www.wikidata.de-de.nina.az
Die judische Gemeinde Durkheim in Bad Durkheim bestand vom 14 Jahrhundert bis 1940 Sie war Sitz des Rabbiners des Bezirksrabbinats Frankenthal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwicklung der judischen Einwohnerzahl 3 Einrichtungen 3 1 Synagoge 3 2 Mikwe 3 3 Friedhof 3 4 Schule 4 Opfer des Holocaust 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals erwahnt werden auf dem Gebiet von Bad Durkheim siedelnde Juden um 1309 Nach den Pestpogromen 1348 49 werden erst wieder 1633 zwei in Bad Durkheim ansassige judische Burger genannt Zu der judischen Gemeinde Bad Durkheim damals Durkheim gehorten die judischen Einwohner von Grethen Hardenheim und Ungstein Ab 1900 kamen dann noch die judischen Einwohner von Friedelsheim Freinsheim Gonnheim Kallstadt Leistadt und Weisenheim hinzu Bad Durkheim war Sitz des Rabbiners des Rabbinatsbezirks Frankenthal Die Mitgliederzahl stieg im Gegensatz zu den meisten anderen judischen Gemeinden in Rheinland Pfalz auch uber die Mitte des 19 Jahrhunderts hin stetig an und erreichte 1900 ihren Hochststand mit 291 Angehorigen Dann kam es zu Aus und Abwanderung von Mitgliedern der judischen Gemeinde Ab 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurden die judischen Einwohner immer mehr entrechtet Zudem kam es immer wieder zu antijudischen Aktionen Dies hatte zur Folge dass viele judischen Familien die Gemeinde verliessen Zum Zeitpunkt der Novemberpogromen 1938 lebten noch 40 Mitglieder der judischen Gemeinschaft in Bad Durkheim Im Oktober 1940 wurden die letzten verbliebenen 19 judischen Einwohner im Zuge der sogenannten Wagner Burckel Aktion in das franzosische Internierungslager Gurs deportiert 1 2 3 Entwicklung der judischen Einwohnerzahl BearbeitenJahr Juden Judische Familien Bemerkung1633 21687 41708 51787 151801 1921808 1351823 25 213 ca 5 Prozent der Bevolkerung Bad Durkheims1848 2481875 2851900 2911933 1841936 1111937 981938 401940 19Einrichtungen BearbeitenSynagoge Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Bad Durkheim Die Synagoge in Bad Durkheim wurde 1748 49 in der Wachenheimer Strasse Entengasse heutige Weinstrasse Sud 1 errichtet Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Inneneinrichtung verwustet und verbrannt Bis 1945 wurde das Gebaude von der Nationalsozialistischen Zeitung Rheinfront als Druckhaus verwendet Bei einem Luftangriff am 18 Marz 1945 wurde das Gebaude zerstort und die Reste 1946 abgebrochen Mikwe Bearbeiten Die Gemeinde verfugte uber eine Mikwe Friedhof Bearbeiten Die Toten wurden auf dem judischen Friedhof Wachenheim beigesetzt Dieser diente vielen judischen Gemeinden der Umgebung als Friedhof Schule Bearbeiten Der Klassenraum der judischen Elementarschule befand sich in der Synagoge Bis zu ihrer Auflosung war ein Elementarschullehrer angestellt Anschliessend war zeitweise ein Religionslehrer angestellt der auch die Aufgaben des Vorbeters innehatte Opfer des Holocaust BearbeitenDas Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 und die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem fuhren 61 Mitglieder der judischen Gemeinschaft Bad Durkheim mit Rodersheim und Ungstein die dort geboren wurden oder zeitweise lebten auf die wahrend der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden 4 5 Literatur BearbeitenW Dautermann G Feldmann Bad Durkheim Chronik einer Salierstadt Pfalzische Verlagsanstalt Landau 1978 ISBN S 52 55 und S 124 129 Georg Feldmann Die Bedrangnisse der Bad Durkheimer Juden in der Nazizeit und die Ereignisse in der Kristallnacht 1938 In Pfalzer Heimat Pfalzer Heimat Heft 41 1990 Pfalzische Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaft 1990 S 25f Cilli Kasper Holtkatte Juden im Aufbruch Zur Sozialgeschichte einer Minderheit im Saar Mosel Raum um 1800 In Helmut Castritius Hrsg Alfred Haverkamp Hrsg Franz Irsigler Hrsg Stefi Jersch Wenzel Hrsg Forschungen zur Geschichte der Juden Forschungen zur Geschichte der Juden Band 3 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 978 3775256124 online Einzelnachweise Bearbeiten Bad Durkheim Kreisstadt mit Orten der Umgebung alemannia judaica de abgerufen am 25 Mai 2021 Bad Durkheim Rheinland Pfalz judische gemeinden de abgerufen am 25 Mai 2021 Stefan Fischbach Ingrid Westerhoff und dies ist die Pforte des Himmels Synagogen Rheinland Pfalz und Saarland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Staatliches Konservatoramt des Saarlandes Synagogue Memorial Jerusalem Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2 Verlag Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3313 7 S 85 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Bundesarchiv abgerufen am 25 Mai 2021 Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer Yad Vashem Internationale Holocaust Gedenkstatte abgerufen am 25 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Durkheim amp oldid 215740539