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Die Jemmapes war ein Kustenpanzerschiff der franzosischen Marine und neben der Valmy eines der beiden Schiffe der Valmy Klasse die 1895 in Dienst gestellt wurden Benannt wurde sie nach dem Departement de Jemappes auch Jemmapes einem von 1795 bis 1814 zum franzosischen Staat gehorenden Departement in der heutigen belgischen Provinz Hennegau das seinen Namen nach dem Ort der Schlacht bei Jemappes 1792 erhielt Jemmapes Kustenpanzerschiff Jemmapes um 1900 Kustenpanzerschiff Jemmapes um 1900 SchiffsdatenFlagge Frankreich FrankreichSchiffstyp KustenpanzerschiffKlasse Valmy KlasseBauwerft Ateliers et chantiers de la Loire Saint NazaireBaukosten 14 473 000 FFKiellegung 1890Stapellauf April 1892Indienststellung 1895Streichung aus dem Schiffsregister 1910Verbleib 1927 zum Abwracken verkauftSchiffsmasse und BesatzungLange 86 5 m Lua Breite 17 48 mTiefgang max 7 08 mVerdrangung 6590 t Besatzung 363 MannMaschinenanlageMaschine 8 Kessel Lagrafel et d Albret2 DampfmaschinenMaschinen leistung 8 400 PS 6 178 kW Hochst geschwindigkeit 16 7 kn 31 km h Propeller 2Bewaffnung2 Kanonen 340 42 Modell 1887 in geschlossenen Einzelturmen 4 Schnellfeuerkanonen 100 45 Modell 1891 3 oder 4 x Schnellfeuerkanonen 47 40 Modell 1885 10 Rev 37 20 2 Torpedorohr O 45 cm je eines vorn und achternPanzerungNickelstahl und Stahl Gurtel 250 460 mm Deck 100 mm Brucke 70 120 mm Geschutzturme 400 und 450 mmEs handelte sich ahnlich wie bei der deutschen Siegfried Klasse um einen in Zeiten konzeptioneller Unsicherheit entwickelten Schiffstyp der sich insbesondere im Vergleich zu den wendigen Torpedobooten im kustennahnen Bereich nicht bewahrte und daher das Ende einer Entwicklungslinie markierte Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Einsatz und Verbleib 3 Literatur 4 FussnotenKonstruktion BearbeitenGrossen Einfluss auf die Flottenpolitik der europaischen Machte insbesondere auch auf Deutschland ubten um 1890 die Schriften des amerikanischen Marineoffiziers und Militarhistorikers Alfred Thayer Mahan aus der die Kriege des 17 bis 19 Jahrhunderts untersuchte und daraus ableitete dass nur eine grosse Seemacht Entscheidungsschlachten erzwingen und Blockaden verhindern konne 1 Die Jeune Ecole der franzosischen Marine teilte diese Position nicht Sie erkannte dass Frankreich bei jedem Rustungswettlauf mit dem hochindustrialisierten England unterlegen sein wurde und nie eine ahnliche Seemacht wie die Royal Navy aufbauen konnte Frankreich wurde daher eine Kontinentalmacht mit einer relativ kleinen Marine bleiben die sich im europaischen Bereich auf die Abschreckung und Kustenverteidigung beschranken solle Dafur wurden seit den 1870er Jahren kleine relativ billige aber stark bewaffnete und mit Rammsporn versehen Kustenverteidigungsschiffe mit begrenzter Reichweite wie die 1872 in Dienst gestellte Belier Klasse mit ihren 240 mm Geschutzen konzipiert In den folgenden Jahren wurden diese Einheiten immer grosser ausgelegt starker bewaffnet und mit Brustwehren bzw Barbetten besser geschutzt 2 Ebenso wie die Einheiten der Bouvines Klasse Bouvines Amiral Trehouart 1892 die fur den Armelkanal und die Biskaya Kuste entworfen wurden bildeten die beiden recht ahnlichen jedoch fur das Mittelmeer konzipierten Einheiten der Valmy Klasse einen Typ schwer bewaffneter Kustenpanzerschiffe die kleinen Schlachtschiffen der Pre Dreadnought Zeit ahnelten Die Panzerung und die Hauptbewaffnung der Valmy Klasse wurden gegenuber der Bouvines Klasse mit ihren beiden 305 mm Geschutzen noch einmal verstarkt Sie bestand nun aus zwei 340 mm Geschutzen des Modells 1887 in Einzelturmen vorn und achtern Hinzu kamen zahlreiche Schnellfeuerkanonen unterschiedlichen Kalibers Deck und Bug waren anders als bei der Bouvines Klasse aber ahnlich wie bei fruheren Kustenpanzerschiffen der Belier Klasse seitlich und nach vorn herabgezogen und besassen die Form einer Schildkrote Schildkrotenpanzerung Der tief im Wasser liegende Rumpf endete in einem Sporn Die Geschwindigkeit wurde bei schwerem Wetter drastisch reduziert da der Bug tief in die See eintauchte 3 Die Angaben zur Reichweite variieren stark zwischen 3900 sm 7200 km bei 10 kn und 1700 sm 3100 km bei 10 kn 4 Einsatz und Verbleib BearbeitenKommandant der Jemappes war 1896 98 der spatere Vizeadmiral Henri Louis Manceron 1900 kam das Schiff zum Mittelmeergeschwader und nahm an grossen Manovern teil wobei ein Angriff auf Mers el Kebir simuliert wurde 5 Infolge der franzosisch britischen Annaherung nach 1906 kam es zu einer Art Arbeitsteilung zwischen den beiden Machten Wahrend die Royal Navy den Armelkanal sicherte zog sie einige Schiffe aus dem Mittelmeer ab deren Funktion Frankreich ubernahm Die Jemmapes wurde wie die Valmy 1910 aus der Liste der Schiffe gestrichen aber erst 1927 zum Abwracken verkauft 6 Ihre Kanonen wurden im Ersten Weltkrieg als Eisenbahngeschutze verwendet Literatur BearbeitenEric Gille Cent ans de cuirasses francais Marines editions Nantes 1999 Fussnoten Bearbeiten A T Mahan Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte 1660 1812 Dt Ausgabe hrsg von Gustav Adolf Wolter Koehler Herford 1967 Jemmapes class auf naval encyclopedia com Gille 1999 S 85 Letztere Zahl auf navypedia org John Jordan Philippe Caresse French Battleships of World War One Seaforth Publishing Barnsley 2017 S 217 f Gille 1999 S 84 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jemmapes Schiff 1895 amp oldid 227023644