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Jean Oury 5 Marz 1924 in La Garenne Colombes Departement Seine 15 Mai 2014 in Cour Cheverny Departement Loir et Cher war ein franzosischer Psychiater und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOury wuchs im sozialistisch liberalen Milieu auf 1 Gepragt von dessen Ideen trat er 1947 seine Arbeit am angesehenen Hopital de Saint Alban im Departement Lozere an Unter der Fuhrung der Psychiater Francois Tosquelles Lucien Bonnafe und Paul Bavet entwickelte sich dort ein Ansatz zur Reformation der franzosischen Psychiatrie der sich auf die Psyche und die Umgebung der Kranken konzentrierte Tosquelles 1912 1994 war militanter Anti Franquist Bonaffe 1912 2003 war aufgeklarter Kommunist und Bavet 1907 2001 war fortschrittlicher Katholik Unter dem frischen Eindruck des Nationalsozialismus teilten die drei die Uberzeugung dass die Behandlung des Wahnsinns mit dem Kampf gegen die Barbarei Hand in Hand gehen musse Statt die Kranken einzusperren und ruhigzustellen sollten dynamische Beziehungen zwischen Patienten und Pflegekraften die Psychiatrie pragen An dieser Klinik die eine ganze Generation franzosischer Psychiater beeinflusste trafen sich ehemalige Resistance Kampfer Patienten Therapeuten und Intellektuelle wie der Philosoph Georges Canguilhem und der Dichter Paul Eluard 1952 pragte Georges Daumezon den Begriff Psychiatrie institutionnelle fur diese Art von Psychiatrie die bis in die 1990er Jahre in Frankreich als Vorbild galt Jean Oury war ein Schuler von Jacques Lacan dessen Psychoanalyse er sich siebenundzwanzig Jahre lang unterzog 2 1953 erwarb Jean Oury das Schloss La Borde in Cour Cheverny Dort nahm er am Rand der Gesellschaft Stehende mit jeglicher Art von seelischer Storung auf Er entwickelte eine Synthese zwischen der Psychoanalyse Lacans und einer militanten der Person des Wahnsinnigen zugewandten Psychiatrie Zur gleichen Zeit entwickelte sein alterer Bruder Fernand Oury der als Lehrer in den Vorstadten arbeitete sein Konzept der Pedagogie institutionnelle das er der traditionellen Schulform entgegensetzte Letztere nannte er Ecole caserne Kasernenschule Gemeinsam hatten beide Bruder grossen Einfluss auf die geringschatzige Bewertung der schulischen und psychiatrischen Einrichtungen die sich in den Mai Unruhen von 1968 manifestierte Einen grossen Anteil am Einfluss von La Borde hatte auch Felix Guattari ebenfalls ein Schuler und Analysand Lacans Guattari unterstutzte ab 1957 die Arbeit von La Borde obwohl er und Oury andere Richtungen einschlugen Wahrend Oury sein Leben lang ein treuer Anhanger Lacans blieb distanzierte sich Guattari 1972 in seinem Werk L Anti Œdipe von Letzterem Oury arbeitete bis ins hohe Alter Noch eine Woche vor seinem Tod wurde er in La Borde bei der Arbeit gesehen 3 Publikationen BearbeitenOnze heures du soir a La Borde Editions Galilee Paris 1980 mit Felix Guattari und Francois Tosquelles Pratique de l institutionnel et politique Matrice 1985 Le collectif Champ social editions Nimes 1999 Creation et schizophrenie Editions Galilee Paris 1989 L alienation Editions Galilee Paris 1992 Les seminaires de La Borde 1996 1997 Editions du Champ social Nimes 1998 Psychiatrie et psychotherapie institutionnelle Editions du Champ social Nimes 2001 mit Marie Depusse A quelle heure passe le train Conversations sur la folie Calmann Levy Paris 2003 Prefaces Editions Le Pli Orleans 2004 Essai sur la conation esthetique Promotionsschrift 1950 Editions Le Pli Orleans 2005 Rencontre avec le Japon Jean Oury a Okinawa Kyoto Tokyo Herausgeber Philippe Bernier Stefan Hassen Chedri Catherine de Luca Bernier Champ social editions Matrice 2007 Essai sur la creation esthetique Editions Hermann Paris 2008 Itineraires de formation Editions Hermann Paris 2008 La psychose la mort l institution Editions Hermann Paris 2008 Dialogues a La Borde Editions Hermann Paris 2008 Prealables a toute clinique des psychoses dialogue avec Patrick Faugeras Eres Toulouse 2012 Literatur BearbeitenElisabeth Roudinesco Jean Oury In Le Monde 18 Mai 2014 S 14 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jean Oury im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jean Francois Rey Jean Oury celui qui faisait sourire les schizophrenes In Liberation 21 Mai 2014 abgerufen am 24 Mai 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Soweit nicht ausdrucklich andere Quellen angegeben sind folgt dieser Artikel der Darstellung von Elisabeth Roudinesco in Le Monde Francois Dosse Gilles Deleuze and Felix Guattari Intersecting Lives European Perspectives A Series in Social Thought amp Cultural Criticism S 43 Columbia University Press 2010 ISBN 978 0231145602 Siehe den Nachruf von Jean Francois Rey in Liberation Normdaten Person GND 1030514119 lobid OGND AKS LCCN n88663721 VIAF 2475063 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oury JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Psychiater und AutorGEBURTSDATUM 5 Marz 1924GEBURTSORT La Garenne Colombes Departement SeineSTERBEDATUM 15 Mai 2014STERBEORT Cour Cheverny Departement Loir et Cher Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Oury amp oldid 209008096