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Johann Kraft Hiegell oder Hiegel 10 Marz 1658 in Mainz 9 Dezember 1736 in Koblenz war ein deutscher Hochschullehrer Arzt Archaologe Sammler und Autor Portrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sammler 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Autogramm von Johann Kraft Hiegell 1712Am 10 Marz 1658 wurde der aus einer Familie in Oppenheim stammende Hiegell in Mainz getauft Nach dem Erwerb des Baccalaureus Grads an der Universitat Mainz studierte er unter anderem in Oxford und Heidelberg 1685 wurde er Doktor der Medizin 1686 Mitglied der Mainzer medizinischen Fakultat in der er 1699 eine unbezahlte Professur erhielt 1701 kehrte er der Universitat Mainz den Rucken und ging nach Koblenz wo er als kurtrierischer Leibarzt und Apothekenrevisor wirkte Hiegell war seit dem 23 Oktober 1698 Mitglied der Leopoldina Sein akademischer Beiname lautete Gesius I 1 Seine Ehefrau war Maria Katharina Menshengen 2 Sammler BearbeitenHiegells vielseitige private Sammlung von ihm Museum genannt umfasste schatzungsweise 10 000 Objekte und wurde in einem kleinen gedruckten Katalog 1714 Museaeum Hiegellianum nur zu einem Teil dokumentiert Erganzt wurde die Sammlung durch eine Fachbibliothek von mehr als 1000 Titeln Seine Sammlung umfasste Werke der bildenden Kunst unter anderem 19 Bande mit Portrats Ethnographica Gegenstande aus exotischen Landern mathematische und physikalische Instrumente Naturalia Mineralien Gesteine einschliesslich Fossilien Pflanzen und Tiere sowie archaologische Funde die zumeist aus romischen Grabern des Mainzer Raums stammten Uber 1000 romische Munzen hat Hiegell dagegen im Handel erworben Schon 1698 veroffentlichte Hiegell eine Broschure uber Mainzer Romerfunde Eine Schrift uber romische Grabfunde in den Weinbergen von Kobern wurde zwar 1722 gedruckt aber nicht ausgeliefert Sie wurde 1750 vom Trierer Professor Salentin Ernst Eugen Cohausen herausgegeben Die in seinem Koblenzer Wohnhaus untergebrachten Sammlungen die er auch Interessenten zeigte verkaufte Hiegell grosstenteils an Gottfried Bessel Abt von Stift Gottweig In den dortigen Sammlungen konnten Stucke aus der Sammlung Hiegells bisher nicht identifiziert werden Allerdings befindet sich in der Grafiksammlung ein gestochenes Huldigungsblatt Hiegells an seinen Dienstherren den Trierer Erzbischof Johann VIII Hugo von Orsbeck anlasslich von dessen 75 Geburtstag im Jahr 1708 3 In seinem Testament vermachte der anscheinend kinderlose Hiegell sein ganzes Vermogen und damit auch die restliche Sammlung den verschamten Armen der Stadt Koblenz Die Bucher Hiegells erwarb Cohausen bei der Nachlassauktion wahrend der handschriftliche Nachlass vom Nachlassverwalter verbrannt worden war 4 Allerdings verwahrt die Stadtbibliothek Mainz als Manuskript von Hiegell Locorum communium medico physicorum liber I II inceptus Moguntiae mense Julio a 1684 Signatur Hs I 517 a und b Werke BearbeitenCollectaneorum naturae artis amp antiquitatis specimen primum antiquitatis sive urnae sepulchralis nuper extra urbem Moguntinam erutae descriptio Mainz 1697 online wieder abgedruckt von Johann Peter Schunk 1789 online Museaeum Hiegellianum Koblenz 1714 online Bibliotheca Specialis quam ad Musei sui natura artis amp antiquitatis collectanea elucidanda Sibi amp Amicis comparatam Confluentiae asservat Joannes Crafto Hiegell Ohne Ort 1726 online Dem Publico wird hierdurch bekant gemacht dass in einem von dem zu Coblentz abgelebten Medicinae Doctoren Herrn Joanne Crafftone Hiegel hinterlassenem Cabinet folgende Antiquitaten und Raritaten an den Meistbiethenden in der Stadt Coblentz zu verlassen seynd Ohne Ort Koblenz ohne Jahr nicht vor 1736 nachgewiesen laut Karlsruher Virtueller Katalog nur in Senden Nunning Privatbibliothek online Texte in Epistola XIV von Commercii Litterarii Dissertationes Epistolicae Historico Physico Curiosae Jodoci Hermanni Nunni Quibus Duas Epistolas Priorem Epicriticam Et De Talismate Treverico Alteram De Urnis Sepulchralibus Coberinis Adiecit Salent Ernest Eugen Cohausen Frankfurt am Main 1750 S 269 299 online Literatur BearbeitenCarl Schunk Johann Craffto Hiegell Professor der Medizin und Archaologie In Jahrbuch der Vereinigung Freunde der Universitat Mainz 1955 S 37 45 ohne Einzelnachweise Wolfhart Langer Der Katalog des ehemaligen Museums von Johann Crafto Hiegell in Koblenz 1714 In Kurtrierisches Jahrbuch 49 2009 S 269 285Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Kraft Hiegell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Personendatenbank RLP Verzeichnis der Professoren der Alten Universitat Mainz Professorenkatalog Mainz Portrat weiteres Johann Kanold S 144f zur Sammlung Hiegells Christian von Stramberg in Ersch Gruber Christian von Stramberg im Rheinischen Antiquarius 1854 Mitgliedseintrag von Johann Crafto Hiegell bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 26 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten J D F Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 202 Digitalisat So Stramberg http pl01 donau uni ac at gssg displayDocument do objId Mb 017 mit Abbildung Cohausen in der genannten Epistola XIV S 265f Normdaten Person GND 116796855 lobid OGND AKS VIAF 52450897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hiegell Johann KraftALTERNATIVNAMEN Hiegell Johann CratoKURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer Arzt Archaologe Sammler und AutorGEBURTSDATUM 10 Marz 1658GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 9 Dezember 1736STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Kraft Hiegell amp oldid 223185680