www.wikidata.de-de.nina.az
Juri Petrowitsch Ljubimow russisch Yurij Petrovich Lyubimov oft auch gelistet als Yu Lyubimov 30 September 1917 in Jaroslawl 5 Oktober 2014 in Moskau war ein russischer Schauspieler und Regisseur Er grundete das Taganka Theater Juri Ljubimow 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theaterarbeiten 3 Filme 4 Ehrungen 5 Interviews 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJuri Petrowitsch Ljubimow wurde in Jaroslawl einer Provinzstadt nordostlich von Moskau als Sohn eines Handlers und einer Lehrerin geboren Ljubimow studierte bis 1940 im Studio des Wachtangow Theaters wo er bereits als Student in verschiedenen Rollen auftrat Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er wiederum am Wachtangow Theater 1946 verkorperte er in der russischen Verfilmung von Robinson Crusoe den Freitag In den funfziger Jahren begann er auch als Regisseur zu arbeiten In den fruhen 1960er Jahren wirkte er am Puschkin Theater heute Alexandrinski Theater 1964 wurde er Chefregisseur am Moskauer Dramen und Komodientheater 1 1965 grundete Ljubimow das Theater an der Taganka das unter seiner Leitung Weltruhm erlangte Ljubimow orientierte sich an der Asthetik Bertolt Brechts 2 und stand in der Tradition des Theaters von Wsewolod Emiljewitsch Meyerhold Seine Theaterarbeiten zeichneten sich durch Poesie Bildkraft Spielfreude und Phantasie aus Insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Liedermacher Wladimir Semjonowitsch Wyssozki entstanden Inszenierungen die weit uber die Sowjetunion hinaus bekannt wurden Ljubimow entdeckte Wyssozkis schauspielerisches Talent und forderte ihn den amerikanische Journalisten den Bob Dylan der Sowjetunion nannten 2 Wyssozki spielte unter anderem in Ljubimows legendar gewordener Hamlet Inszenierung von 1971 die Titelrolle 1975 inszenierte Ljubimow die Urauffuhrung von Al gran sole carico d amore von Luigi Nono an der Scala in Mailand einem Musiktheaterwerk an dessen Libretto er mitgearbeitet hatte Es dirigierte Claudio Abbado 1977 brachte er Michail Bulgakows Roman Der Meister und Margarita in einer eigenen Bearbeitung auf die Buhne des Taganka Theaters Nach dem Tod Wyssozkis 1980 legte sich Ljubimow mit den sowjetischen Behorden an und sorgte fur eine angemessene Trauerfeier fur seinen Protagonisten 3 1982 wurde seine Inszenierung Boris Godunow Mussorgski wegen ihrer aktuellen konzeptionellen Anspielungen verboten 4 Im Marz 1984 wurde er als Chef des Theaters an der Taganka entlassen im Juli erfolgte die Ausburgerung Ljubimow ging ins Ausland und inszenierte u a am Teatro alla Scala in Mailand am Royal Opera House Covent Garden und an der Opera Garnier in Paris Ingmar Bergman holte ihn an das Konigliche Dramatische Theater Stockholm Im Jahr 1988 nahm Ljubimow die israelische Staatsburgerschaft an 5 1989 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kehrte Ljubimow ans Taganka Theater zuruck Die Strahlkraft die sein Theater zu Zeiten der Sowjetunion hatte konnte es allerdings nicht wieder erreichen 2 Streitigkeiten zwischen Ljubimow und einem Teil des Ensembles stellten Anfang der neunziger Jahre sogar die Existenz des Theaters in Frage 4 Ljubimow inszenierte zunehmend auch Opern darunter Furst Igor am Moskauer Bolschoi Theater und Eugen Onegin am Opernhaus Zurich Von 1994 bis 1998 war Ljubimow Chefregisseur der Oper Bonn Am 5 Oktober 2014 verstarb der Regisseur in einem Moskauer Krankenhaus Theaterarbeiten BearbeitenBrecht Der gute Mensch von Sezuan 1964 Reed Ljubimow Zehn Tage die die Welt erschutterten Gorki Die Mutter Moliere Tartuff Wassiljew Im Morgengrauen ist es noch still 1972 Bulgakow Ljubimow Der Meister und Margarita Borodin Prinz Igor Oper Filme Bearbeiten1946 Robinson Kruso 1948 Blaue Wege Golubye dorogi 1949 Die Welt soll bluhen Mitschurin 1953 Lied der Heimat Komponist Glinka 1953 W G Belinski Belinski 1963 Kain XVIIIEhrungen BearbeitenMedaille 50 Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Medaille Sieg uber Deutschland Medaille Fur die Verteidigung Moskaus Medaille Fur die Verteidigung Leningrads 1943 Staatspreis der UdSSR 1953 Orden des Roten Banners der Arbeit 1977 Volkskunstler Russlands 1991 Verdienstorden fur das Vaterland 3 Klasse 1997 Grossoffiziers des Ordens Stern der italienischen Solidaritat 2002 Ordre des Arts et des Lettres Komtur 2002 Nordstern Orden Kommandeur 2004 Verdienstorden der Republik Polen 2004 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 12 Januar 2005 6 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 2007 7 Verdienstorden fur das Vaterland 2 Klasse 2007 Orden der Aufgehenden Sonne 4 Klasse 2007 Europaischer Theaterpreis Sonderpreis 2011 Verdienstorden fur das Vaterland 4 Klasse 2013 Interviews BearbeitenAndreas Lorenz Fritz Rumler Das Krokodil weint und frisst Der exilierte russische Regisseur und Theaterleiter Jurij Ljubimow uber seine Arbeit In Der Spiegel Nr 42 1984 S 240 248 online 15 Oktober 1984 Ein Theater darf man nicht mit Gewalt erobern Der Regisseur Jurij Ljubimow im Gesprach mit Roman Dolschanskij In Theater der Zeit Heft 5 1999 Insert S 25 26 Berlin 1999 Dagmar Mammitzsch Gesprache mit Juri Ljubimow Theater der Zeit 4 1991 S 4 Berlin 1991Literatur BearbeitenJuri Ljubimow Algebra der Harmonie In Joachim Fiebach Manifeste europaischen Theaters Grotowski bis Schleef Verlag Theater der Zeit Berlin 2003 ISBN 978 3 934344 17 4 S 168 178Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juri Ljubimow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Ljubimow russisch Juri Petrowitsch Ljubimow in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Trilse Klaus Hammer Rolf Kabel Theater Lexikon Henschelverlag Berlin 1977 S 338 a b c Tim Neshitow Der Schopfer In Suddeutsche Zeitung vom 7 Oktober 2014 S 12 Andreas Lorenz Fritz Rumler Das Krokodil weint und frisst Der exilierte russische Regisseur und Theaterleiter Jurij Ljubimow uber seine Arbeit In Der Spiegel Nr 42 1984 S 240 248 online 15 Oktober 1984 a b C Bernd Sucher Theaterlexikon Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1996 S 289 ISBN 3 423 03323 1 http nachtkritik de index php option com content amp view article amp id 10081 2014 10 05 15 37 22 amp catid 126 meldungen k amp Itemid 100089 abgerufen am 8 Oktober 2014 Bundesprasidialamt Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Normdaten Person GND 119540118 lobid OGND AKS LCCN n83000509 NDL 00621008 VIAF 94613116 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ljubimow Juri PetrowitschALTERNATIVNAMEN Lyubimov Yurij Petrovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Schauspieler und TheaterregisseurGEBURTSDATUM 30 September 1917GEBURTSORT JaroslawlSTERBEDATUM 5 Oktober 2014STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juri Petrowitsch Ljubimow amp oldid 229954690