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Isobel Kuhn geb Isobel Selina Miller privat auch Belle genannt 17 Dezember 1901 in Toronto 20 Marz 1957 in Wheaton Illinois war eine kanadische evangelische Missionarin unter dem Volk der Lisu in der chinesischen Provinz Yunnan Als Mitarbeiterin der China Inland Mission arbeitete sie zusammen mit ihrem Mann John als Bibelubersetzerin Bibellehrerin und Gemeindegrunderin Im deutschen Sprachraum wurde sie durch ihre Bucher bekannt in denen sie das Leben der Missionare und der Einheimischen in China schildert Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Missionsdienst 3 Missionsmethoden 4 Schriftstellerische Tatigkeit 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenAls sie 11 Jahre alt war ubersiedelte die Familie nach Vancouver in British Columbia Ihr Vater war Rontgenologe und Laienprediger in einer presbyterianischen Gemeinde und ihre Mutter war lange Jahre Vorsitzende der Missionsgesellschaft der Frauen der presbyterianischen Kirche in Kanada Ihr Grossvater war ein ordinierter presbyterianischer Geistlicher 1 Sie studierte englische Sprache und Literatur auf der Universitat von British Columbia Obwohl sie in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen war entschloss sie sich den Glauben ihrer Eltern aufzugeben nachdem sie unter den Einfluss eines skeptischen Universitatsprofessors geraten war Obwohl sie innerlich eine Agnostikerin war galt sie nach aussen als eine gute Christin da sie im Gegensatz zu ihren Freunden nicht rauchte und keinen Alkohol trank Sie hatte sich heimlich mit einem ihrer Kommilitonen verlobt merkte dann aber dass er auch zu einer anderen Studentin eine engere Beziehung pflegte und dies auch nach der Heirat nicht aufzugeben beabsichtigte Sie geriet dadurch in eine tiefe Krise und wollte sich eines Nachts das Leben nehmen Doch bevor sie ihren Entschluss eine Flasche mit Gift zu trinken ausfuhren konnte horte sie aus dem Schlafzimmer der Eltern ihren Vater im Schlaf seufzen Sie dachte an den Kummer den er haben wurde wenn sie tot ware und wollte dies ihrem lieben Vater nicht antun Zuruck in ihrem Zimmer dachte sie an ein lateinisches Zitat von Dante dessen Ubersetzung In Seinem Willen ist unser Friede Dante Alighieri Gottliche Komodie Paradies 3 85 lautete Dies veranlasste sie trotz ihrer Zweifel zu beten Wenn du mich erfahren lasst dass du existierst und wenn du mir Frieden schenken willst will ich dir mein Leben ubergeben 2 Dieser innere Friede erfullte sie dann tatsachlich so dass sie nach langer Zeit wieder ruhig schlafen konnte Nach ihrem Universitatsabschluss im Jahr 1922 absolvierte sie fur funf Monate eine Schule fur die Ausbildung von Lehrern Danach arbeitete sie uber ein Jahr als Lehrerin an der Cecil Rhodes Schule in Vancouver Im Sommer 1924 besuchte sie zum zweiten Mal eine christliche Missionskonferenz im Fohrenwald in Bellingham Washington Einer der Redner war der unter den Lisu arbeitende Missionar James O Fraser der einen grossen geistlichen Einfluss auf sie ausubte Durch ihn sah sie sich von Gott gerufen auch als Missionarin unter den Lisu zu arbeiten Zur Vorbereitung auf die Mission absolvierte sie das Moody Bibelinstitut in Chicago das sie als eine der besten abschloss Dort lernte sie auch ihren spateren Mann John kennen der aber noch vor ihrer Heirat nach China entsandt wurde 3 Wahrend ihrer Ausbildung am Bibelinstitut starb ihre Mutter die lange dagegen gewesen war dass ihre Tochter Missionarin werden wollte Kurz vor ihrem Tod konnte sie aber diese Entscheidung akzeptieren und Isobel hatte den Eindruck ihren Weg mit dem Segen ihrer Mutter zu gehen 4 Nach ihrem Abschluss am Bibelinstitut bewarb sie sich bei der China Inland Mission Sie wurde aber nicht sofort angenommen da sie von einer Person wegen angeblicher negativer Charaktereigenschaften nicht empfohlen wurde Auch als diese Bedenken ausgeraumt wurden musste sie wegen der problematischen politischen Situation in China sowie wegen einer durch Uberarbeitung verursachten Krankheit noch zwei Jahre in Vancouver verbringen Wahrend dieser Zeit arbeitete sie als Leiterin des Vancouver Eckklub fur Madchen einem evangelistischen Verein der sich um junge berufstatige Madchen und Frauen kummerte 5 Missionsdienst BearbeitenAm 11 Oktober 1928 begann Isobel Kuhn ihre Schiffsreise nach China 6 Am 4 November 1929 heiratete sie John Kuhn in Kunming der Hauptstadt der Provinz Yunnan Sie begannen ihren gemeinsamen Dienst in Chengchiang Yunnan In den Jahren 1930 1932 arbeiteten sie in Tali Yunnan Im April 1931 wurde ihre Tochter Kathryn geboren In den Jahren 1932 1934 arbeiteten sie in Yongping Im Jahr 1934 begannen sie ihre Arbeit unter den Lisu in der sehr schwer zuganglichen Schlucht des Salween Flusses Im Jahr 1936 trat das Ehepaar den ersten Heimaturlaub an Im August 1943 wurde ihr Sohn Daniel im Lisuland geboren Nach der Machtubernahme der Kommunistischen Partei in China im Jahre 1949 wurden die Arbeitsbedingungen fur Missionare immer schwieriger und alle Missionare der China Inland Mission mussten mit der Zeit das Land verlassen Isobel Kuhn reiste im Marz 1950 mit ihrem Sohn nach Wheaton in Illinois wo ihre Tochter am Wheaton College studierte Ihr Mann folgte ihr 18 Monate spater 7 Weil China fur Missionare verschlossen blieb setzte das Ehepaar seinen Dienst ab 1952 unter den Lisu im Norden Thailands fort Im Jahre 1954 traten sie in den Ruhestand In diesem Jahr wurde bei Isobel Kuhn eine Krebskrankheit diagnostiziert Ihre letzten Jahre verbrachte sie mit ihrem Mann in Wheaton wo sie am 20 Marz 1957 an ihrer Krankheit starb Der Beerdigungsgottesdienst fand in der Kirche von Wheaton College statt 8 Missionsmethoden BearbeitenDie Missionare versuchten sich so weit wie moglich den Lebensbedingungen und der Kultur der Lisu anzupassen was ein Leben unter primitivsten Verhaltnissen bedeutete Gleichzeitig versuchten sie aber auch diese Verhaltnisse zu verbessern z B durch eine andere Einstellung zur Sauberkeit oder durch die Ablehnung des Konsums und Anbaus von Opium Sie verkundeten das Evangelium in der Form dass sie zu einer personlichen Entscheidung des Einzelnen fur Jesus Christus aufforderten Wer diese Entscheidung traf konnte sich taufen lassen Nach ihrer Bekehrung wurden die Konvertiten ermutigt das Evangelium innerhalb ihres Volksstammes weiter zu verbreiten In den verschiedenen Orten wurden christliche Gemeinden gegrundet die ihre Entscheidungen selbstandig ohne Einmischung der Missionare treffen sollten Ein Beispiel dafur ist die Entscheidung daruber wer im Sonntagsgottesdienst die Predigt halten sollte Diese Entscheidung wurde von den einheimischen Gemeindeleitern getroffen Die Missionare beanspruchten dabei keinen Vorrang und ordneten sich diesen Entscheidungen unter 9 Isobel Kuhn und ihr Mann hatten an der Ausbreitung des christlichen Glaubens unter den Lisu einen erheblichen Einfluss Dazu trug besonders ihre Organisation von sogenannten Regenzeit Bibelschulen bei Da in der Regenzeit keine landwirtschaftliche Tatigkeit moglich war konnten sich die Lisu in dieser Zeit fur den Unterricht frei nehmen Die Schuler wurden dann nach dem Vorbild der Apostel ausgesandt um die christliche Botschaft in Gegenden zu verbreiten in denen sie noch nicht bekannt war 10 Schriftstellerische Tatigkeit BearbeitenIsobel Kuhn schrieb einige Bucher uber ihr Leben und ihre Arbeit Als Grundlage konnte sie dabei auf die regelmassigen Rundbriefe zuruckgreifen die sie und andere Missionare an die Unterstutzer der Missionsarbeit geschrieben hatten Die Bucher von Isobel Kuhn machten sie und die Missionsarbeit in China nicht nur im englischen sondern auch im deutschen Sprachraum bekannt Auch Jahrzehnte nach ihrem Tod wurden ihre Bucher immer wieder neu aufgelegt Werke BearbeitenBy Searching My Journey Through Doubt into Faith In the Arena dt Die mich suchen In der Arena 4 Auflage Brunnen Giessen und Basel 1998 ISBN 3 7655 3984 8 Doppelband mit erstem und zweitem Teil ihrer Autobiographie Stones of Fire dt Feurige Steine Brunnen Giessen und Basel 1953 Nests Above The Abyss dt Nester uber dem Abgrund Verlag der China Inland Mission Merligen 1950 Green Leaf in Draught dt Grune Blatter in der Durre Brunnen Giessen und Basel 1968 Precious Things of the Lasting Hills Spater veroffentlicht unter dem Titel Children of the Hills dt Am Ende der Welt mit Gott Schweickhardt Lahr Dinglingen 1984 ISBN 3 501 00279 3 Second Mile People dt Menschen der zweiten Meile Schweickhardt Lahr Dinglingen 1988 ISBN 3 501 00373 0 The Vision Pursued In Carolyn L Canfield One Vision Only Moody Press Chicago 1959 S 49 131 Literatur BearbeitenCarolyn L Canfield One Vision Only Biography of Isobel Kuhn Moody Press Chicago 1959 Neuauflage unter dem Titel The story of Isobel Kuhn One vision only Overseas Missionary Fellowship London 1975 ISBN 0 85363 092 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Isobel Kuhn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dokumente von Isobel Kuhn im Archiv des Wheaton College englisch Einzelnachweise Bearbeiten Canfield One Vision Only 1959 S 17 22 Kuhn Die mich suchen 1998 S 11 13 Kuhn Die mich suchen 1998 S 50ff Kuhn Menschen der zweiten Meile 1988 S 27 Kuhn Die mich suchen 1998 S 85ff Kuhn Die mich suchen 1998 S 113 Canfield One Vision Only 1959 S 162ff Canfield One Vision Only 1959 S 190 191 Kuhn Nester uber dem Abgrund 1950 S 115 116 Kuhn Nester uber dem Abgrund 1950 S 157 ff Normdaten Person GND 118567896 lobid OGND AKS LCCN n87891619 VIAF 35248703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuhn IsobelALTERNATIVNAMEN Kuhn Isobel Selina wirklicher Name Miller Isobel Selina Geburtsname Belle privater Rufname KURZBESCHREIBUNG kanadische christliche Missionarin evangelisch in China und ThailandGEBURTSDATUM 17 Dezember 1901GEBURTSORT Toronto Ontario KanadaSTERBEDATUM 20 Marz 1957STERBEORT Wheaton Illinois USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isobel Kuhn amp oldid 217449134