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Eine Judische Gemeinde in Meckenheim einer Stadt im Rhein Sieg Kreis Nordrhein Westfalen bestand bereits im 16 Jahrhundert Gedenkstein zur Erinnerung an die judische Gemeinde in Meckenheim auf dem judischen Friedhof der Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synagoge und Schulhaus 3 Gemeindeentwicklung 4 Zeit des Nationalsozialismus 5 Gedenken 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1598 sind erstmals Juden in Meckenheim uberliefert es werden in einer Beschwerde David Hirtz und Alexander Kluge genannt Die auch in den folgenden Jahrhunderten ansassigen Juden lebten bescheiden von Geldgeschaften als Kramer und Metzger bzw handelten auch mit Wein und Pferden Nach und nach gelang es ihnen in der Hauptstrasse und deren Nebenstrassen eigene Hauser zu bauen Ein grosser Brand im Jahr 1787 zerstorte viele christliche und judische Hauser Ein eigener judischer Friedhof in Meckenheim wurde ab 1711 eingerichtet Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts waren nur sechs judische Familien in Meckenheim zugelassen So werden im Jahr 1829 folgende Haushaltsvorstande genannt Berlin Jakob Ezich Levi Hirz Hermann Jahn Bernard Selig Bernhard und Wolff Levi 1888 war der Hochststand der judischen Bevolkerung mit 150 Personen etwa 4 der Gesamteinwohnerschaft erreicht und gleichzeitig war die damalige protestantische Gemeinde kleiner Ende des 19 Jahrhunderts ging die judische Einwohnerzahl zuruck da ein Teil in die grosseren Stadte der Region abwanderte wo bessere wirtschaftliche Moglichkeiten vorhanden waren Die judische Gemeinde in Meckenheim wurde ab 1869 Filialgemeinde der neu geschaffenen Synagogengemeinde des Kreises Rheinbach Synagoge und Schulhaus Bearbeiten nbsp Gedenkstein zur Erinnerung an die Synagoge in Meckenheim nbsp Stolpersteine fur die ermordeten judischen Burger Albert und Henriette Bier vor dem Haus Hauptstrasse 55 in MeckenheimDie judische Gemeinde in Meckenheim errichtete 1870 in der heutigen Prof Scheeben Strasse eine kleine Synagoge und 1883 direkt davor zur Strasse hin ein Gebaude fur die Religionsschule Seit 1865 wurde ein Kantor und Religionslehrer beschaftigt Die judischen Kinder erhielten den Elementarunterricht an der christlichen Knaben und Madchenschule Ab 1888 musste die judische Religionsschule in Rheinbach besucht werden Die Synagoge die auch von der judischen Bevolkerung in Adendorf Altendorf Arzdorf und Ersdorf besucht wurde war ein schlichtes Gebaude das fur 70 Personen einschliesslich der Frauenempore Platz hatte Zwischen der davor stehenden Schule und der Synagoge bestand im ersten Stock eine drei Meter lange Brucke Am 10 November 1938 wurde das Mobiliar der Synagoge zerstort und danach wurde auf Druck des Staates das Gebaude an die benachbarte Baumaterialienhandlung verkauft und zu einem Lagerraum umgebaut Bei einem Bombenangriff Anfang Marz 1945 wurden die Synagoge das ehemalige judische Schulhaus und die benachbarten Gebaude zerstort Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1808 09 51 Personen1854 84 Personen1872 122 Personen1888 150 Personen1895 143 Personen1905 100 Personen1911 88 Personen1933 65 Personen1939 26 PersonenZeit des Nationalsozialismus BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus wanderte ein Teil der judischen Einwohner wegen der Repressalien denen sie ausgesetzt waren aus Am 10 November 1938 wurden im Rahmen der Novemberpogrome an samtlichen judischen Geschaften und Wohnhausern die Fenster eingeschlagen und teilweise die Einrichtung demoliert Die Synagoge wurde nicht in Brand gesteckt da die enge Bebauung eine Gefahr fur die Nachbarhauser bedeutete 1942 wurden die letzten judischen Bewohner in ein Sammellager in Bonn Endenich zwangsweise eingewiesen und im Sommer des gleichen Jahres deportiert Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 40 in Meckenheim geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Gedenken Bearbeiten1984 wurde ein Mahnmal auf dem Synagogenplatz eingeweiht um an die Zerstorung der judischen Gemeinde zu erinnern Bereits in den 1950er Jahren wurde auf dem ortlichen judischen Friedhof ein Gedenkstein fur die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung errichtet Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08035 2 Elfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Band 1 Regierungsbezirk Koln Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 34 Bachem Koln 1997 ISBN 3 7616 1322 9 S 532 538 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 8 Februar 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Meckenheim amp oldid 206517625