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General Jose Rafael Carrera Turcios 26 Oktober 1814 in Guatemala Stadt Guatemala 14 April 1865 ebenda war zweimal guatemaltekischer Prasident Jose Rafael Carrera Turcios Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Der Weg zur Macht 1 3 Erste Prasidentschaft 1 4 Ruckkehr und zweite Prasidentschaft 2 Weblinks 3 LiteraturLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Rafael Carrera war Mestize und stammte aus sehr einfachen landlichen Verhaltnissen Er besuchte keine Schule und blieb sein Leben lang Analphabet erst als Prasident lernte er mit Namen zu unterschreiben Er war mit Petrona Alvarez verheiratet mit der er mehrere Kinder hatte In der Zeit nach der Unabhangigkeit von Mexiko im Jahre 1823 war Zentralamerika konstant beherrscht von bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Liberalen die oftmals mit einer unglaublichen Brutalitat ausgetragen wurden Diese Lage pragte auch Carrera in seiner Jugend Im Alter von 15 Jahren war er vorubergehend als Trommler bei den konservativen Truppen zog sich jedoch nach deren Niederlage gegen Francisco Morazan im Jahre 1830 aus dem Militar zuruck und betatigte sich als Schweinehirte 1837 brach in der Gegend Guatemalas in der Carrera sich aufhielt die Cholera aus Geruchte dies sei darauf zuruckzufuhren dass die liberale Regierung das Wasser vergiftet habe fuhrten zum Ausbruch eines Aufstands der jedoch bald niedergeschlagen wurde Obgleich Carrera selbst an dem Aufstand nicht beteiligt war wurden seine Ehefrau und seine bereits recht betagte Mutter Juana Rosa Turcios von den liberalen Truppen schwer misshandelt Dies hatte zur Folge dass sich Carrera den Kampf gegen die Liberalen zur Lebensaufgabe machte Der Weg zur Macht Bearbeiten Carrera sammelte eine kleine Truppe Gleichgesinnter um sich und begann einen Guerillakrieg gegen die Liberalen Zwar hatte er im direkten Kampf gegen die gut ausgebildeten Truppen Morazans zunachst keine Chance er gewann jedoch stets nach deren Abzug verlorenes Terrain schnell wieder zuruck was zu einer zunehmenden Zermurbung bei den liberalen Truppen fuhrte Zudem profitierte Carrera davon dass die Konservativen im Gegensatz zu anderen Provinzen der Zentralamerikanischen Konfoderation in Guatemala sehr stark waren und einige von deren Fuhrern versuchten ihn fur ihre eigenen Zwecke einzusetzen Indem er letztlich auch die konservativen Fuhrer gegeneinander ausspielte gelang es Carrera binnen kurzester Zeit zum faktischen Herrscher Guatemalas zu werden Am 13 Januar 1838 eroberten Carreras Truppen Guatemala Stadt Dabei kam es zu Plunderungen Morden und Vergewaltigungen in einem bis dahin nicht gekannten Ausmass Auch der zu diesem Zeitpunkt als Prasident amtierende Vizeprasident der Konfoderation Jose Gregorio Salazar Lara kam dabei ums Leben Der liberale Staatschef Guatemalas Jose Mariano Felipe Galvez ergriff die Flucht und Carrera liess daraufhin Mariano Rivera Paz zum neuen Staatschef ernennen Massgeblich auf Initiative Carreras schied Guatemala im folgenden Jahr aus der Zentralamerikanischen Konfoderation aus und wurde unabhangig Als Reaktion auf die Ausschreitungen bei der Besetzung von Guatemala Stadt und den Regierungswechsel losten sich am 2 Februar 1838 die Departamentos Totonicapan San Marcos Huehuetenango Quiche Retalhuleu und Quetzaltenango von Guatemala und erklarten sich zum selbstandigen sechsten Bundesstaat Sexto Estado oder Estado de Los Altos kurz Los Altos der Zentralamerikanischen Konfoderation Die guatemaltekische Nationalversammlung erklarte diese Separation umgehend fur verfassungswidrig Im Jahre 1840 beauftragte die Regierung Carrera mit der Wiederherstellung der staatlichen Gewalt in den genannten Departements Carrera erfullte diesen Auftrag mit einem ausserst harten und blutigen Feldzug Erste Prasidentschaft Bearbeiten Nachdem er zunachst nur mittelbar durch die von ihm eingesetzten Regierungen von Mariano Rivera Paz und Jose Venancio Lopez Requena Einfluss auf die Politik genommen hatte wurde Carrera schliesslich am 11 Dezember 1844 von der Nationalversammlung selbst zum Prasidenten gewahlt Das herausragendste Ereignis dieser ersten Prasidentschaft Carreras war die Erklarung Guatemalas zur unabhangigen Republik durch Erlass vom 21 Marz 1847 Hierdurch wurde acht Jahre nach der faktischen Loslosung auch formell das Ende der Zugehorigkeit Guatemalas zu einem zentralamerikanischen Gesamtstaat besiegelt Daruber hinaus nahm er einige der antiklerikalen Gesetze der liberalen Regierungen zuruck und rief auf Initiative von Juan Jose de Aycinena y Pinol die bereits 1767 vom spanischen Konig Karl III vertriebenen Jesuiten ins Land zuruck Auf Druck der liberalen aber auch Teilen der konservativen Partei erklarte Carrera am 16 August 1848 seinen Rucktritt und ging freiwillig nach Mexiko ins Exil Zwar wollte er bereits kurze Zeit spater nach Guatemala zuruckkehren doch wurde ihm dies nunmehr von der Nationalversammlung bei Todesstrafe untersagt Ruckkehr und zweite Prasidentschaft Bearbeiten Wahrend der Abwesenheit Carreras gelang es den drei gemassigt liberalen Prasidenten Juan Antonio Martinez Jose Bernardo Escobar und Mariano Paredes nicht die Kontrolle uber das Land zu erringen und eine erkennbare politische Linie durchzusetzen Dies fuhrte dazu dass der Ruf nach einer Ruckkehr Carreras immer lauter wurde Schliesslich erklarte Paredes am 22 Oktober 1851 seinen Rucktritt und die Nationalversammlung wahlte Carrera zu seinem Nachfolger Dieser kehrte nach Guatemala zuruck und trat am 6 November das Amt an Nunmehr widerrief Carrera auch alle zunachst noch belassenen liberalen Reformen Er fuhrte den Zehnten wieder ein schaffte die Pressefreiheit ab und erstattete der katholischen Kirche samtliche Guter zuruck Daruber hinaus fuhrte er jedoch auch zahlreiche fortschrittliche Reformen durch So forderte er beispielsweise den Anbau von Weizen und den Bergbau er liess das erste offentliche Krankenhaus des Landes das Hospital San Juan de Dios und die erste Strasse an die Atlantikkuste bauen er liess in der Hauptstadt eine offentliche Strassenbeleuchtung einrichten und das erste zivile Polizeicorps aufstellen Schliesslich erkannte seine Regierung mit Vertrag vom 30 April 1859 Aycinena Wyke Vertrag die Hoheit Grossbritanniens uber Britisch Honduras an Am 25 November 1854 erklarte die Nationalversammlung Carrera zum Prasidenten auf Lebenszeit Er starb am Karfreitag den 14 April 1865 und wurde unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung in der Kathedrale von Guatemala Stadt beigesetzt Mit einer Regierungszeit von insgesamt uber 18 Jahren ist er der Prasident mit der zweitlangsten Regierungszeit in der Geschichte Guatemalas Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jose Rafael Carrera Turcios Sammlung von Bildern Rafael Carrera auf der Homepage der guatemaltekischen RegierungLiteratur BearbeitenHector Gaitan A Los Presidentes de Guatemala Artemis amp Edinter Guatemala 1992 ISBN 84 89452 25 3 Ralph Lee Woodward jr Rafael Carrera and the Emergence of the republic of Guatemala 1821 1871 University of Georgia Press Athens Georgia 1993 ISBN 08 20314 48 X VorgangerAmtNachfolgerMariano Rivera PazMariano ParedesPrasidenten von Guatemala 11 Dezember 1844 16 August 18486 November 1851 14 April 1865Juan Antonio MartinezPedro de Aycinena y PinolNormdaten Person GND 119166992 lobid OGND AKS LCCN n80145788 VIAF 47565564 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carrera Turcios Jose RafaelKURZBESCHREIBUNG guatemaltekischer General und PrasidentGEBURTSDATUM 26 Oktober 1814GEBURTSORT Guatemala StadtSTERBEDATUM 14 April 1865STERBEORT Guatemala Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jose Rafael Carrera Turcios amp oldid 237788656