wieder aufgebaut wurde nach der Fertigstellung des sogenannten Grossschiffahrtsweges Berlin Stettin wurde die Frachtschifffahrt vorrangig uber den Oder Havel Kanal ostlich an Oranienburg vorbei abgewickelt war und ist das Kanalkreuz nicht mehr fur den Durchfahrtsverkehr in nordostlicher Richtung nutzbar Weiter an Bedeutung verlor das Kanalkreuz mit der Zuschuttung der Schleuse Friedenthal 1960 Damit war auch die Durchgangigkeit im sudostlichen Schenkel des Kreuzes aufgehoben In den folgenden Jahrzehnten verloren die Wasserstrassen als Transportwege immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung Dafur gab es jedoch gerade nach der politischen Wende auf den brandenburgischen Wasserwegen einen starken Anstieg beim Wassertourismus und sport zu verzeichnen sodass das Kanalkreuz heute wieder stark aus dem Oranienburger in den Ruppiner Kanal und umgekehrt frequentiert wird was in den Sommermonaten auch zu Wartezeiten an den bestehenden Schleusen fuhrt Aus diesem Grund wurde von Seiten der Stadt Oranienburg uber einen Neubau beziehungsweise die Restaurierung der Schleusen Friedenthal und Sachsenhausen nachgedacht 1 auch um so im starkeren Masse vom Wassertourismus zwischen Berlin der Unteren Havel Wasserstrasse der Ruppiner Wasserstrasse der Oberen Havel Wasserstrasse und dem Oder Havel Kanal zu profitieren Ende 2017 wurde der Neubau der Schleuse Friedenthal und somit die Wiederherstellung der Durchgangigkeit der Oranienburger Havel offiziell beschlossen Einzelnachweise Bearbeiten Integriertes Stadtentwicklungskonzept Oranienburg 2020 Eingesehen am 2 April 201452 76993 13 23256 Koordinaten 52 46 12 N 13 13 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanalkreuz Oranienburg amp oldid 219645848