Das Kabinett Blair II wurde im Juni 2001 von Tony Blair kurz nach den britischen Unterhauswahlen im Jahr 2001 gebildet und es regierte bis Mai 2005.
Kabinett Blair II | |
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Kabinett des Vereinigten Königreichs | |
Premierminister | Tony Blair |
Wahl | 2001 |
Ernannt durch | Königin Elisabeth II. |
Bildung | 8. Juni 2001 |
Ende | 6. Mai 2005 |
Dauer | 3 Jahre und 332 Tage |
Vorgänger | Kabinett Blair I |
Nachfolger | Kabinett Blair III |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | Labour Party |
Repräsentation | |
House of Commons | Labour 412/659 |
Regierungszeit Bearbeiten
Bei der Unterhauswahl am 7. Juni 2001 wurde Labour mit 41,3 % der Stimmen ebenfalls stärkste Partei und erhielt 412 der 659 Unterhaussitze. Blair blieb als erster Labour-Ministerpräsident (englisch Prime Minister) zwei volle Legislaturperioden von vier Jahren im Amt. Blair war seit Juli 1994 Vorsitzender der Labour Party und hatte sie neu ausgerichtet („New Labour“).
In Blairs Kabinetten gab es im Laufe von Blairs Amtszeit zahlreiche Umbesetzungen. Innenpolitisch ging Blair nach dem Wahlsieg zunächst die Erfüllung seiner Versprechen bezüglich der öffentlichen Dienstleistungen und weitere Reformen an. Seine Regierung erhöhte die Steuern, um die Ausgaben für Bildung und Gesundheitswesen zu erhöhen. Er bemühte sich um Reformen bei der Struktur der Gesundheitswesen und gab den Krankenhäusern größere finanzielle Autonomie. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stellte sich Blair kompromisslos auf die Seite der USA und half bei der Bildung einer internationalen Koalition zur Intervention in Afghanistan, bei der britische Truppen beteiligt waren. Zum bestimmenden Thema seiner Amtszeit wurde Blairs Unterstützung für die Pläne von US-Präsident Bush zu einem möglichen Angriff auf den Irak unter Diktator Saddam Hussein, wodurch er zur Spaltung der EU in dieser Frage beitrug. Der Krieg war international wie auch im eigenen Land heftig umstritten. Die Popularität der Regierung litt stark unter dem Krieg.
Kriegskabinett Bearbeiten
Wie bereits im Ersten und Zweiten Weltkrieg, sowie im Falkland- und Golfkrieg bildete Blair 2001 ein kleineres Kriegskabinett für die Koordinierung der heißen Phase der Invasion in Afghanistan. 2003 bildete er dies erneut während des Irakkriegs.
Name | Partei | Regierungsämter | Zeit im Kriegskabinett | |
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Tony Blair | Labour | Premierminister First Lord of the Treasury Minister für den öffentlichen Dienst | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
John Prescott | Labour | Stellvertretender Premierminister | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Jack Straw | Labour | Außenminister | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
David Blunkett | Labour | Innenminister | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Geoff Hoon | Labour | Verteidigungsminister | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Gordon Brown | Labour | Schatzkanzler | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Clare Short | Labour | Entwicklungsministerin | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Michael Boyce | Parteilos | Stabschef | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Alastair Campbell | Labour | Kommunikationsdirektor | Oktober bis Dezember 2001 März bis Mai 2003 | |
Robin Cook | Labour | Leader of the House of Commons | Oktober bis Dezember 2001 | |
John Reid | Labour | Leader of the House of Commons | März bis Mai 2003 | |
Eliza Manningham-Buller | Parteilos | MI5-Direktorin | März bis Mai 2003 | |
Richard Dearlove | Parteilos | MI6-Direktor | März bis Mai 2003 |
Regierungsmitglieder Bearbeiten
Zugehörigkeit | Labour |
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Weblinks Bearbeiten
- The Public Whip - Ministerial Whirl zeigt Tony Blairs Kabinettsumbildungen (java applet)
- Franz Walter: 10 Jahre "Blair-Revolution": Absturz eines Himmelsstürmers (in: Spiegel vom 1. Mai 2007)