www.wikidata.de-de.nina.az
Irmgard Hoss 1 November 1919 in Nurnberg 23 April 2009 in Grafelfing war eine deutsche Mittelalterhistorikerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 2 Schriften Auswahl 2 1 Monografien 2 2 Artikel 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeLeben und Karriere BearbeitenIrmgard Hoss legte 1939 ihr Abitur ab und machte zunachst von 1940 bis 1941 eine Lehre als Verlagsbuchhandlerin 1941 legte sie dafur ihre Prufung ab und begann 1942 ein Studium der Geschichte Kunstgeschichte und Germanistik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1943 wechselte sie an die Friedrich Schiller Universitat Jena FSU wo sie bei Willy Flach und Karl Heussi noch im April 1945 mit einer Arbeit zum Thema Die deutschen Stamme im Investiturstreit promoviert wurde Bei Flach erfolgte im Dezember 1951 auch die Habilitation mit der Arbeit Georg Spalatin Ein Leben in den Entscheidungsjahren der Reformation Im Jahr darauf wurde Hoss Dozentin an der FSU und im September 1956 Professorin mit Lehrauftrag fur Geschichte des Mittelalters Gleichzeitig mit der Professur wurde sie Direktorin des Historischen Instituts der Universitat In dieser Zeit sah sie sich immer ofter Angriffen vor allem von Seiten der Studenten ausgesetzt da sie weder Mitglied der SED war noch sich als burgerliche Wissenschaftlerin gesellschaftlich in der Weise engagierte wie es von ihr erwartet wurde So arbeitete sie eng mit Karl Griewank zusammen und weigerte sich 1957 einen Aufruf gegen die atomare Rustung in der BRD zu unterzeichnen weil er auch Angriffe gegen westdeutsche Historikerkollegen enthielt 1 Als sie zu Beginn des Semesters 1957 58 von Max Steinmetz und Kurt Patzold ultimativ aufgefordert wurde in Zukunft nur noch Lehrveranstaltungen auf marxistisch leninistischer Grundlage abzuhalten wurde ihre Position immer kritischer In einem in der FDJ Zeitschrift Forum erschienenen Artikel wurde sie als vermeintliche Befurworterin des Atomkriegs ebenso wie als Gegnerin des Marxismus Leninismus dargestellt Zudem verlor sie im Dezember 1957 ihre beiden Assistenten da in Zukunft das Hauptaugenmerk auf die Neuere und Neueste Geschichte gelegt werden sollte Nach weiteren Angriffen wurde Hoss von ihrer Funktion als Institutionsdirektorin entbunden Sie selbst kundigte zum 31 Marz 1958 und hoffte danach die DDR legal verlassen zu konnen Nachdem ihr das nicht gestattet wurde floh sie am 14 Mai 1958 in die Bundesrepublik 2 Die bis Ende 1958 in der DDR geltende Anordnung dass Doktortitel nach einer Republikflucht Flucht aus der DDR aberkannt wurden analog zum Vorgehen im Nationalsozialismus betraf Hoss zwar in der BRD war diese Aberkennung jedoch nicht rechtswirksam Nach ihrer Flucht wurde Hoss noch 1958 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Zudem wurde sie 1958 Lehrbeauftragte fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg FAU wo sie sich 1962 umhabilitierte und 1964 ausserplanmassige Professorin wurde Im Semester 1968 1969 ubernahm Hoss eine Lehrstuhlvertretung 1978 wurde sie ausserplanmassige Professorin fur Mittelalterliche Reformationsgeschichte an der FAU Sie war Ehrenmitglied der Historischen Kommission fur Thuringen 3 Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Bearbeiten Die deutschen Stamme in der Zeit des Investiturstreites Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1951 Georg Spalatin 1484 1545 Ein Leben in der Zeit des Humanismus und der Reformation Bohlau Weimar 1956 2 Auflage 1989 ISBN 3 7400 0119 4 Artikel Bearbeiten Parlamentum Zur Verwendung des Begriffes im Sprachgebrauch der spatmittelalterlichen Reichskanzlei In Helmut Beumann Hrsg Historische Forschungen fur Walter Schlesinger Bohlau Koln Wien 1974 S 570 583 PDF Das Lutherjahr 1983 Versuch einer Bilanz In Zeitschrift fur Historische Forschung 15 1988 S 316 345 JSTOR Literatur BearbeitenLothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 295 Ilko Sascha Kowalczuk Historiographie in der Diktatur Zum Wandel der Geschichtswissenschaft an der Friedrich Schiller Universitat Jena In Uwe Hossfeld Tobias Kaiser und Heinz Mestrup Hrsg Hochschule im Sozialismus Studien zur Geschichte der Friedrich Schiller Universitat Jena 1945 1990 Koln 2007 S 1642 1685 Konrad Marwinski Irmgard Hoss zum Gedenken In Zeitschrift fur Thuringische Geschichte 63 2009 ISSN 0943 9846 S 7 9 Sabina Enzelberger Manfred Enzelberger Annette Keilhauer Thomas A H Schock und Renate Wittern Sterzel Hrsg 30 Jahre Frauenbeauftragte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Erlangen 2019 S 26 PDF Matthias Dohmen Ruin durch Inzucht In Das Blattchen 23 2020 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Irmgard Hoss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hoss Irmgard auf Deutsche BiographieBelege Bearbeiten Hochschule im Sozialismus Studien zur Geschichte der Friedrich Schiller Universitat Jena 1945 1990 Teil 1 S 1662 Ilko Sascha Kowalczuk Legitimation eines neuen Staates S 16 Mitglieder der Historischen Kommission fur Thuringen Memento vom 1 Mai 2016 im Internet Archive Normdaten Person GND 120412225 lobid OGND AKS LCCN no92026091 VIAF 27901053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoss IrmgardKURZBESCHREIBUNG deutsche MittelalterhistorikerinGEBURTSDATUM 1 November 1919GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 23 April 2009STERBEORT Grafelfing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irmgard Hoss amp oldid 233182660