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Jurgen Stritzke 13 Dezember 1937 in Dresden ist ein deutscher Bauingenieur und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Berufliche Tatigkeit 3 Wurdigung 4 Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch der Oberschule in Dresden Reick seit 1994 Julius Ambrosius Hulsse Gymnasium studierte Stritzke von 1955 bis 1962 das Bauingenieurfach an der TH Dresden Lange vor Beendigung seines Studiums avancierte er zum Schweissfachingenieur am Zentralinstitut fur Schweisstechnik in Halle 1958 wirkte als Hilfsassistent am Lehrstuhl von Gustav Burgermeister 1906 1983 und verfasste dort eine Diplomarbeit uber orthotrope Platten Berufliche Tatigkeit BearbeitenDanach arbeitete Stritzke als Diplomingenieur fur die Firma Hunich amp Lowe Maschinen und Stahlbau Dresden heute Maschinen und Stahlbau Dresden einer Niederlassung der Herrenknecht Gruppe wo er alsbald zum Kollektivleiter fur Statik und Konstruktion ernannt wurde und eine Reihe spezieller Torsions und Stabilitatsprobleme loste Durch die Lehrveranstaltungen uber Statik Stahlbau und Stabilitat von Gustav Burgermeister dem Nachfolger Kurt Beyers 1881 1952 an der TH Dresden war Stritzke dafur gut ausgebildet Aber seine Interessen an den Herausforderungen des Stahlbetonbaus speziell des Spannbetonbaus waren grosser als die des Stahlbaus Wahrend in der Bundesrepublik Deutschland das Traglastverfahren noch eine untergeordnete Rolle spielte vollzog sich in den fruhen 1960er Jahren im Stahlbetonbau der DDR ein von Willy Gehler 1876 1953 entwickelter Paradigmenwechsel von der Elastizitats zur Plastizitatstheorie der auch den aufstrebenden Spannbetonbau beflugelte Insbesondere bei der Durchsetzung der auf dem Traglastverfahren basierenden Bemessungstheorie im Stahlbetonbau n freies Bemessungsverfahren war Gottfried Brendel 1913 1965 von der TU Dresden fuhrend Nach dem fruhen Tod von Brendel fuhrte Jurgen Stritzke dessen Arbeit in der Stahlbetonforschung der DDR fort 1965 war er Projektleiter am Institut zur Berechnung massiver Ingenieurbauten der TU Dresden Im Jahr 1966 wurde er Assistent am von 1969 bis 1986 von Siegfried Schroder geleiteten Lehrstuhl fur Stahlbeton und Spannbetonbau der TU Dresden 1974 promovierte Stritzke uber das Thema einer wirklichkeitsnahen Erfassung des Spannungs und Formanderungsverhaltens vorgespannter Plattenbalken 1 das er weiter vertiefte 2 Das Fachgebiet Massivbruckenbau in Lehre und Forschung ubernahm er 1987 1981 wurde er Facultas Docendi fur Massivbruckenbau und 1989 Oberassistent Seit 1992 ist Stritzke Professor fur Massivbruckenbau und leitete zwischen 1992 und 1994 die Geschaftsfuhrung des Lehrstuhls Stahlbeton und Spannbetonbau Zwischen 1997 und 2000 war er Dekan der Fakultat Bauingenieurwesen seit 2003 ist er Emeritus Jurgen Stritzke transformierte und erweiterte die Vorteile der Theoriebildung im Stahlbau auf die Spezifik des Stahlbetonbaus Davon zeugen seine Beitrage zur Theorie des Plattenbalkens 1 2 die er auf Modellversuche abstutzte und in Form von Hilfsmitteln fur die Ingenieurpraxis aufbereitete Wurdigung BearbeitenVon den rund 100 Veroffentlichungen Jurgen Stritzkes ist insbesondere seine Mitautorschaft an der 19 vollstandig neubearbeiteten Auflage des 1925 von Benno Loser 1878 1944 begrundeten Buchwerks 3 4 hervorzuheben Ein fruher Beitrag zur Historiografie der Bautechnik ist Jurgen Stritzkes Mitarbeit an der 1988 erstellten Broschure uber das Schaffen Benno Losers die zwei Jahre spater eine erweiterte Auflage erlebte 5 Auch das von Gerhard Mehlhorn und Manfred Curbach herausgegebene Handbuch Brucken 6 wurde von ihm bereichert Viele Fachleute schatzen Jurgen Stritzke ob seiner Konzilianz aber auch ob seiner Streitbarkeit So schaltete er sich mit Verve in die Debatte um die Dresdner Waldschlosschenbrucke ein 7 Stritzkes grosstes Verdienst jedoch ist das 1991 von ihm initiierte Dresdner Bruckenbausymposium das alljahrlich Anfang Marz an der TU Dresden stattfindet und sich schon seit vielen Jahren zur ersten Adresse der Konigsdisziplin des Konstruktiven Ingenieurbaus in Mitteleuropa entwickelt hat in der sich Ingenieurpraxis mit den Bauingenieurwissenschaften den Auftraggebern und dem studentischen Nachwuchs treffen Seine alljahrliche Nachberichterstattung uber das Dresdner Bruckenbausymposiums in der Zeitschrift Stahlbau 8 kann als umfassender Sachstandsbericht des deutschen Bruckenbaus in konziser Gestalt gelten Ehrungen BearbeitenFur seine Verdienste als Spiritus Rector des Dresdners Bruckenbausymposiums wurde Jurgen Stritzke 2005 vom Oberburgermeister seiner Heimatstadt mit dem Dresden Congress Award ausgezeichnet Funf Jahre spater verlieh ihm die Bundesingenieurkammer BIngK auf dem 20 Dresdner Bruckenbausymposium fur sein Engagement der 2007 begrundeten Reihe Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland der BIngK 9 10 die Ehrenmedaille Eine weitere Ehrenmedaille nahm Jurgen Stritzke von seiner Alma Mater entgegen Im Rahmen des 29 Dresdner Bruckenbausymposiums am 11 12 Marz 2019 zeichnete die Ingenieurkammer Sachsen Jurgen Stritzke mit der Wackerbarth Medaille aus 11 Literatur BearbeitenH Opitz Jurgen Stritzke 75 Jahre In Beton und Stahlbetonbau Band 107 Heft 12 2012 S 856 857 H Opitz Jurgen Stritzke 75 Jahre In Bautechnik Band 89 Heft 12 2012 S 879 880 R Stroetmann Jurgen Stritzke 75 Jahre In Stahlbau Band 81 Heft 12 2012 S 989 990 K E Kurrer Jurgen Stritzke 80 Jahre In Stahlbau Band 86 Heft 12 2017 S 1126 1128 Einzelnachweise Bearbeiten a b J Stritzke Beitrag zur wirklichkeitsnahen Erfassung des Spannungs und Formanderungsverhaltens vorgespannter Plattenbalken Dissertation Technische Universitat Dresden Fakultat Bauingenieurwesen Dresden 1974 a b S Schroder J Stritzke Neuere Untersuchung zur mitwirkenden Breite von Plattenbalken In Bauplanung Bautechnik Band 32 Heft 4 1978 S 176 180 B Loser Bemessungsverfahren Zahlentafeln und Zahlenbeispiele zu den Bestimmungen des Deutschen Ausschusses fur Eisenbeton vom September 1925 Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1925 B Loser H Loser H Wiese J Stritzke Bemessungsverfahren fur Beton und Stahlbetonbauteile 19 vollst neubearb Auflage Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin Munchen 1986 H Loser J Stritzke B Loser Aus dem Schaffen von Benno Loser 1878 1944 und seiner Mitarbeiter eine Dokumentation zur Geschichte des Stahlbetonbaus 2 erw Auflage TU Dresden Dresden 1990 G Mehlhorn M Curbach Hrsg Handbuch Brucken Entwerfen Konstruieren Berechnen Bauen und Erhalten 3 Auflage Springer Vieweg Wiesbaden 2014 J Stritzke Zwischenruf Fakten zur Dresdner Waldschlosschenbrucke In Bautechnik Band 84 Heft 11 2007 S 819 822 J Stritzke 27 Dresdner Bruckenbausymposium mit Verleihung der Wackerbarth Medaille In Stahlbau Band 86 Heft 7 2017 S 642 655 P Beyer J Stritzke Die Goltzschtalbrucke Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst Band 2 Bundesingenieurkammer Berlin 2009 W Lorenz R May J Stritzke Die Grossmarkthalle Leipzig Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst Band 14 Bundesingenieurkammer Berlin 2013 Stefan Groschel Prof Dr Ing Jurgen Stritzke erhalt Wackerbarth Medaille TU Dresden 14 Marz 2019 abgerufen am 27 August 2019 Normdaten Person GND 1027566987 lobid OGND AKS VIAF 269667470 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stritzke JurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 13 Dezember 1937GEBURTSORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Stritzke amp oldid 199649446