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Jack Northman Anderson 19 Oktober 1922 in Long Beach Kalifornien 17 Dezember 2005 in Bethesda Maryland war ein US amerikanischer investigativer Journalist muckraker und Pulitzer Preis Trager 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Andersons Leistungen und seine Rolle in der Watergate Ara 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenSeine journalistische Karriere begann Jack Anderson schon mit zwolf Jahren beim Murray Eagle einem Lokalblatt wo er uber die Aktivitaten der ortsansassigen Pfadfinder berichtete Mit 18 Jahren begann er bei der Salt Lake Tribune zu arbeiten der Zweite Weltkrieg zwang ihn zu einer Pause in seiner journalistischen Tatigkeit Er kampfte als Soldat gemeinsam mit Guerilleros gegen Japan 1947 holte ihn Drew Pearson als Journalist zur Washington Post In seinen Kolumnen die in bis zu 1 000 Zeitungen erschienen deckte er seitdem mehrere Skandale auf Wegen seines Parkinson Leidens zog sich Jack Anderson vom Journalismus im Juli 2004 endgultig zuruck Er verstarb am 17 Dezember 2005 in Bethesda Maryland an den Folgen seiner Krankheit Andersons Leistungen und seine Rolle in der Watergate Ara BearbeitenAnderson wurde Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre zum journalistischen Hauptargernis des Weissen Hauses unter Prasident Richard Nixon Wann immer sein Name im Zusammenhang mit Enthullungen aus Regierungskreisen Lecks fiel war Nixon gleichermassen erbost wie alarmiert Eine auf Anfrage des Nationalen Sicherheitsberaters Henry Kissinger von der CIA durchgefuhrte Untersuchung ergab im Oktober 1972 dass in den Jahren zuvor nicht weniger als 73 unterschiedliche Artikel von Anderson auf geheimen Regierungsunterlagen beruht hatten die teils aus Kreisen der CIA teils aus dem National Security Council NSC gekommen waren Durch seine oft hervorragend informierenden Artikel trug Anderson so in entscheidendem Masse zur Entwicklung eines paranoiden Klimas um den Prasidenten herum bei Nixon sah schliesslich sogar grosse Teile der Regierungsburokratie von Leuten unterwandert die der Regierung und ihm personlich durch Zuspielungen an die Medien gezielt schaden wollten Diese Paranoia ist im Ubrigen wohl dokumentiert auf den Tonband Mitschnitten von Gesprachen und Telefonaten im Oval Office die Nixon insgeheim seit Anfang 1971 anfertigen liess White House Tapes oder Watergate Tapes Der in diesem Zusammenhang vom Prasidenten am haufigsten genannte Journalist war Jack Anderson Nixons zum Teil drastische Forderungen an seine engsten Mitarbeiter Lecks wie die welche Anderson und dessen Kollegen fur ihre Geschichten abschopften endlich effektiv zu stopfen waren dabei die Initialzundung fur jene Kette von anruchigen bis illegalen Aktivitaten seiner Regierung die unter dem Oberbegriff Watergate Affare allgemein bekannt sind Es war kein Wunder dass Jack Anderson in dieser Zeit selbst ins Fadenkreuz der amerikanischen Geheimdienste geriet Ihre Kompetenz die Operationen der CIA innerhalb der USA nicht umfasst uberschritt der Auslandsgeheimdienst und fuhrte beispielsweise zwischen Februar und April 1972 unter dem Namen Celotex II eine umfassende Uberwachung von Anderson und seinen Mitarbeitern durch Deren Ziel war es herauszufinden welche Personen Anderson mit internen CIA Informationen versorgten Ein im Juni 2007 veroffentlichter Geheimbericht der CIA aus dem Jahr 1973 Family Jewels belegt dass dafur unter anderem ein eigener Beobachtungsposten im Washingtoner Statler Hilton Hotel eingerichtet wurde der Andersons Buro gegenuberlag Dieser Uberwachung vorausgegangen war im Dezember 1971 Andersons Veroffentlichung eines internen streng geheimen Memos des Nationalen Sicherheitsrates Dieses entlarvte die angeblich neutrale Politik Washingtons im aktuellen 3 Pakistanisch indischen Krieg Geschichte Pakistans als Heuchelei und belegte dass Nixon und Sicherheitsberater Henry Kissinger insgeheim Pakistan und dessen Militarmachthaber Yahya Khan unterstutzten tilt to Pakistan Fur seine Veroffentlichungen in diesem Zusammenhang erhielt Anderson im Jahr 1972 auch den renommierten Pulitzer Preis fur hervorragenden Journalismus in der Kategorie National Reporting Ganz anders jedoch namlich als schierer Landesverrat wurde Andersons Tatigkeit von Mitarbeitern der Regierung bewertet vor allem von G Gordon Liddy Dieser bekleidete im Jahr 1972 offiziell das Amt des Chefjuristen von Nixons Wiederwahlkomitee Im Verborgenen aber war Liddy hauptverantwortlich fur die Organisation jener geheimen Kampagne mit der Nixons Mitarbeiter die Demokratische Partei und deren Prasidentschaftskandidaten ausspionieren und diskreditieren wollten Operation Edelstein Als er im Februar 1972 die Information erhalten hatte ein amerikanischer Auslandsagent sei aufgrund eines weiteren Artikels von Jack Anderson enttarnt und getotet worden entwarf Liddy in Eigenregie spater freimutig eingestandene Plane den unliebsamen Journalisten durch einen Mordanschlag aus dem Weg zu raumen Dabei sollte Anderson wahlweise durch untergeschobenes LSD vergiftet was sich nach Beratungen mit einem Mediziner aber als unpraktikabel erwies oder aber von Liddy hochstpersonlich auf offener Strasse erschossen werden Nur weil seine Vorgesetzten diese Plane offenbar keinesfalls billigten so Liddys Darstellung habe Jack Anderson das Jahr 1972 uberlebt Liddys Eingestandnis sorgte bei der Veroffentlichung seiner unter dem Titel Will erschienenen Memoiren im Jahr 1980 in den USA fur grosses Aufsehen hatten aber keine juristischen Folgen fur ihn Jack Anderson erwarb sich weiteres Ungemach der Nixon Leute durch Enthullungen in der sogenannten ITT Affare im Fruhjahr 1972 Dabei ging es um die Behauptung der Elektronikriese International Telephone amp Telegraph Corporation ITT habe im Sommer 1971 im Gegenzug fur die Einstellung eines weitreichenden Kartellverfahrens verdeckt die geplante Ausrichtung des Wahl Parteitages von Nixons Republikanischer Partei im Sommer 1972 in San Diego mitfinanziert Anderson veroffentlichte am 29 Februar 1972 ein ihm zugespieltes angebliches Memo einer ITT Lobbyistin namens Dita Beard das entsprechende Vorwurfe zu belegen schien Bei einer daraufhin initiierten aufsehenerregenden Untersuchung des US Kongresses im Marz April 1972 konnten die Vorwurfe allerdings nicht eindeutig bewiesen werden auch weil die Authentizitat des Memos umstritten blieb Erst die spatere Aufrollung dieser Ereignisse im Rahmen der Watergate Untersuchungen belegte dass die Anschuldigung der Vorteilsnahme durch die Regierung Nixon gerechtfertigt war Der Kongress definierte die per se weitgehend vergessene ITT Affare spater per Gesetz als einen von zehn Teilaspekten jener Missbrauche von Regierungsvollmachten die im Volksmund unter dem Sammelbegriff Watergate bekannt geworden sind Weniger bemerkenswert waren Andersons Leistungen bezuglich des zentralen Aspekts der Watergate Affare namlich des von Gordon Liddy geleiteten gescheiterten Einbruchs in das Hauptquartier der Demokratischen Partei in einem Burotrakt des Washingtoner Watergate Komplexes am 17 Juni 1972 bzw der spateren Bemuhungen des Weissen Hauses die eigene Verantwortung hierfur zu vertuschen Zu seinem immerwahrenden Bedauern hatte Anderson wie er in seinen Memoiren schreibt ihm zwei Monate vor dem Einbruch zugespielte Informationen uber die geplante Aktion die letztlich auf ein redseliges Mitglied von Liddys Team zuruckgingen als nicht glaubwurdig eingestuft und nicht weiter verfolgt Dieses Detail spielte spater auch eine Rolle bei den verschiedenen Watergate Untersuchungen ging in der Fulle der damaligen Enthullungen aber unter Spater haben Mitarbeiter Nixons Republikaner im Kongress und verschiedene Autoren mit Vorliebe fur Verschworungstheorien so wie Jim Hougan mit Secret Agenda 1984 unter anderem mit Hinweis auf die Anderson zugespielten Informationen aber suggeriert die Operation Edelstein sei offenbar von Beginn an bewusst sabotiert worden um dadurch die Regierung Nixon blossstellen zu konnen Auch dass Anderson mit einem der Watergate Einbrecher dem Italo Amerikaner Frank Sturgis seit Jahren befreundet gewesen war und diesem zufallig am Tag vor dem Einbruch im Beisein seiner Spiessgefahrten auf dem National Airport in Washington D C uber den Weg gelaufen war und kurz mit ihm gesprochen hatte wurde von den Watergate Ermittlern spater auf eventuelle Verschworungs Implikationen hin untersucht Glaubwurdige Indizien oder Beweise konnten in diesem Zusammenhang aber niemals prasentiert werden Literatur BearbeitenMark Feldstein Poisoning the Press Richard Nixon Jack Anderson and the Rise of Washington s Scandal Culture Farrar Straus and Giroux New York 2010 ISBN 978 0 374 23530 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jack Anderson columnist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jack Anderson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jack Anderson in der Notable Names Database englisch Normdaten Person GND 131457543 lobid OGND AKS LCCN n79084441 NDL 00431456 VIAF 110370025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Anderson JackALTERNATIVNAMEN Anderson Jack Northman vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer JournalistGEBURTSDATUM 19 Oktober 1922GEBURTSORT Long Beach KalifornienSTERBEDATUM 17 Dezember 2005STERBEORT Bethesda Maryland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jack Anderson Journalist amp oldid 235498030