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Just the Wind dt Nur der Wind Originaltitel Csak a szel ist ein ungarischer Spielfilm aus dem Jahr 2012 Die Regie fuhrte Bence Fliegauf der auch das Drehbuch geschrieben hatte Das Drama wurde von einer realen Mordserie an Roma in Ungarn inspiriert Erzahlt wird von einem Tag im Leben einer ungarischen Roma Familie im Klima von Angst und Verfolgung FilmTitel Just the WindOriginaltitel Csak a szelProduktionsland Ungarn Deutschland FrankreichOriginalsprache UngarischErscheinungsjahr 2012Lange 98 MinutenAltersfreigabe FSK 12 1 StabRegie Bence FliegaufDrehbuch Bence FliegaufProduktion Rebekka Garrido Pierre Fleurantin Erno Mesterhazy Andras Muhi Monika MecsMusik Bence Fliegauf Tamas BekeKamera Zoltan LovasiSchnitt Xavier BoxBesetzungKatalin Toldi Mari Gyongyi Lendvai Anna Lajos Sarkany Rio Gyorgy Toldi Grossvater Just the Wind lief im Wettbewerb der 62 Berlinale und hatte in diesem Rahmen am 16 Februar 2012 seine Weltpremiere Im September 2012 wurde der Film als offizieller Kandidat Ungarns auf eine Oscar Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgewahlt 2 Ab Juli 2013 lief der Film regular in den deutschen Kinos Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film erzahlt von einem Tag im Leben einer ungarischen Roma Familie vom Tagesanbruch bis in die Nacht Seit einiger Zeit werden Roma von einer Gruppe von Rassisten verfolgt die bei nachtlichen Uberfallen bisher vier Familien ermordet haben Die Tater konnten stets ungesehen entkommen Ein funftes Verbrechen geschieht in unmittelbarer Nahe des Zuhauses von Mari Diese lebt mit dem elfjahrigen Sohn Rio der ein paar Jahre alteren Tochter Anna und dem an den Folgen eines Schlaganfalls leidenden Grossvater abgeschieden in einem Haus im Wald Maris Ehemann und Vater der Kinder ist nach Kanada emigriert und verspricht schon seit Monaten seine Familie nachzuholen Sowohl Mari als auch ihre Kinder mussen im Alltag Demutigungen und Diskriminierungen wegen ihrer ethnischen Herkunft ertragen Mari verbringt den heissen Sommertag vormittags als Helferin bei der Autobahnmeisterei wo sie den neben der Fahrbahn liegenden Mull aufsammelt Nachmittags putzt sie in der Schule ihrer Kinder Die Familie hat Schulden die Mari mit dem Haus als Gegenleistung abzugelten plant sobald sie nach Kanada emigriert sind Der Hausmeister der Schule macht Mari darauf aufmerksam dass jeder ersetzbar ist als sie verspatet zur Arbeit erscheint Auf dem Nachhauseweg wird sie von alteren Mannern Roma Angehorigen angepobelt und trifft auf den pflegebedurftigen Grossvater der unweit des Hauses im Gras sitzt Anna begegnet auf ihrem Schulweg am Morgen einem jungen Mann der einer aufgrund der Mordserie neu gegrundeten Burgerwehr angehort Er fragt ob sie Fremde in der Gegend bemerkt hatte und rat ihr das Handy stets eingeschaltet zu lassen In der Schule wo sich Anna selbst Englisch beibringt wird das Madchen vom Hausmeister nach dem Diebstahl eines Computermonitors befragt Spater kommuniziert Anna via Voice over IP mit ihrem Vater in Toronto der ihr rat aufgrund der Vorfalle nachts Fenster und Turen geschlossen zu halten Den Nachmittag verbringt Anna mit ihrer kleinen Cousine an einem See und beim Blumenpflucken Anstatt die Schule zu besuchen spielt Rio bei Bekannten PlayStation Spater dringt er in das nahe gelegene Haus der ermordeten Roma Familie ein wo er u a eine Madonnenfigur stiehlt Rio wird bei seinem Raubzug von zwei Polizisten uberrascht und versteckt sich in einem Wandschrank Er belauscht deren Diskussion daruber welche Roma es wert waren am Leben gelassen zu werden und welche nicht Die Madonnenfigur bringt Rio nach Hause Sein Diebesgut darunter auch Kaffee seiner Mutter lagert er in einem Versteck im Wald wo er von dem jungen Mann der Burgerwehr uberrascht wird Dieser verspricht ihm das Versteck geheim zu halten An der Waldstrasse wird Rio kurzzeitig von einem fremden Wagen verfolgt auch verbringt er einige Zeit beim Baden mit Freunden in einem See Als er das entflohene Ferkel der ermordeten Roma Familie tot auffindet versucht er es nach Hause zu tragen Als ihm dies nicht gelingt vergrabt er es im Wald Am Abend ermahnt Mari ihren Sohn den gestohlenen Kaffee zuruckzubringen wahrend Rio seiner Mutter am nachsten Tag einen geheimen Platz im Wald zeigen mochte Als sie kurz nach dem Zubettgehen Gerausche horen beruhigt die Mutter ihre Kinder zunachst mit den Worten dies sei nur der Wind Dann halt ein Auto an Mehrere Manner dringen ins Haus ein und eroffnen mit Jagdgewehren das Feuer auf Mari Anna und den Grossvater nur Rio kann durch das Schlafzimmerfenster in den Wald fluchten Hintergrund BearbeitenBence Fliegauf bezieht sich mit seinem Film auf tatsachliche Ereignisse der Jahre 2008 und 2009 als es in Ungarn eine Mordserie an Roma gab der acht Menschen zum Opfer fielen Produziert wurde der Film von Inforg Studio als Koproduzenten wirkten The Post Republic und Paprika Films mit Die Mitteldeutsche Medienforderung forderte Csak a szel mit 80 000 Euro 3 Insgesamt hatte der Film ein Budget von 515 165 Euro von denen der ungarische Staat und staatliche Forderfonds 240 359 bis 274 755 Euro stellten 4 Am 16 Februar 2012 feierte der Film im Wettbewerb der 62 Berlinale seine Premiere Auf der Pressekonferenz wurde eine scheinbare Erklarung des ungarischen Ministeriums fur offentliche Verwaltung und Justiz das den Film auch finanziell unterstutzt hatte verbreitet In dem Papier wurde die Mordserie dargestellt und vermittelt dass die Integration der Roma ein zentrales Thema der ungarischen Politik sei Von der Verbreitung dieser Erklarung war das Filmteam nicht informiert worden Fliegauf setzte sich in dem Film mit den Konsequenzen der gesellschaftlichen Situation nach dem Systemwechsel auseinander Er sagte auf der Pressekonferenz Ich denke dass es fur die PR eines Landes sehr gut ist dass man einen Film drehen kann der ein gesellschaftliches Tabu dieses Landes beschreibt Die Darstellerin Katalin Toldi hatte zudem bereits eigene Erfahrung mit Diskriminierung gemacht weil sie eine Roma ist 5 Kritiken BearbeitenLiz Jung rezensierte den Film fur die Kulturzeit und kam dabei zu dem Schluss Und naturlich schockiert und beruhrt dieser Film bis ins Mark Zumal man keinen rechten Ausweg aus dieser Nummer sieht Eine Gesellschaft in der solche Rassisten sich breitmachen durfen klagt Fliegauf an Das kapiert selbst der Abgeharmteste Csak A Szel ist ein tief wirkender Film der einen lange nicht loslasst Mit Chancen auf den Hauptpreis 6 Fur Cosima Lutz von der Berliner Morgenpost ging der Film der Frage nach wie sich ein Leben anfuhle in dem sich immer weiter verscharfenden Klima aus Fremdenhass und Erfolg rechter Parteien und Gruppierungen keine Normalitat mehr moglich sei Fur die Darstellung dieses Themas habe Fliegauf sich einen Reduktionismus verordnet mit dem er an die alte Meisterschaft seines Dealer anknupfen kann 7 Anke Westphal von der Frankfurter Rundschau sah in dem Film einen Kandidaten fur den Goldenen Baren Diese Position unterstrich sie wie folgt Csak a szel sollte den Goldenen Baren zugesprochen bekommen Alles andere ware nicht richtig Sie zeigte sich mit den Worten Was fur ein Film Csak a szel Just The Wind nimmt einem von der ersten Sequenz an den Atem man kann sich nicht mehr zurucklehnen kann nicht mehr wegsehen Man will auch nicht mehr Roma sagen so als ware dieses Volk einzig eine Masse tief beeindruckt und fuhrte aus dass Fliegauf eine zwingende Filmsprache fur dieses Thema gefunden habe 8 Daniel Kothenschulte der den Film fur die Berliner Zeitung rezensierte lobte ihn mit den Worten In einer sensiblen Bildsprache die ganz seine eigene ist mit sparsamem Licht aber sehr viel Warme verarbeitet der junge Regisseur eine Tragodie aus der jungeren Vergangenheit 9 Thorsten Funke von Critic de betont dass der Film wie seine Protagonisten vor Gewalt zuruckschrecke Indem Fliegauf das Verbrechen vollstandig aus dem Bild nimmt und auf die Abstraktion einiger geschriebener Satze vor schwarzem Hintergrund zu Beginn des Films beschrankt gestaltet er seine Geschichte so schlicht wie bei einer Gewalttat dieser Monstrositat sic nur moglich 10 Auszeichnungen BearbeitenDer Film erhielt 2012 eine Einladung in den Wettbewerb um den Goldenen Baren der Internationalen Filmfestspiele Berlin wo er mit dem zweitwichtigsten Preis dem Grossen Preis der Jury pramiert wurde Im Rahmen des Filmfestivals wurde Just the Wind ausserdem mit dem Friedensfilmpreis sowie dem Amnesty International Filmpreis ausgezeichnet 11 Literatur BearbeitenInternationale Filmfestspiele Berlin Hrsg 62 Internationale Filmfestspiele Berlin Berlin 2012 ISSN 0724 7117 Weblinks BearbeitenJust the Wind in der Internet Movie Database englisch Datenblatt auf berlinale deEinzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Just the Wind Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Juli 2013 PDF Pruf nummer 140 028 K AP Hungary Roma movie Just the Wind for Oscars 7 September 2012 abgerufen am 30 September 2012 Information auf imdb com abgerufen am 17 Februar 2012 Jan Mainka Hungary at the Berlin International Film Festival auf budapesttimes hu vom 11 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 Csak a szel Just The Wind startet verhalten im Wettbewerb auf rbb online de vom 16 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 1 2 Vorlage Toter Link www rbb online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Liz Jung Der Geruch des Todes Csak A Szel von Bence Fliegauf auf 3sat de vom 16 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 Cosima Lutz Just the Wind Pogromstimmung in Ungarns Hinterland Csak a szel auf morgenpost de vom 17 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 Anke Westphal Berlinale Wettbewerb Der Tag nach dem Mord auf berliner zeitung de 1 2 Vorlage Toter Link archiv berliner zeitung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis vom 17 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 Kunst und Menschlichkeit auf berliner zeitung de vom 17 Februar 2012 abgerufen am 17 Februar 2012 Filmkritik von Thorsten Funke auf Critic de vom 16 Februar 2012 Preise amp Auszeichnungen 2012 Abgerufen am 4 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Just the Wind amp oldid 228834926