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Joseph Huber 4 November 1948 in Mannheim ist ein deutscher Okonom und Sozialwissenschaftler Er entwickelte das geldwirtschaftliche Konzept eines Vollgeld Systems Joseph Huber 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werke 2 Vollgeldreform 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werke BearbeitenHuber studierte Soziologie in Heidelberg und Bochum war an der Wirtschaftshochschule St Gallen Schweiz als Projektmitarbeiter tatig promovierte in Okonomie an der Freien Universitat Berlin und habilitierte dort in Politikwissenschaft im Jahr 1981 Danach war er als Publizist und Politikberater fur in und auslandische Adressen tatig ehe er 1992 den Lehrstuhl fur Wirtschafts und Umweltsoziologie an der Martin Luther Universitat in Halle erhielt Joseph Huber ist mit verschiedenen Arbeiten hervorgetreten darunter Beitragen zum Konzept der Dualwirtschaft formeller und informeller Bereich von Wirtschaft und Arbeit und zum Ansatz der okologischen Modernisierung durch technische und soziale Innovationen Im Jahre 2001 hielt Huber einen Vortrag uber Seigniorage Reform and Plain Money Munzgewinn Reform und Vollgeld 1 und entwickelte das Vollgeld Konzept weiter 2 Huber kritisiert das Mindestreserve System da dort Geschaftsbanken uber die multiple Geldschopfung ein Vielfaches von Krediten gegenuber ihren Reserven erzeugen konnen Die Zentralbank hatte damit die Kontrolle uber die Geldmenge und damit das Geldregal weitgehend verloren da M1 85 der Geldmenge reprasentieren wurde Ausserdem wurde der Geldschopfungsgewinn Munzgewinn abzuglich der Kosten fur Verwaltungs und Transaktionskosten bei den Banken verbleiben statt wie in seinem Konzept bei der offentlichen Hand die heute nur den Zentralbankgewinn hatte Das sei Folge der Entwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und IuK Zahlungsformen Die Zentralbanken wurden sich beim Versuch das Geldmengenwachstum zu kanalisieren obwohl ihnen laut Huber die Geldmengensteuerung entglitten sei wenigstens kompensatorisch der Zinspolitik zuwenden 1 Vollgeldreform BearbeitenBei einer Vollgeldreform wie in Geldschopfung in offentlicher Hand 3 beschrieben wurden Girokonten in Geldkonten umdeklariert und die Schopfung von Buchgeld ware den Geschaftsbanken gesetzlich verboten Die Geschaftsbanken durften nun diese Geldkonten nicht mehr in ihrer Bilanz fuhren sondern wurden diese lediglich verwalten aquivalent zu den heutigen Wertpapierdepots Die Tilgung noch laufender Buchgeldkredite wurde nun nicht mehr zu einer Bilanzverkurzung der Geschaftsbanken fuhren und somit Buchgeld vernichten sondern wurde in Vollgeld umdeklariert und in Form einer einmaligen Substitutions Seigniorage uber die Zentralbank an die offentliche Hand weitergeleitet Das bedeutet dass das im Moment im Umlauf befindliche Buchgeld uber einen gewissen Zeitraum die Restlaufzeiten der alten Buchgeldkredite in Vollgeld umdeklariert und an den Staat zuruck fliessen wurde Nach Schatzungen von Joseph Huber liesse sich beispielsweise die Staatsverschuldung zu ca 40 50 tilgen Wurde diese einmalige Seigniorage tatsachlich dafur verwendet die Staatsverschuldung zu tilgen wurde das Geld in weiten Teilen wieder zuruck an die Geschaftsbanken fliessen da diese Hauptglaubiger des Staates sind In einem Vollgeldsystem wurde neues Geld dadurch geschopft dass die Zentralbank unbefristeten und unverzinsten Kredit ausschliesslich an die Regierung vergibt Uber die Verwendung dieser Kredite wurde alleine die Regierung entscheiden In Notsituationen und unter aussergewohnlichen Umstanden beispielsweise grossen Umweltkatastrophen soll die Zentralbank aber auch in der Lage sein befristete und verzinste Kredite an die Exekutive und die Geschaftsbanken zu gewahren Die Zentralbank wurde sich bei der neu zu schopfenden Geldmenge an dem zu erwartenden Wirtschaftswachstum orientieren Im Falle einer Rezession ware es auch moglich die Geldmenge relativ zum Wirtschaftswachstum wieder zu verringern um die Preisniveaustabilitat zu sichern Die Seigniorage die im jetzigen Mindestreserve System zum grossten Teil an die Geschaftsbanken fliesst wurde nun der offentlichen Hand zugutekommen Die Geschaftsbanken waren nach wie vor fur die Versorgung der privaten Haushalte und der Unternehmen mit Krediten zustandig Die Geschaftsbanken waren allerdings nicht mehr in der Lage dies durch Buchgeldschopfung zu tun sondern mussten Investitionskapital von anderen Wirtschaftsteilnehmern einsammeln um dieses verleihen zu konnen Um sicherzustellen dass die Zentralbank ihrer Aufgabe der Geldmengensteuerung serios und verantwortungsbewusst nachkommt wurde sie in den Rang einer unabhangigen vierten Staatsgewalt erhoben Dies mochte der Begriff der Monetative veranschaulichen Schriften BearbeitenWer soll das alles andern Die Alternativen der Alternativbewegung Rotbuch Berlin 1980 ISBN 3 88022 229 0 Die verlorene Unschuld der Okologie Fischer Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 10 034103 1 Die zwei Gesichter der Arbeit Fischer Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 10 034104 X Herrschen und Sehnen Kulturdynamik des Westens Beltz Weinheim 1989 ISBN 3 407 85093 X Unternehmen Umwelt Weichenstellungen fur eine okologische Marktwirtschaft S Fischer Frankfurt am Main 1991 ISBN 3100341066 Kernaussage Nur ein Unternehmen das okologisch gefuhrt wird kann kunftig auf dem Markt bestehen Vollgeld Duncker amp Humblot Berlin 1998 ISBN 3 428 09526 X mit James Robertson Creating New Money A monetary reform for the information age New Economics Foundation London 2002 ISBN 1 899407 29 4 online Allgemeine Umweltsoziologie 2 Auflage VS Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 17872 1 New Technologies and Environmental Innovation Elgar Cheltenham 2004 ISBN 1 84376 799 6 GG Szenario 159 Artikel fur einen neuen Gesellschaftsvertrag Edition Buchergilde Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 936428 51 4 mit James Robertson Geldschopfung in offentlicher Hand Weg zu einer gerechten Geldordnung im Informationszeitalter Gauke Kiel 2008 ISBN 978 3 87998 454 1 uberarbeitete deutsche Ausgabe von Creating New Money A monetary reform for the information age Immer mehr Bildung Zukunftsinvestition oder progressive Illusion Metropolis Marburg 2009 ISBN 978 3 89518 731 5 Monetare Modernisierung Zur Zukunft der Geldordnung Vollgeld und Monetative 5 Auflage Metropolis Marburg 2016 ISBN 978 3 7316 1198 1 Sovereign Money Beyond Reserve Banking Palgrave Macmillan London 2017 ISBN 978 3 319 42173 5 Monetare Souveranitat Geldsystem im Umbruch Metropolis Marburg 2018 ISBN 978 3 7316 1333 6 Zeitenwende des Geldsystems Vom Bankengeld zum digitalen Zentralbankgeld Metropolis Berin 2022 ISBN 978 3 7316 1509 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Huber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Joseph Huber an der Uni Halle Kurzfassung seines Buches Reform der Geldschopfung Website von Joseph Huber zu Geldsystemanalyse und Vollgeld Joseph Huber s Website on Fractional Reserve Banking and Sovereign MoneyEinzelnachweise Bearbeiten a b Joseph Huber Reform der Geldschopfung Wiederherstellung des staatlichen Geldregals durch Vollgeld PDF 191 kB In Zeitschrift fur Sozialokonomie September 2004 archiviert vom Original am 5 Januar 2012 abgerufen am 21 Marz 2014 Wolfgang Uchatius Wir konnten auch anders In Die Zeit 5 September 2009 abgerufen am 21 Marz 2014 Joseph Huber James Robertson Geldschopfung in offentlicher Hand Weg zu einer gerechten Geldordnung im Informationszeitalter Gauke Kiel 2008 ISBN 978 3 87998 454 1 uberarbeitete deutsche Ausgabe von Creating New Money A monetary reform for the information age Normdaten Person GND 12911944X lobid OGND AKS LCCN n78098138 VIAF 109201026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huber JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 4 November 1948GEBURTSORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Huber Soziologe amp oldid 234019698