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John Seiradakis griechisch Iwannhs Xioy Seiradakhs 5 Marz 1948 in Chania Kreta Griechenland 3 Mai 2020 in Thessaloniki war ein griechischer Astronom und Professor am Fachbereich Physik der Aristoteles Universitat Thessaloniki Er wurde bekannt durch seine Beitrage zum Verstandnis von Pulsaren zum galaktischen Zentrum und zur Archaoastronomie Seit den fruhen 2000er Jahren war er stark 1 2 an der Entschlusselung des Antikythera Mechanismus beteiligt Er war Grundungsmitglied der Hellenic Astronomical Society der European Astronomical Society und der Internationalen Olympiade fur Astronomie und Astrophysik IOAA John Seiradakis 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Personliches Leben 2 Werdegang 2 1 Antikythera Mechanismus 2 2 Bildung und Offentlichkeitsarbeit 3 Ausgewahlte Publikationen 4 EinzelnachweisePersonliches Leben BearbeitenJohn Seiradakis wurde am 5 Marz 1948 in Chania Kreta Griechenland als Sohn von Mercy Burdett Money Coutts Seiradaki und Michael Seiradakis geboren Er hatte eine jungere Schwester Sophia Hester Seiradaki Er absolvierte seine Grundschulausbildung sowie zwei Jahre Gymnasium in Chania 1966 zog seine Familie nach Athen um die letzten vier Klassen der High School in Vyronas zu beenden Er wurde an die Nationale und Kapodistrias Universitat Athen aufgenommen von der er 1971 seinen Abschluss in Physik erhielt Klasse von 1970 Er setzte sein Aufbaustudium an der Victoria University of Manchester fort wo er 1973 seinen Master absolvierte und 1975 in Radioastronomie promovierte Er hatte zwei Kinder Elena 3 derzeit ausserordentliche Professorin fur Biochemie an der Universitat Oxford und Michael tatiger Arzt in Deutschland Er starb am 3 Mai 2020 in seinem Haus in Thessaloniki an den Folgen von Krebs 4 5 6 Werdegang BearbeitenJohn Seiradakis fuhrte seineMaster und Promotionsprojekte unter der Aufsicht von Dr John G Davies 7 durch Seine Masterarbeit trug den Titel Hochempfindliche Pulsarsuche 8 Seine Prufer fur die Masterarbeit waren Bryan Anderson und Antony Hewish Fur sein Doktorandenprojekt mit dem Titel Pulsarvermessung bei niedriger Breite bei 408 MHz 9 entwarf und fuhrte er eine empfindliche Vermessung fur Pulsare in der galaktischen Ebene durch 10 Diese Umfrage ergab 18 neue Funkpulsare mehr als 20 der damals bekannten Bevolkerung Die Rigorosum Prufer seiner Doktorarbeit waren Robin G Conway und Bernard E J Pagel Nach seiner Promotion zog Seiradakis als Postdoktorand am Max Planck Institut fur Radioastronomie MPIfR unter der Leitung von Richard Wielebinski nach Deutschland 11 Am MPIfR leistete er Beitrage zum Verstandnis der Pulsaremission 12 und half bei der Entwicklung der Pulsarinstrumentierung der ersten Generation fur das 100 m Effelsberg Radioteleskop Wahrend seiner Karriere kehrte er mehrmals zum MPIfR zuruck 1979 als Postdoktorand von 1982 bis 1984 als Alexander von Humboldt Stipendiat 13 und 1991 als Gastforscher in seinem Forschungsurlaub wahrend seiner Tatigkeit an der Universitat von Thessaloniki 14 1978 begann er seine Tatigkeit als Wissenschaftler an der Universitat Hamburg Zusammen mit Dr W Huchtmeier und weiteren Wissenschaftlern fuhrte er mit dem 100 m Radioteleskop in Effelsberg eine umfassende Untersuchung der neutralen Wasserstoffverteilung in nahe gelegenen Galaxien durch 15 16 17 Von 1982 bis 1984 arbeitete er als Wissenschaftler an der University of California in San Diego wo er seine Forschungen zu Pulsaremission und interstellarer Szintillation fortsetzte 1984 fuhrte Seiradakis zusammen mit den Mitarbeitern A N Lasenby F Yusef Zadeh R Wielebinski und U Klein einige der ersten polarimetrischen Beobachtungen von Sag A bei 10 GHz durch Diese Studie ergab eine erweiterte polarisierte Radioquelle mit Strahlungskeulen die vom Galaktischen Zentrum stammen 18 1986 trat er in die Fakultat fur Physik der Aristoteles Universitat von Thessaloniki ein und wurde 1996 zum Professor befordert Als Fakultatsmitglied leistete er Beitrage in zahlreichen Bereichen darunter Neutronensterne Pulsare neutrale Wasserstoffmodellierung in nahe gelegenen Galaxien das Galaktische Zentrum Fackelsterne transiente Mondphanomene und Archaoastronomie Er veroffentlichte mehr als 74 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften und mehr als 80 Artikel in Konferenzberichten und Sonderbanden sowie drei Lehrbucher auf Universitatsniveau 19 Er war Grundungsmitglied der Hellenic Astronomical Society Hel A S wo er als Sekretar 1994 1998 und als Prasident 1998 2002 20 tatig war Er war Mitglied 1986 1990 und Vorsitzender 2001 2005 des griechischen Nationalen Komitees fur Astronomie Antikythera Mechanismus Bearbeiten Der Antikythera Mechanismus ist ein handbetriebener analoger Computer der 1900 entdeckt wurde Der Mechanismus wurde uber ein Jahrhundert lang eingehend untersucht Anfang der 2000er Jahre begannen jedoch neue Bemuhungen diese mithilfe fortschrittlicherer Bildgebungstechniken zu analysieren das sogenannte Antikythera Mechanism Research Project 21 AMRP Seiradakis leitete zusammen mit Xenophon Moussas und Yannis Bitsakis die griechische Beteiligung an diesen Bemuhungen Im Jahr 2005 erhielt das AMRP die Erlaubnis den Mechanismus mit neuartigen Tomographie und Bildgebungstechniken zu untersuchen Diese neue Studie fuhrte zu bahnbrechenden Entdeckungen in Bezug auf Design Funktion und Ursprung des Mechanismus Die Ergebnisse des Projekts wurden in einer Reihe wissenschaftlicher Arbeiten 22 23 vorgestellt und in einem Ubersichtsartikel in Nature mit dem Titel Unser aktuelles Wissen uber den Antikythera Mechanismus von J H Seiradakis und M G Edmunds Sie haben auch eine grosse Anzahl popularwissenschaftlicher Artikel 24 25 26 27 28 und Dokumentationen 29 inspiriert Seiradakis hielt zahlreiche Vortrage 30 31 und Prasentationen in denen die neuen Ergebnisse auf der ganzen Welt vorgestellt wurden darunter Chicago Chicago 32 33 USA Bonn 34 Deutschland CERN 35 Schweiz usw 36 Bildung und Offentlichkeitsarbeit Bearbeiten nbsp Seiradakis mit der griechischen Delegation bei der 5 Internationalen Astronomie und Astrophysikolympiade in KrakauDurch seine Lehr und Offentlichkeitsarbeit spielte Seiradakis wahrend der gesamten Zeit der Dritten Hellenischen Republik eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Astronomie in Griechenland Dutzende seiner Studenten haben ihr Studium der Astrophysik auf Postgraduiertenebene fortgesetzt und anschliessend Forschungspositionen an der Fakultat in Griechenland und im Ausland ubernommen 37 Auf Initiative von Seiradakis hat die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union 2006 38 die Internationale Olympiade fur Astronomie und Astrophysik ins Leben gerufen einen internationalen Wettbewerb fur Schuler welches heute eine Teil der International Science Olympiads ist Seiradakis vertrat Griechenland bis zu seinem Tod im Jahr 2020 im IOAA Vorstand Zusammen mit Loukas Zachilas 39 leitete er von 2007 bis 2017 auch das griechische Team Ausgewahlte Publikationen Bearbeiten Pulsar Associated with the Supernova Remnant IC 443 by Davies J G Lyne A G and Seiradakis J H Nature Volume 240 Issue 5378 pp 229 230 1972 40 Direct observation of pulsar microstructure by Ferguson D C Graham D A Jones B B Seiradakis J J and Wielebinski R Nature Volume 260 Issue 5546 pp 25 27 1976 41 A new symmetrical polarization structure near the galactic centre by Seiradakis J J Lasenby A N Yusef Zadeh F Wielebinski R J and Klein U Nature Volume 317 Issue 6039 pp 697 699 1985 18 Decoding the ancient Greek astronomical calculator known as the Antikythera Mechanism by Freeth T Bitsakis Y Moussas X Seiradakis J H et al Nature Volume 444 Issue 7119 pp 587 591 2006 42 Our current knowledge of the Antikythera Mechanism by John Hugh Seiradakis and M G Edmunds Nature Astronomy Volume 2 p 35 42 2018 43 Einzelnachweise Bearbeiten John Hugh Seiradakis M G Edmunds Our current knowledge of the Antikythera Mechanism In Nature Astronomy Band 2 Nr 1 Januar 2018 ISSN 2397 3366 S 35 42 doi 10 1038 s41550 017 0347 2 englisch T Freeth Y Bitsakis X Moussas John Hugh Seiradakis A Tselikas H Mangou M Zafeiropoulou R Hadland D Bate A Ramsey M Allen Decoding the ancient Greek astronomical calculator known as the Antikythera Mechanism In Nature Band 444 Nr 7119 November 2006 ISSN 1476 4687 S 587 591 doi 10 1038 nature05357 Associate Prof Elena Seiradake In www bioch ox ac uk Abgerufen am 3 Mai 2020 englisch Giannhs Seiradakhs Pe8ane o spoydaios astrofysikos In CNN gr Newsroom 3 Mai 2020 abgerufen am 3 Mai 2020 griechisch Efyge apo th zwh o ka8hghths Astrofysikhs toy AP8 Giannhs Seiradakhs Kathimerini In www kathimerini gr Abgerufen am 3 Mai 2020 Pe8ane o diakekrimenos ka8hghths Astrofysikhs Giannhs Seiradakhs In in gr Abgerufen am 3 Mai 2020 Astronomy Tree John Hugh Seiradakis In academictree org Abgerufen am 4 Mai 2020 Univ of Manchester MSc Thesis High sensitivity pulsar search 1973 abgerufen am 12 Juli 2020 Univ of Manchester PhD Thesis Low latitude pulsar survey at 408 MHz 1975 abgerufen am 12 Juli 2020 Astronomy Tree John Hugh Seiradakis In 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A Graham Bevan B Jones Direct observation of pulsar microstructure In Springer Science and Business Media LLC Hrsg Nature Band 260 Nr 5546 1976 ISSN 0028 0836 S 25 27 doi 10 1038 260025a0 T Freeth Y Bitsakis X Moussas John Hugh Seiradakis A Tselikas H Mangou M Zafeiropoulou R Hadland D Bate A Ramsey M Allen A Crawley P Hockley T Malzbender D Gelb W Ambrisco M G Edmunds Decoding the ancient Greek astronomical calculator known as the Antikythera Mechanism In Springer Science and Business Media LLC Hrsg Nature Band 444 Nr 7119 2006 ISSN 0028 0836 S 587 591 doi 10 1038 nature05357 John Hugh Seiradakis M G Edmunds Our current knowledge of the Antikythera Mechanism In Springer Science and Business Media LLC Hrsg Nature Astronomy Band 2 Nr 1 2018 ISSN 2397 3366 S 35 42 doi 10 1038 s41550 017 0347 2 PersonendatenNAME Seiradakis John HughALTERNATIVNAMEN Seiradakis John Seiradakhs Iwannhs Xioy griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer Astronom und HochschullehrerGEBURTSDATUM 5 Marz 1948GEBURTSORT Chania Kreta GriechenlandSTERBEDATUM 3 Mai 2020STERBEORT Thessaloniki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Hugh Seiradakis amp oldid 235553783