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Johann Georg Pforr 14 Januar 1745 in Ulfen 1 9 Juni 1798 in Frankfurt am Main war ein hessischer Maler der Goethezeit Auf Grund seiner Spezialisierung auf die Pferdemalerei wurde er von seinen Zeitgenossen der deutsche Wouwerman genannt Pferdemarkt um 1786 Hasenhetze mit einem Falkner um 1786 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Porzellanmalerei 1 2 Landschafts und Pferdemalerei 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Pforr war der Sohn eines Pachters und wollte zunachst den Beruf seines Vaters ergreifen Infolge des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 verarmte die Familie Deshalb war er gezwungen in den Richelsdorfer Bergwerken bei Wildeck zu arbeiten wo er sich bei einem Sturz in einen Schacht schwer verletzte Porzellanmalerei Bearbeiten Im Fruhjahr 1769 lernte er den Direktor der landgraflichen Porzellanmanufaktur Kassel den Geheimen Rat und Kammerprasidenten Jakob Sigismund Waitz von Eschen kennen dem er eine Probezeichnung mit Dekoren fur eine Teekanne sowie fur eine Tasse mit Untertasse ubergab Waitz schickte sie am 9 Mai 1769 an die Kasseler Porzellan Manufaktur wo Pforr im Sommer 1769 als Porzellanmaler angestellt wurde In Richelsdorf wurde aus Schieferflozen Kupfer gewonnen seit 1716 auch Nickel und Kobalt das unter anderem fur die Farbenherstellung an die Kasseler Porzellanmanufaktur geliefert wurde Vermutlich hatte Pforr etwas mit der Gewinnung der Farben zu tun gehabt war eventuell sogar zunachst vor allem deshalb an die Porzellanmanufaktur nach Kassel geholt worden In der Instruktion an den neuen Inspektor der Manufaktur Grahl vom 15 September 1769 wird dieser angewiesen Die von Zeit zu Zeit nothigen Farben soll er Grahl nach seiner Wissenschaft selbst machen und hier den Mahler Forr mit adhibiren helfend hinzuziehen 2 Pforr schuf zunachst einige Dekore mit Vogel und Baummotiven insbesondere der Dekor eines Teekannchens der Sammlung Tafel ist ihm zuzuschreiben 3 Seine spatere Begabung als Pferdemaler zeigt aber vor allem ein Paar signierter runder Porzellantafeln mit Darstellungen zur Rot und Schwarzwildjagd Privatsammlung Schweiz Landschafts und Pferdemalerei Bearbeiten Im Juni oder Juli 1771 verliess Pforr die Kasseler Porzellan Manufaktur um als Gutsverwalter in sein Elternhaus zuruckzukehren 1778 besuchte er die neu gegrundete Kunstakademie Kassel deren Mitglied er ein Jahr spater wurde Zwischen 1780 und 1783 erwarb Landgraf Friedrich II mehrere Landschafts und Jagdstuckbilder von ihm Sein Talent fur genrehafte Landschaften mit Tieren insbesondere Pferden Vieh und Hunden im Stile der niederlandischen Malerei eines Philips Wouwerman Paulus Potter und anderer ist in diesen Gemalden voll entfaltet 1781 zog Pforr nach Frankfurt am Main Der jungste Onkel seiner spateren Frau Anton Wilhelm Tischbein war seit 1769 im nahegelegenen Hanau Hofmaler des Erbprinzen Wilhelm In Frankfurt bestand die Aussicht seine Bilder gut verkaufen zu konnen Schon in seiner Kasseler Akademie Zeit hatte er um des Gelderwerbs willen durch die Wunsche vieler Fremder verleitet Ansichten von Kassel und Schloss Weissenstein geschaffen 4 1784 hatte Pforr Johanna Christiane Tischbein geheiratet Das Paar hatte zwei Kinder Heinrich der erst 16 jahrig bereits 1801 verstarb und Franz Pforr In seiner Frankfurter Zeit bis zu seinem Tod 1798 scheint sich Pforr fast ausschliesslich auf seine Paradedisziplin die Pferdemalerei konzentriert zu haben Landschaften und andere Gemalde sind nach 1781 kaum mehr nachweisbar wohl deshalb weil das Landschaftsfach in Frankfurt durch seinen Freund Christian Georg Schutz d A besetzt war Dessen Gemalde soll Pforr alteren Quellen zufolge mit Staffage Figuren belebt haben Darstellungen von Pferden gab es in der Malerei als autonome Disziplin bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts nicht Sie waren jedoch ein wichtiger Bestandteil von Herrscherportrats Schlachtengemalden Landschaftsgemalden oder auch furstlichen Jagden Waren hier die Darstellungen von Pferden eher Beiwerk rucken sie in den thematisch prinzipiell nicht andersartigen Gemalden von Philips Wouwerman 1619 1668 so sehr ins Zentrum dass sie immer mehr zum eigentlichen Thema werden Im Vergleich zu seinem niederlandischen Vorganger dokumentieren die Gemalde Pforrs eine Veranderung der Pferdezucht die gedrungenen kraftvollen oft scheckigen Pferde der Barockzeit geeignet fur die Sprunge Wendungen und Kapriolen der an den Anforderungen des Militars orientierten Hohen Schule sind den Pferden des sogenannten Campagne Reitens fur die Reise und die Jagd gewichen Werke BearbeitenAusser Olgemalden finden sich auf dem Kunstmarkt auch gelegentlich Gouachen von ihm Er schuf daruber hinaus je eine Stichserie zu Pferderassen und zur Pferdedressur Gemalde von Johann Georg Pforr bewahren das Stadel in Frankfurt die Neue Galerie Kassel und das Schloss Fasanerie bei Fulda Literatur BearbeitenWilhelm Schmidt Pforr Johann Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 701 f Bestandskatalog Neue Galerie Kassel Spatbarock und Klassizismus S 145 Ausstellungskatalog Kasseler Porzellan 1980 S 64 70 fur die Zeit bis 1771 Pforr Johann Georg In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 26 Olivier Pieris E A Seemann Leipzig 1932 S 537 biblos pk edu pl P Schmaling Kunstlerlexikon Hessen Kassel 1777 2000 S 441 f Weblinks BearbeitenPforr Johann Georg Hessische Biografie Stand 9 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Pforr Johann Georg im Frankfurter PersonenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Laut Kirchenbuch von Sontra Ulfen wurde Pforr am 17 Januar 1745 getauft und am 14 Januar geboren nicht am 4 Januar wie in anderen Biografien und der ADB steht Ducret Porzellanmanufaktur Kassel 1960 S 97 und 104 Abb AK Kasseler Porzellan 1980 S 67 Hermann Knackfuss Kunstakademie Kassel 1908 S 41 Normdaten Person GND 139172807 lobid OGND AKS VIAF 29804054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pforr Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher TiermalerGEBURTSDATUM 14 Januar 1745GEBURTSORT UlfenSTERBEDATUM 9 Juni 1798STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Pforr amp oldid 208885795