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Der Jungfrauenturm aserbaidschanisch Qiz Qalasi deutsch auch als Jungfrauenbastei oder Madchenturm bezeichnet steht im sudostlichen Teil von Iceri Seher Itschari Schahar der teilweise heute noch ummauerten Altstadt der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku Er ist vermutlich ein Teil der fruheren Stadtbefestigungsanlage deren ostlicher Abschnitt zu dem der 29 5 Meter hohe Turm gehorte jedoch nicht mehr existiert Der Turm ist wie die gesamte historische Innenstadt und der Palast der Schirwanschahs seit 2000 von der UNESCO als schutzenswertes Weltkulturerbe eingestuft 1 Jungfrauenturm Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Bestandteile 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDer Jungfrauenturm befindet sich nahe beim Kaspischen Meer im Sudosten der Bakuer Altstadt an einer Kurve des Neftjanik Prospekts Olarbeiter Allee Neftciler Prospekti bzw Prospekt Neftyanikov einer in Baku entlang der Kuste des Kaspischen Meeres verlaufenden Hauptverkehrsstrasse Geschichte BearbeitenDas Alter des Jungfrauenturmes ist nicht eindeutig bestimmbar Es existieren dazu widerspruchliche Meinungen Es gibt Vermutungen nach denen die Fundamente aus dem 5 oder 6 Jahrhundert stammen und die oberen Teile im 12 Jahrhundert entstanden Darauf weist eine Inschrift des Mesud ibn Da ud auf der Aussenseite des Turmes anlasslich einer Rekonstruktion hin Dass damals nur der obere Teil umgebaut wurde wird daraus gefolgert dass die Inschrift sich nicht uber dem Eingang in den Turm befindet sondern in einem Seitenbereich in einer Hohe von 14 Metern Das Dach des Turms wurde als einziger Teil haufig umgebaut da hier die Kanonen untergebracht waren Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der Bau saniert Bestandteile Bearbeiten nbsp Plan des Bauwerkes kleinere Bastei und Mauer in Blau Der Jungfrauenturm besteht aus lokalem Kalkstein Er ist zylindrisch und hat eine Hohe von 29 5 Metern bei einem Durchmesser von etwa 17 Metern Die Wandstarke betragt am Boden funf Meter nach oben nimmt sie auf vier Meter ab In seinem Inneren hat der Turm acht Geschosse die von steinernen Gewolben uberspannt werden Jedes Gewolbe hat in der Mitte ein Opaion von drei Metern Durchmesser Diese ermoglichen die Beleuchtung und Beluftung der Kammern In jedem Geschoss befindet sich ein niedriger Raum Die Stockwerke sind durch eine Treppe in der Wand verbunden Das Erdgeschoss ist nur durch eine Leiter erreichbar die fruher bei Gefahr hochgezogen werden konnte Innerhalb des Turmes gab es einen 21 Meter tiefen Brunnen der die Versorgung mit Grundwasser sicherte In jedem Geschoss gibt es mehrere mannshohe Offnungen von denen einige genau die aufgehende Sonne an Sonnwendtagen zeigen Als Schiessscharten taugen sie kaum Ab etwa 14 Meter Hohe ist in den Aussenwanden Schmuck eingekerbt Den gesamten Turm durchzieht im Mauerwerk eine senkrechte Rohre aus ineinander gesteckten konischen Tonrohren die Spekulationen uber seine einstige Funktion nahrt Die Theorien dazu sind vielfaltig und reichen von der Verwendung als Leuchtturm als einen Sonnen oder Feuertempel bis hin zur Verwendung als eine Verteidigungsanlage 2 Im funften Stockwerk fuhrt eine Offnung direkt ins Freie fruher war diese mit einer Tur verschlossen Die Offnung und der Gang sind stark abgenutzt Am Boden befinden sich an dieser Stelle Reste von Gewolben und Konsolen woraus gefolgert werden kann dass sich hier fruher ein Vorbau anschloss An dieser Seite schliesst sich auch eine kurze Mauer mit zwei Basteien an die ungefahr halb so hoch wie der Turm sind Sie sind massiv ausgefuhrt und beherbergen keine Raume Sie werden im aserbaidschanischen Volksmund Wellenbrecher genannt jedoch ist ihre tatsachliche Funktion umstritten Es ist allerdings moglich dass der Wasserspiegel des Kaspischen Meeres fruher bis an den Turm heranreichte Dazu passt die Legende zum Namen des Bauwerks eine Prinzessin soll sich vom Turm ins Meer gesturzt um einer von ihrem Vater arrangierten Ehe mit einem von ihr nicht gewollten Partner oder gar mit ihm selbst zu entgehen 3 Der Baustil des Jungfrauenturms wurde bislang noch keinem bekannten Baustil eindeutig zugeordnet Seine massive Bauweise entspricht weder der turkischen noch der persischen Architektur Deshalb ratseln Forscher seit Jahrzehnten wozu das sagenumwobene Wahrzeichen der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gedient haben konnte 4 Literatur BearbeitenIlona Turansky Karoly Gink Aserbaidschan Palaste Turme Moscheen Corvina Budapest 1980 deutsch von Tilda und Paul Alpari Ilona Turansky Karoly Gink Aserbaidschan Palaste Turme Moscheen Dausien Werner Verlag 1997 ISBN 3 7684 1955 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jungfrauenturm Sammlung von Bildern Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage Centre Walled City of Baku with the Shirvanshah s Palace and Maiden Tower Abgerufen am 25 August 2017 englisch Geheimnis des Jungfrauenturm soll gelost werden In ORF ON Science Abgerufen am 1 Dezember 2017 Mythisches Bauwerk mit Laser durchleuchtet TU Wien Geheimnis des Jungfrauenturm soll gelost werden In ORF ON Science Abgerufen am 1 Dezember 2017 1 2 3 4 Mythisches Bauwerk mit Laser durchleuchtet Im Marz 2009 versuchte ein Forschungsteam der TU Wien die Geheimnisse des Jungfrauenturms mit 3D Vermessungsmethoden zu luften Welterbestatten in Aserbaidschan Kulturerbe Innenstadt von Baku mit dem Palast der Schirwanschahs und Jungfrauenturm 2000 Felsbilder und Kulturlandschaft von Qobustan 2007 Altstadt von Seki mit Khanspalast 2019 Kulturlandschaft des Khinalig Volkes und Koc Yolu Transhumanzroute 2023 Naturerbe Hyrkanische Walder 2023 40 366166666667 49 83725 Koordinaten 40 21 58 2 N 49 50 14 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jungfrauenturm amp oldid 221925714