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Der Jesuitenhof ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Duren Nordrhein Westfalen Uberrest des JesuitenhofesDer Jesuitenhof stand in der Nideggener Strasse Nr 68 70 auf dem Gelande des heutigen Hallenbades welches nach dem Jesuitenhof benannt wurde Der Jesuitenhof bzw das heute noch existierende Wohnhaus ist eines der altesten Gebaude in der Stadt Es stammt im Kern aus dem Jahre 1719 wurde aber im 19 und 20 Jahrhundert verandert Das Haupthaus ist ein dreigeschossiger Backsteinbau mit Sandsteingewanden Neben dem Haus steht der Torbogen der ehemaligen Hofanlage Im Laufe der Jahrhunderte hatte der Hof verschiedene Namen Er hiess Meyradtshof nach der Stiftung des Junkers Bernhardt Meyradt von Reifferscheidt St Annahof weil die Pfarre St Anna von den Jesuiten betreut wurde und Jesuitenhof weil er sich ab dem 26 April 1634 im Besitz des Jesuitenkollegs befand Im Dreissigjahrigen Krieg brannte der Jesuitenhof am 31 Dezember 1639 ab Nach dem Wiederaufbau wurde der Hof durch die Jesuiten 1678 stark renoviert Am 22 und 23 Mai 1718 brannte der Jesuitenhof wieder ab weil ein Bosewicht das Strohdach in Brand gesteckt hatte Dazu heisst es Da grosse Hitze und Trockenheit herrschten breitete sich das Feuer so schnell aus dass keiner der Gewalt des Brandes entkommen ware wenn nicht durch die Mahnung einer Dienstmagd die Bauern und der Schafer und sein Hund durch einen Schlag wie von einem Geschutze aufgeschreckt worden ware vielleicht ist Pulver heimlich unter das Dach gelegt worden Diesem Feuer sind zusammen mit den Menschen nur ganz wenige Kuhe entrissen worden und ein Hauschen das von dem grossen Hause ein wenig entfernt und ganz aus Stein war darin war der Backofen zum Brotbacken es diente auch dem Verwalter und seiner Familie zur Aufnahme nach dem Brand Vom ubrigen gingen die Scheune der Stall und ein ziemlich geraumiges Haus mit vier vortrefflich edlen Pferden ungefahr 300 Schafen ferner Schweinen und dem ganzen Grossvieh eben dem Gerat und dem Getreide in Flammen auf und brannte so ab dass nur die vier Hausmauern die aus festem Stein gebaut waren und der hintere Teil der Scheune ebenfalls aus Stein innerhalb eines Zeitraumes von zwei Stunden noch ubrig waren bevor Hilfe aus der Stadt herangebracht werden konnte Der Schaden uberstieg 3300 Reichstaler Ursprunglich umfassten die Landereien des als Courtenbachshof bekannten Forsthofes in der Oberstrasse auch das Gelande des spateren Jesuitenhofes Junker Bernhard Meyradt hatte vom Verkaufserlos des Courtenbachhofes seinen Sohn Everhard der der Gesellschaft Jesu angehorte eine Stiftung eingerichtet Sie wurde nach Everhards Tod jedoch nicht ausgezahlt Dafur erhielten die Jesuiten ein Drittel der Landereien vom Courtenbachshofs die seitdem zum Jesuitenhof zusammengefasst wurden Da der Jesuitenhof ungeschutzt vor der Stadtbefestigung lag wurde er haufig geplundert oder verwustet Das heutige Wohnhaus stammt aus dem beginnenden 18 Jahrhundert In der Zeit der franzosischen Besatzung 1794 1814 gehorte der Jesuitenhof dem franzosischen Staat der ihn 1799 an Friedrich Platz aus Gatzweiler fur 1300 Francs jahrlich verpachtete Der Hof umfasste damals 160 Tagewerk als Acker Weide und Gartenland Am 6 August 1821 ging der Hof an Rudolf Schenkel fur die Summe von 10 175 Talern Hierfur erhielt er zu den Gebauden 201 Morgen 6 Ruten Ackerland und Wiesen Sein Schwager Friedrich Schoeller erbte den Besitz spater Die Tochter von Schoeller Ernestine heiratete 1839 Richard Prym Ab 1854 ist Matthias Siepen der neue Pachter des Hofes beurkundet Danach ubernahmen die Eheleute Johann von St Vith die Bewirtschaftung des Jesuitenhofs Am 25 August 1950 verkaufte der Kaufmann Walter Theodor Prym den Hof fur 275 000 DM an die Stadt Duren Auf dem Gelande des Hofes ist inzwischen das neue Hallenbad der Stadt Duren erbaut worden das am 20 Juli 1974 feierlich eingeweiht wurde Das Bauwerk ist unter Nr 1 025 in die Denkmalliste der Stadt Duren eingetragen 1 Literatur BearbeitenJosef Geuenich Zur Geschichte des Jesuitenhofs in Duren In Durener Geschichtsblatter Nr 53 Duren 1974 S 101 ff Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Pawliczek Denkmalerverzeichnis der Stadt Duren 1984 In Durener Geschichtsblatter Nr 76 Duren 1987 ISSN 0416 418050 79348 6 48916 Koordinaten 50 47 36 5 N 6 29 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesuitenhof Duren amp oldid 213117013