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Johann Nepomuk Uschold 16 Mai 1806 in Erdenweis Oberpfalz 1 2 11 April 1865 in Amberg 3 4 5 war ein deutscher Philosoph Lehrer und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Nepomuk Uschold wurde am Freitag 16 Mai 1806 in dem kleinen Ort Erdenweis bei Oberwappenost in der nordlichen Oberpfalz geboren Er begann sein Studium der Philosophie in Munchen 6 und erfuhr dann von 1828 bis Juli 1829 eine weitere Ausbildung an der Universitat Bonn 7 wo er Philologie studierte 8 9 Dort befasste er sich neben der Anlegung von Sammlungen zu einer vollstandigen Geschichte Griechenlands und zu einem Werk uber die Staatshaushaltung der Romer auch mit Studien zur Geschichte des Trojanischen Krieges Letztere setzte er in Munchen wo er dann zunachst ab 1830 Studienlehrer war 2 fort Ab November 1830 war er Gymnasialprofessor am konigl bayer Gymnasium in Straubing 2 10 ab Oktober 1838 Gymnasialprofessor am Gymnasium in Amberg 10 11 und ab Mai 1850 Professor der Philosophie am konigl bayer Lyceum in Amberg 12 Anfang 1865 wurde er in den Ruhestand versetzt 13 Am Dienstag 11 April 1865 verstarb er in Amberg nach langem Gehirnleiden im Alter von nahezu 59 Jahren und wurde am Samstag 15 April auf dem dortigen Katharinenfriedhof begraben 14 Die Grabstatte wurde aufgelost und ist heutzutage nicht mehr vorhanden 15 Wirken BearbeitenSeine Arbeiten und Lehrbucher zur Geschichte und Philosophie brachten es mit sich dass Uschold auch auf dem Gebiet der Mythologie forschte und zwar in der Nachfolge von Karl Otfried Muller Niebuhr Creuzer Gottfried Hermann und Welcker Eine erste Einordnung seines diesbezuglichen Werks und nahere Einzelheiten der von Uschold vertretenen Thesen haben zum Beispiel Wolfgang Menzel Jakob Kruger 16 und Wilhelm Heinrich Roscher in ihren Buchbesprechungen mitgeteilt 17 Uscholds Standpunkt als Autor von Schulbuchern zur Geschichte gibt Wolfgang Jacobmeyer 2011 in seinem Werk Das deutsche Schulgeschichtsbuch 1700 1945 anhand der auszugsweisen Wiedergabe von Uscholds Vorwort zu dessen Lehrbuch der allgemeinen Geschichte fur Gymnasien und hohere Schulen von 1832 wieder Demnach kann dieser wie folgt zusammengefasst werden Nach der neuen Schulordnung solle die allgemeine Geschichte auf den bayerischen Gymnasien ausfuhrlicher als in den lateinischen Schulen gelehrt werden und zwar solle in der ersten Klasse die alte Geschichte in der zweiten Klasse die mittlere Geschichte und in der dritten Klasse die neuere Geschichte gelehrt werden Neben der Erzahlung der politischen Verhaltnisse und Kriegsbegebenheiten solle auch die wissenschaftliche und artistische Bildung der Menschheit ihre Religion ihre hauslichen und burgerlichen Verhaltnisse einen notwendigen Teil der Geschichte ausmachen Jene seien nur das Gerippe diese das Mark und der Kern Auch die physische Beschaffenheit des Landes musse besonders gewurdigt werden weil sie den Schlussel zum Verstandnis der politischen Geschichte bilde Uscholds Ansichten zur griechischen Geschichte und Mythologie erfuhren unterschiedliche Aufnahme In einer der ersten Rezensionen weist Fallmerayer 1838 18 darauf hin dass Uschold behaupte dass in der Ilias eine wahre Begebenheit ein historisches Ereignis dichterisch ausgeschmuckt sei Nur die Hulle von Homers Werk sei poetisch nur die Personennamen seien Schopfungen von Homer Nicht ganz Griechenland habe sich zum Streit erhoben sondern eine von Nord Hellas ausgegangene politische Notwendigkeit habe zur Wanderung gezwungen Er kommt schliesslich zu der Uberzeugung dass trotz vieler Unstimmigkeiten bei Uscholds Interpretation mancher Stellen man sich den Konklusionen des Verfassers wohl werde unterwerfen mussen Uberwiegend positiv aussert sich auch Wolfgang Menzel 1839 der meint die Grundansicht dass die meisten Symbole und Mythen sich auf Sonne und Mond beziehen sei unzweifelhaft die richtige Dagegen ubt Jakob Kruger 1856 deutliche Kritik Es sei eine Unsitte vieler heutiger Forscher alle Sagengestalten und Sagenereignisse in einen mythischen Nebel zu verfluchtigen Uschold erklare den gemeinsamen Zug aller Danaer gegen Troja fur mythisch Troja sei zur Zeit der Heraklidenwanderung durch fluchtige Thessalier zerstort worden Im Trojanischen Krieg hatten aber die Peloponnesier die Hauptrolle gespielt Diese Nichtubereinstimmung beseitige Uschold dadurch dass er Agamemnon und Menelaos zu Gottern mache Sie hatten im Peloponnes Tempel und Altare gehabt und hatten unmoglich einmal Menschen gewesen sein konnen Dies tue er nur weil sie als Menschen nicht in sein System passten Wilhelm Heinrich Roscher 1893 wies darauf hin dass Uschold die Ubereinstimmung zwischen den Religionen Griechenlands und des Orients durch den gemeinsamen Ursprung der griechischen agyptischen und phonizischen Mythen aus dem Sabaismus erklart Fur den historischen Gehalt des griechischen Mythos gebe er zwar die Wanderungssagen zu aber in der Hauptsache enthielten sie seiner Ansicht nach Natursymbolik vorzugsweise auf Sonne und Mond bezogen Werke BearbeitenAls Autor Handbuch der allgemeinen Geschichte der Volker und Staaten des Alterthums 1 Buch J E von Seidelsche Buchhandlung Sulzbach 1828 Fragmenta quaedam commentationis de causa belli Trojani 1831 Digitalisat bei Google Books Lehrbuch der allgemeinen Geschichte fur Gymnasien und hohere Schulen 1 Theil Lehrbuch der alten Geschichte 1 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1832 Digitalisat bei Google Books 2 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1839 Digitalisat bei Google Books Lehrbuch der allgemeinen Geschichte fur Gymnasien und hohere Schulen 2 Theil Lehrbuch der mittlern Geschichte 1 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1832 Digitalisat bei Google Books 2 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1840 Digitalisat bei Google Books Lehrbuch der allgemeinen Geschichte fur Gymnasien und hohere Schulen 3 Theil Die Geschichte der neuern und neuesten Zeit 1 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1833 Digitalisat bei Google Books 2 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1844 Digitalisat bei Google Books Lehrbuch der Poetik 1 Theil Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1835 Digitalisat des MDZ Lehrbuch der Poetik 2 Theil Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1835 Digitalisat des MDZ Geschichte des Trojanischen Krieges J G Cotta Stuttgart und Augsburg 1836 Digitalisat des MDZ Uber das Verhaltniss der Thraker und Pelasger zu den Hellenen Straubing 1837 Digitalisat des MDZ Vorhalle zur Griechischen Geschichte und Mythologie 1 Theil J G Cotta Stuttgart und Tubingen 1838 Digitalisat bei Google Books Vorhalle zur Griechischen Geschichte und Mythologie 2 Theil J G Cotta Stuttgart und Tubingen 1839 Digitalisat bei Google Books Uber die Entstehung der Verfassung der Spartaner Klober Amberg 1843 Lehrbuch der Poetik 2 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1846 Digitalisat des MDZ 3 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1856 Digitalisat des MDZ 4 Auflage J Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1864 Digitalisat bei Google Books Grundriss der Geschichte der Philosophie Fedor Pohl Amberg 1852 Digitalisat bei Google Books Grundriss der Metaphysik Fedor Pohl Amberg 1852 Digitalisat bei Google Books Grundriss der Psychologie Fedor Pohl Amberg 1852 Digitalisat bei Google Books Grundriss der Erkenntnisslehre Fedor Pohl Amberg 1855 Digitalisat bei Google Books Darstellung des Hauptinhaltes der Geschichte der Philosophie Fedor Pohl Amberg 1855 Digitalisat bei Google Books Aphorismen zu einer Logik Hermann v Train Amberg 1859 Digitalisat bei Google Books Einleitung in die Philosophie Hermann v Train Amberg 1860 Digitalisat bei Google Books Aphorismen der Philosophie Fedor Pohl Amberg 1863 Digitalisat bei Google Books Grundriss der allgemeinen Geschichte fur lateinische Schulen und Anfanger 1 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1835 Digitalisat bei Google Books 2 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1839 Digitalisat des MDZ 3 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1846 Digitalisat des MDZ 4 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1849 Digitalisat des MDZ 5 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1863 Digitalisat des MDZAls Fortsetzer Neubearbeiter und Vollender Philosophisches Real Lexikon 4 Bande Kollmann Augsburg 1855 Lehrbuch der deutschen Geschichte fur lateinische Schulen und hohere Lehranstalten 6 Auflage Joseph Lindauer sche Buchhandlung Munchen 1854 Literatur BearbeitenWolfgang Menzel Literaturblatt auf das Jahr 1839 Nr 86 J G Cotta sche Buchhandlung Stuttgart und Tubingen 1839 S 341 342 Digitalisat Jakob Kruger Geschichte der Assyrier und Iranier Verlag von Heinrich Ludwig Bronner Frankfurt a M 1856 S 223 224 Digitalisat Wilhelm Heinrich Roscher Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie B G Teubner Leipzig 1893 S 165 Digitalisat Otto Gruppe Geschichte der klassischen Mythologie und Religionsgeschichte B G Teubner Leipzig 1921 S 165 166 Digitalisat Wolfgang Jacobmeyer Das deutsche Schulgeschichtsbuch 1700 1945 Lit Verlag Dr W Hopf Berlin 2011 S 597 598 DigitalisatWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Nepomuk Uschold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Nepomuk Uschold in der Deutschen Digitalen Bibliothek Johann Nepomuk Uschold im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch In Bischofliches Zentralarchiv Regensburg Hrsg Matricula Online Kirchenbuch Kulmain 004 S 176 342 matricula online eu a b c Friedrich August Eckstein Nomenclator Philologorum B G Teubner Leipzig 1871 S 580 google de Sterbebuch In Bischofliches Zentralarchiv Regensburg Hrsg Matricula Online Kirchenbuch Amberg St Martin 068 S 068 67 matricula online eu L Urlichs B Stark L v Jan Hrsg Eos Suddeutsche Zeitschrift fur Philologie und Gymnasialwesen Zweiter Jahrgang Verlag der Stahel schen Buch und Kunsthandlung Wurzburg 1866 Veranderungen im Lehrpersonale seit Mitte October 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