www.wikidata.de-de.nina.az
Die Judische Gemeinde Pfreimd bestand in Pfreimd bis zur Vertreibung der Juden im Jahr 1630 1 2 3 Auch im 19 und 20 Jahrhundert gab es in Pfreimd judische Einwohner Judenturm Judengasse 8 vielleicht ehemalige Synagoge Baudenkmal Nr D 3 76 153 17Judengasse 16 Baudenkmal Nr D 3 76 153 18Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 14 bis 17 Jahrhundert 1 2 19 und 20 Jahrhundert 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten14 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Judengasse in Pfreimd ist vermutlich der alteste in Pfreimd bestehende Strassenname Sie beginnt am Unteren Tor dem Nabburger Tor Sie verlauft dann entlang der ehemaligen Stadtmauer nach Suden bis zur Kurve wo die Gasse nach Nordosten schwenkt und in die Brauhausgasse ubergeht Die Bebauung geht teilweise bis auf das 15 Jahrhundert zuruck In dieser Gasse lebten 1566 acht judische Familien Das Haus Judengasse 8 wird Judenturm genannt Hier befand sich vielleicht die Synagoge oder ein Betraum Es stammt im Kern aus dem 15 Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz mit der Nummer D 3 76 153 17 Das Haus Judengasse 16 stammt im Kern aus dem 16 Jahrhundert also aus der Zeit in der noch Juden in der Judengasse wohnten Es wird Schlossl genannt Dieses Haus steht ebenfalls unter Denkmalschutz mit der Nummer D 3 76 153 18 Beide Hauser gehorten zur ehemaligen Stadtbefestigung Die Judengasse war sehr eng bebaut die meisten Hauser wurden abgerissen aber der mittelalterliche Charakter der Gasse blieb erhalten 4 5 6 3 7 Im Jahre 1397 wurden erstmals schriftlich Juden in Pfreimd genannt Fur das 16 und den Anfang des 17 Jahrhunderts sind verschiedene Kauf Leih und Tauschgeschafte der Landgrafen von Leuchtenberg Johann IV und Georg III mit den Juden von Pfreimd urkundlich bezeugt Auch mit der nichtjudischen Bevolkerung von Pfreimd wickelten die Juden vielfaltige Geldgeschafte ab was teilweise zu gerichtlichen Auseinandersetzungen fuhrte wenn die Schuldner ihre Schuld nicht zuruckzahlen konnten oder wollten Die in Pfreimd lebenden Juden mussten hohe Steuern und Schutzgelder zahlen Die Juden in Pfreimd trugen zu dieser Zeit die Namen Samuel Alexander Jud Liebermann Isaak Jud Uriel Jud Moyses Jud Liepmann Seeligmann Rosine Iserlehn Rabbi Jud Rabbi Aidam Salomon Rimer Wolf Jud Daniel Jud Abraham Jud Riemer Aidam Nach dem Tod des Landgrafen von Leuchtenberg Georg Ludwig von Leuchtenberg im Jahr 1613 begannen Bemuhungen die Juden aus Pfreimd zu vertreiben Teilweise konnten sich die Juden durch Schutzbriefe die sie vom Landgrafen Georg Ludwig erhalten hatten oder durch den Beistand katholischer Priester gegen die Vertreibung wehren Dann fielen im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges 1621 Mansfeldische Truppen in Pfreimd ein Infolgedessen wurden die Juden in Pfreimd misshandelt und flohen teilweise auf die Burg Trausnitz im Tal Ab 1630 wurden keine Juden mehr in Pfreimd erwahnt 3 1 2 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten 1880 kaufte Siegmund Salomon Arnstein die Stadtmuhle von Pfreimd Er baute die Mahl und Sagemuhle 1890 in ein Spiegelglas und Schleifwerk um Sein Sohn Eugen Arnstein ubernahm 1922 das Werk 1934 wurde die judische Familie Arnstein durch den NS Staat gezwungen das Werk an einen Arier den langjahrigen Werkmeister Georg Hanauer zu verkaufen 3 2 Grosse Bedeutung hatten in Pfreimd seit dem 15 Jahrhundert die Viehmarkte Etwa funf Prozent der Oberpfalzer Viehhandler waren Juden Leopold Engelmann war einer der bedeutendsten und bekanntesten judischer Viehhandler 1902 galt er als der zweitgrosste Viehhandler Deutschlands Er war auch in Pfreimd tatig 1939 brachte der Weidener Oberburgermeister Hans Harbauer Engelmann in das KZ Dachau und presste ihm seinen Besitz zugunsten der Stadt Weiden ab Engelmann gelang es nach Kenia zu emigrieren und dort eine Farm aufzubauen 8 2 9 Literatur BearbeitenKarl Stieler Ludwig Lehner Geschichte der Stadt Pfreimd Verlag Otto Wirth Amberg 1980Weblinks BearbeitenPfreimd Kreis Schwandorf Judische Geschichte SynagogeEinzelnachweise Bearbeiten a b Pfreimd Kreis Schwandorf Judische Geschichte Synagoge bei alemannia judaica de Abgerufen am 17 Januar 2022 a b c d Judische Spuren in der Stadt Pfreimd bei onetz de Abgerufen am 17 Januar 2022 a b c d Karl Stieler Ludwig Lehner Geschichte der Stadt PfreimdVerlag Otto Wirth Amberg 1980 S 251 254 Pfreimd Judengasse bei Bayernatlas Abgerufen am 17 Januar 2022 Pfreimd Baudenkmaler bei Bayernatlas Abgerufen am 17 Januar 2022 https www geodaten bayern de denkmal static data externe denkmalliste pdf denkmalliste merge 376153 pdf Baudenkmaler Stadt Pfreimd bei geodaten bayern de Abgerufen am 17 Januar 2022 Historischer Spaziergang durch Pfreimd bei pfreimd de Abgerufen am 17 Januar 2022 Fritz Winter Gedanken an die Opfer der Pogromnacht Mittelbayerische Zeitung 9 November 2013 Sebastian Schott Die Geschichte der judischen Gemeinde Weiden bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts in Michael Brenner Renate Hopfinger Die Juden in der Oberpfalz Verlag R Oldenburg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58678 7 S 108 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Pfreimd amp oldid 233811494