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Johannes Hendrich 23 Mai 1919 in Mahrisch Lotschnau Landkreis Zwittau Tschechoslowakei 3 Juli 1980 in Berlin West war ein deutscher Schriftsteller Horspiel und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Filmografie 4 Horspiele 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohannes Hendrich ein Autodidakt begann seine Autorentatigkeit als Zeitungsredakteur ehe er von 1938 bis 1945 eingezogen wurde Zu seinen Fruhwerken zahlen vor allem Reportagen und Kurzgeschichten in diversen deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften der Tschechoslowakei Nach Kriegsende 1945 liess sich Hendrich im Westen Berlins nieder wo er ab 1953 bis zu seinem Tode als Autor von etwa 60 Horspielen anfanglich vor allem fur den RIAS spater auch fur diverse bundesrepublikanische Sender nachzuweisen ist Ab 1969 fuhrte er hierbei auch Regie 1957 debutierte Hendrich beim Fernsehen mit Jahresbeginn 1958 kamen auch Drehbuchauftrage fur den Kinofilm hinzu Doch fokussierte sich Hendrich bereits seit dem Folgejahr auf die Fernseharbeit nbsp Grabstatte auf dem Waldfriedhof ZehlendorfHendrichs vier Drehbuchkontributionen des Jahres 1958 fur den Kinofilm sind kunstlerisch ganzlich bedeutungslos Jedoch zeigen seine spateren Fernsehmanuskripte starke kunstlerische und soziale Ambitionen Er arbeitete mit fuhrenden Regisseuren jener Jahre zusammen darunter Arthur Pohl Thomas Engel Gunter Grawert Fritz Umgelter Ludwig Cremer Theo Mezger und zuletzt Peter Schulze Rohr Dabei erwies sich Hendrich als einfuhlsamer Menschenbeobachter dessen Manuskripte oftmals auf prazise und intensive Sozialstudien beruhen Die Kriegserfahrungen und spater durch grundliche Recherchen vertiefte Kenntnis des Berliner Alltags in verschiedenen Milieus sind die Basis fur H s Arbeit 1 wie der Medienpublizist Egon Netenjakob schrieb Immer wieder verdeutlichte Hendrich mit seinen Manuskripten die Auswirkung von Zeitumstanden auf menschliches Verhalten Uberstunden 1965 berichtet davon wie ein Elternpaar aufgrund beruflicher Uberlastung ihren Sohn vernachlassigen Der Sog 1967 beschreibt den unabwendbar erscheinenden Weg einer alten Dame in den Selbstmord weil sie keine Aufgabe mehr in ihrem Leben erkennt Kinderehen 1970 rekapituliert die Grunde fur fruhe Schwangerschaften junger Madchen in unserer Gesellschaft dafur recherchierte Hendrich fast ein Jahr lang bei Berliner Jugendamtern Knast 1972 wiederum zeigte an drei Fallbeispielen die Grunde auf weshalb verurteilte Straftater nach dem Verbussen ihrer Haftstrafen oftmals ruckfallig werden Im Vorhof der Wahrheit 1974 erzahlte der Wahl Berliner Hendrich nach einer wahren Begebenheit vom Leben des Tschechen Jaroslav Wedrich der eine Schlusselfigur im Berliner Bandenkrieg im Juni 1970 war Wegen Totschlags wurde Wedrich zu funf Jahren Gefangnis verurteilt Johannes Hendrich besuchte ihn in seiner Zelle und verfasste sein Drehbuch nach den mitgeschnittenen Tonbandaufzeichnungen 2 Im Film Verdunkelung 1976 berichtete der Autor wie im Berlin des Zweiten Weltkriegs eine Mordserie vertuscht wird weil eine solche Bluttat in der NS Diktatur einfach nicht geschehen durfte Hendrichs letzte Arbeit Zausel 1983 drei Jahre nach seinem Tod ausgestrahlt rekapituliert drei Tage eines greisen Rentners aus Berlin Kreuzberg dessen letzte Bezugsperson sein Hund geworden ist Dieser Film fand sowohl bei Publikum als auch bei der Presse FAZ Die Brandmauern fallen wie in Tschechows Kirschgarten die Baume Dennoch wird hier keine Elegie erzahlt keine Ballade und keine Idylle sondern eine berlinische Anekdote durch Kargheit gefuhlvoll und sich selbst genug grossen Anklang 1 Seine letzte Ruhestatte fand Johannes Hendrich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf Abt I W 133 heute Feld 040 Auszeichnungen Bearbeiten1952 wurde Johannes Hendrich mit dem Carl Zuckmayer Preis bedacht 1970 erhielt er den Adolf Grimme Preis Filmografie BearbeitenDrehbucher zu Fernsehfilmen wenn nicht anders angegeben 1957 Grenzfall Bacall 1958 Munchhausen in Afrika Kino 1958 Petersburger Nachte Kino 1958 Polikuschka Kino 1958 Zuruck aus dem Weltall Kino 1959 Und hatte die Liebe nicht 1959 Der Nobelpreis 1960 Das Haus voller Gaste 1961 Das Paradies von Pont L Eveque 1965 Uberstunden 1967 Der Sog 1968 Der Auftrag 1968 Sein Traum vom Grand Prix Mehrteiler 1969 Fememord 1969 70 Familie Bergmann Serie 1970 Kinderehen 1971 Bedenkzeit 1971 Tatort Der Boss 1972 Tatort Rattennest 1972 Knast 1973 Ausbruch 1974 Im Vorhof der Wahrheit 1976 Verdunkelung 1977 Pfarrer in Kreuzberg Serie 1978 Heroin 4 1978 Die Kur Serie 1981 Pseudonym Hans Fallada Dokumentarspiel 1983 Zausel posthum erschienen Horspiele Bearbeiten1953 Die alten Leute Drehbuch 1954 Minister der neuen Methode Drehbuch 1954 Lauter Engel um Monsieur Jacques Drehbuch 1954 Zonengrenzbus Helmstedt Drehbuch 1955 Eine Gondel in Paris Drehbuch 1955 Narkose Drehbuch 1955 Neuneinhalb Zeilen fur Dr Brasseur Drehbuch 1955 Und fuhrte sie nach Agypten Drehbuch 1955 Vorbestraft Drehbuch 1956 Das Haus voller Gaste Drehbuch 1956 Millionen mit gift Drehbuch 1957 Die Buchse Munchhausens Drehbuch 1957 Reise nach Warensdorf Drehbuch 1959 Das Ritterkreuz fur Leutnant Kern Drehbuch 1960 Zwanzig Jahre von Zweitausend Drehbuch 1961 Unter die Rader Drehbuch 1961 Wie einem Menschen zumute ist Drehbuch 1962 Der Sog Drehbuch 1963 Plotzlich zu dritt Drehbuch 1965 Gesprach im Windschatten Drehbuch 1965 Taubenherbert Drehbuch 1967 Ein Sundenfall Drehbuch 1968 Ein Freundschaftsdienst Drehbuch 1969 Sprechblasen oder Wissen Sie wo die Strasse 200 ist Drehbuch und Regie 1969 Wie in einem Krimi Drehbuch und Regie 1969 Ubergang Drehbuch 1970 Dieter Schwenke zum Beispiel Drehbuch und Regie 1974 Feuer in Husingen Drehbuch und Regie 1974 Hundstage Drehbuch und Regie 1980 Waren sie schon einmal an einen Stuhl gefesselt Drehbuch und Regie Literatur BearbeitenEgon Netenjakob TV Filmlexikon Regisseure Autoren Dramaturgen 1952 1992 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1994 S 169 171 Kurschners Biographisches Theater Handbuch Walter de Gruyter Co Berlin 1956 S 268 Glenzdorfs Internationales Film Lexikon Zweiter Band Bad Munder 1960 S 643 Weblinks BearbeitenJohannes Hendrich in der Internet Movie Database englisch Johannes Hendrich bei filmportal de Horspiele Ubersicht in der ARD DatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b Egon Netenjakob TV Filmlexikon Regisseure Autoren Dramaturgen 1952 1992 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1994 S 170 Spiegel Meldung vom 25 November 1974Normdaten Person GND 13876865X lobid OGND AKS VIAF 95397072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hendrich JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Horspiel und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 23 Mai 1919GEBURTSORT Mahrisch Lotschnau TschechoslowakeiSTERBEDATUM 3 Juli 1980STERBEORT Berlin West Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Hendrich amp oldid 237763895