www.wikidata.de-de.nina.az
Jean Grenier 6 Februar 1898 in Paris 5 Marz 1971 in Dreux Venouillet Departement Eure et Loir war ein franzosischer Schriftsteller Philosoph und Kunstkritiker Dem sozialen Engagement wie es etwa sein Schuler Albert Camus vertrat zog er die Kontemplation vor In Deutschland ist er trotz der Veroffentlichung seines Prosabandes Die Inseln durch den Suhrkamp Verlag 1985 weitgehend unbekannt Jean Grenier in 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abkehr 1 2 Am Rande 2 Werke Auswahl 3 Literatur Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufgewachsen in der bretonischen Stadt Saint Brieuc schloss Grenier sein Philosophiestudium 1922 in Paris ab Zu seinen Freunden zahlten Louis Guilloux ein Landsmann Henri Bosco Edmond Lambert Max Jacob und bald auch Jean Paulhan fur dessen Zeitschrift Nouvelle Revue Francaise Grenier noch im Alter schreiben wird Diese Jugendzeit spiegelte sich 1927 in Les greves wider das neben erzahlerischen Fragmenten diverse Betrachtungen und Portrats enthalt Fur Kindlers Neues Literaturlexikon 1 ist es Greniers anspruchsvollstes Werk Abkehr Bearbeiten Bei einem langeren Lehraufenthalt in Algier 1930 1938 wurde der Philosophielehrer auf seinen Schuler Albert Camus aufmerksam mit dem ihn trotz unterschiedlicher Lebenshaltungen bis zu dessen Unfalltod im Jahr 1960 Freundschaft verbinden wird Camus schrieb zu Greniers Inseln 1933 ein begeistertes Vorwort Nach Camus Aussagen begann er unter dem Einfluss dieses Buches mit dem eigenen Schreiben Wahrend sich der Schuler jedoch auf revolutionaren Kurs begab bevorzugte Grenier zeitlebens Selbstbesinnung und Erdulden im Geiste des Taoismus und damit eher eine Abkehr vom historischen Getriebe Diese Programmatik findet sich konzentriert in Greniers Essai sur l esprit d orthodoxie von 1938 2 Sie leuchtet auch aus seinem Buch Sous l occupation mit Beobachtungen und Portrats aus der Besatzungszeit hervor das 1997 posthum erschien Er glaube nicht an die Wirksamkeit aktiven Widerstands ist darin gleich eingangs zu lesen 3 In Camus Zeitung Combat bestritt Grenier eine Kolumne uber Kunst und Literatur Er interessierte sich besonders fur die zeitgenossische ungegenstandliche Malerei was sich auch in mehreren Buchern niederschlug Eine kunstgeschichtliche Summe zog er 1970 in L art et ses problemes Eine weitere Kolumne hatte er in Jean Daniels L Express Nach Lehrauftragen an Universitaten in Alexandria Kairo und Lille wurde Grenier 1962 an die Pariser Sorbonne berufen wo er bis 1968 den Lehrstuhl fur Asthetik innehatte In diesem Jahr erhielt er den Grand Prix national des Lettres Seit 1964 war er zudem beratend fur den Verlag Gallimard tatig Zu seinen Freunden zahlten nun auch Camus Witwe Francine und die beiden Schriftsteller Andre Malraux und Manes Sperber Seinen Lebensabend verbrachte Grenier unweit von Paris in Bourg la Reine Am Rande Bearbeiten Grenier entwickelte kein philosophisches System Bruchiger Untergrund seines Beobachtens und Nachdenkens war seine Erfahrung des Bedrohtseins jeder Existenz seine Witterung fur das allenthalben lauernde Nichts seine Empfindung nur am Rande und nur im Abstand zugelassen zu sein wie es in Kindlers Neuem Literaturlexikon heisst eben nur auf Inseln Er suche nicht zu uberreden zu verfuhren er bitte um Aufmerksamkeit fur das Geringe fur das Ausserordentliche im Allergeringsten beispielsweise dem Tod eines Hundes tagebuchartige Aufzeichnungen 1957 erschienen Werke Auswahl BearbeitenLes iles Paris 1933 deutsch Die Inseln Frankfurt Main 1985 Die Inseln und andere Texte Freiburg Munchen 2015 La philosophie de Jules Lesquier Vrin 1936 Essai sur l esprit d orthodoxie Paris 1938 Inspirations mediterraneennes 1940 Le Choix Presses Universitaires de France 1941 Entretien sur le bon usage de la liberte Paris 1948 L esprit de la peinture contemporaine suivi de quelques etudes sur Braque Chagall Lhote Lausanne 1951 A propos de l humain Paris 1955 Les Greves Paris 1957 L existence malheureuse Paris 1957 Sur la mort d un chien Paris 1957 L esprit du Tao Flammarion 1957 Essais sur la peinture contemporaine Paris 1959 Albert Camus souvenirs Paris 1968 L art et ses problemes Editions Rencontres 1970Postum veroffentlichtCarnets Tagebucher Notizen 1944 1971 Paris 1994 Uber Indien Berlin 1995 Sous l occupation Hrsg Claire Paulhan 1997BriefwechselCorrespondance 1950 1977 Jean Grenier Georges Perros Calligrammes 1980 Correspondance 1932 1960 Albert Camus Jean Grenier Paris Gallimard 1981 Literatur Auswahl BearbeitenNouvelle Revue Francais Nr 221 Mai 1971 Sondernummer zu Grenier J S T Garfitt The Work und Thought of Jean Grenier London 1982 Jacques Andre Hrsg Les instants privileges Jean Grenier Paris 1992 Albert Camus Jean Grenier Correspondence 1932 1960 University of Nebraska Pr 2003 deutsch Briefwechsel 1932 1960 Mit den Erinnerungen Jean Greniers an Albert Camus Freiburg Munchen 2013 Toby Garfitt Jean Grenier un ecrivain et un maitre contribution a l histoire intellectuelle du vingtieme siecle Editions La Part Commune Rennes 2010Weitere Angaben finden sich in der franzosischsprachigen Wikipedia Weblinks BearbeitenJean Bogliolo Jean Grenier 1898 1971 Le cercle Algerianiste Biografie und ausfuhrliche Bibliografie franzosischEinzelnachweise Bearbeiten Ausgabe Munchen 1988 Das orthodox ist vor allem auf den dogmatischen Marxismus gemunzt persee abgerufen am 17 Mai 2011Normdaten Person GND 118903810 lobid OGND AKS LCCN n81028125 VIAF 46761983 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grenier JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller Philosoph und KunstkritikerGEBURTSDATUM 6 Februar 1898GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 5 Marz 1971STERBEORT Dreux Venouillet Departement Eure et Loir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Grenier amp oldid 231900700