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Jean Francois Steiner geboren als Jean Francois Cohen 17 Februar 1938 in Paris ist ein franzosischer Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Francois Cohens Vater Isaac Kadmi Cohen 1892 1944 war Rechtsanwalt zionistischer Aktivist und Schriftsteller er wurde von den Deutschen 1944 deportiert und im Aussenlager Gleiwitz des KZ Auschwitz ermordet 1 Nach dem Krieg heiratete seine Mutter einen judischen Arzt Dr Ozias Steiner der Jean Francois und dessen Geschwister Josee 1939 und Olivier 1936 2019 im Jahr 1952 adoptierte Steiner besuchte das Lycee Louis le Grand und hielt sich nach dem Abitur fur eineinhalb Jahre in einem Kibbutz in Israel auf Er studierte danach Philosophie an der Sorbonne mit dem Abschluss Licentiat Steiner las 1964 einen Vortrag von Abba Kovner aus dem Jahr 1946 zum Thema der judischen Passivitat angesichts des Holocaust Er betrieb ein Selbststudium im Centre de documentation juive contemporaine und informierte sich uber den zweiten Treblinka Prozess der 1964 65 gegen Angehorige der Wachmannschaften in Dusseldorf durchgefuhrt wurde Er fuhrte Gesprache mit einigen Uberlebenden des KZ Treblinka in Israel Steiner veroffentlichte 1966 den Tatsachenroman Treblinka la revolte d un camp d extermination Treblinka die Revolte eines Vernichtungslagers der ein grosses Echo hervorrief und neben Ubersetzungen in viele Fremdsprachen 160 Auflagen in Frankreich erzielte Steiner erhielt im Erscheinungsjahr den Prix litteraire de la Resistance Der Roman ist umstritten da Steiner die Funktion des judischen Sonderkommandos im Vernichtungslager Treblinka beschreibt das in der von den Deutschen geplanten und gewaltsam durchgesetzten Totungsmaschinerie eine wichtige Rolle spielte Steiner wurde fur seine Darstellung unter anderem 1968 von dem Treblinka Uberlebenden Richard Glazar scharf kritisiert Im Jahr 1967 heiratete Steiner Grit von Brauchitsch Tochter des Wehrmachtsoffiziers Bernd von Brauchitsch Nachdem es eine Zeitlang still um ihn geworden war erschien er in den 1990er Jahren erneut in der Presse als er vergeblich gegen eine gerichtliche Verfolgung des franzosischen Kollaborateurs Maurice Papon auftrat 2 Schriften Auswahl BearbeitenTreblinka la revolte d un camp d extermination Vorworte Gilles Perrault und Simone de Beauvoir Paris Fayard 1966 Ubersetzungen und uber 160 Auflagen Treblinka die Revolte eines Vernichtungslagers Vorwort Simone de Beauvoir Ubersetzung Marianne Lipcowitz Hamburg Stalling 1966 ISBN 978 3 927170 06 3 Si Paris Paris Balland 1970 photographs of Daniel Chaplain Les Meteques Paris Fayard 1970 Herausgeber und Ubersetzer Varsovie 44 l insurrection Dokumente Paris Flammarion 1975 La semiometrie Essai de statistique structurale In Zusammenarbeit mit Ludovic Lebart und Marie Piron Paris Dunod 2003 ISBN 978 2 7021 4681 1Literatur BearbeitenRichard Glazar Several months ago a French version of Mr Steiner s book on Treblinka got into my hands Brief an Yad Vashem 29 Juni 1968 en mit einem Textanhang Treblinka as seen and as described in writing der an Jean Francois Steiner gerichtet ist Didier Daeninckx De Treblinka a Bordeaux In Revue d Histoire de la Shoah no 166 1999 S 89 99 Samuel Moyn From l Univers Concentrationnaire to the Jewish Genocide Pierre Vidal Naquet and the Treblinka Controversy In Julian Bourg After The Deluge New Perspectives on the Intellectual and Cultural History of Postwar France Lexington Books 2004 ISBN 978 0 7391 0792 8 Samuel Moyn A Holocaust Controversy The Treblinka Affair in Postwar France Brandeis University Press 2005 Nathan Bracher A Holocaust Controversy The Treblinka Affair in Postwar France by Samuel Moyn Review in South Central Review 23 Heft 2 2006 S 128 133 Francois Azouvi Le Mythe du grand silence Auschwitz les Francais la memoire Fayard 2012 ISBN 978 2 213 67099 7 Sebastian Voigt Treblinka In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 6 Ta Z Metzler Stuttgart Weimar 2015 ISBN 978 3 476 02506 7 S 159 164 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jean Francois Steiner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Der Artikel Treblinka von Sebastian Voigt 2015 beschreibt die Wirkungsgeschichte von Steiners Buch ab 1966 in Frankreich Dort auch Angaben zur Biografie Jean Francois Steiner Nachwort in Hubert de Beaufort Michel Berges Affaire Papon la contre enquete Guibert 1999 ISBN 978 2 86839 564 1 S 333 334Normdaten Person GND 117254177 lobid OGND AKS LCCN n89628736 VIAF 69703146 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiner Jean FrancoisALTERNATIVNAMEN Cohen Jean Francois Geburtsname KURZBESCHREIBUNG franzosischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Februar 1938GEBURTSORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Francois Steiner amp oldid 236773808