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Ein Interaktionseffekt bezeichnet in statistischen Verfahren nicht additive Effekte zweier oder mehrerer unabhangiger Variablen in einem Wahrscheinlichkeitsmodell Das bedeutet dass fur die durch den Beobachtungsraum reprasentierte Ereignismenge angenommen wird dass die Wirkung der Auspragungen einer dieser Variablen von den Auspragungen der jeweils andere n Variable n abhangt Der Effekt der Interaktion charakterisiert sich dadurch dass die Wirkung uber die einzelnen Haupteffekte der beteiligten Variablen hinausgeht Sind nur 2 Variablen an der Interaktion beteiligt so spricht man von einer Zwei Wege Interaktion oder auch Interaktion 1 Ordnung Wird die Interaktion zwischen 3 Variablen untersucht so spricht man von einer Drei Wege Interaktion bzw Interaktion 2 Ordnung usw Generell lassen sich Interaktionen hoherer Ordnung nur schwer interpretieren weswegen in statistischen Modellen meist nur Interaktionen 1 Ordnung berucksichtigt werden In der Interpretation solcher Modelle ist darauf zu achten zunachst die Interaktion und dann die Haupteffekte zu interpretieren die Interaktion bildet somit immer den hochwertigsten Effekt eines Modells Traditionell werden Interaktionseffekte durch Produktterme der betroffenen Variablen modelliert aber meist sind zumindest in den Sozialwissenschaften komplexere Interaktionen realitatsangemessener 1 Bei einer einfachen Regressionsanalyse mit zwei unabhangigen Variablen x1 und x2 wurde so zum Beispiel ein Produktterm der Art x1x2 in die Regressionsgleichung eingefugt so dass die vollstandige Gleichung f x 1 x 2 a b 1 x 1 b 2 x 2 b 3 x 1 x 2 3 displaystyle f x 1 x 2 alpha beta 1 x 1 beta 2 x 2 beta 3 x 1 times x 2 xi lauten wurde wobei b3 die Starke des Interaktionseffekts angeben wurde a reprasentiert den Achsenabschnitt und 3 den Fehlerterm Die Haupteffekte b1 und b2 sind dann nur noch bedingt interpretierbar man spricht auch von bedingten Haupteffekten Der Term b 3 x 1 x 2 displaystyle beta 3 x 1 times x 2 wird auch Interaktionsterm genannt Generell werden ordinale hybride und disordinale Interaktionen unterschieden Zur Interpretation wird empfohlen sogenannte Liniendiagramme zu erstellen die die Interaktion grafisch veranschaulichen Ein einfaches Anwendungsbeispiel eines Interaktionseffekts in einer Varianzanalyse aus der politikwissenschaftlichen Forschung ware der Einfluss des Geschlechts eines Wahlkandidaten auf die Spendenbereitschaft seiner Unterstutzer unter Berucksichtigung des Geschlechts der Unterstutzer So konnten weibliche Unterstutzer im Durchschnitt weniger spendenfreudig als mannliche sein ihre Spendenbereitschaft bei weiblichen Kandidaten jedoch erhohen wahrend sich diese bei mannlichen Unterstutzern bei weiblichen Kandidaten verringern wurde Es gabe also einen Interaktionseffekt zwischen dem Geschlecht der Unterstutzer und dem Geschlecht des Kandidaten 2 Siehe auch BearbeitenDrittvariablenkontrolle Intervenierende Variable Mediatorvariable Moderatorvariable Scheinkorrelation StorfaktorBelege Bearbeiten Southwood Kenneth E 1978 Substantive Theory and Statistical Interaction Five Models American Journal of Sociology 83 5 1154 1203 S 1155 doi 10 1086 226678 JSTOR 2778190 Lewis Beck Michael 1998 Series Editor s Introduction S v vii in James Jaccard Interaction Effects in Factorial Analysis of Variance Thousand Oaks CA Sage ISBN 0 7619 1221 5 S v Literatur BearbeitenG E P Box Do interactions matter In Quality Engineering Band 2 1990 Seiten 365 369 James Jaccard Robert Turrisi Choi K Wan Interaction Effects in Multiple Regression In Sage University Paper Series on Quantitative Applications in the Social Sciences Nr 72 Newbury Park Sage 1990 K E Southwood Substantive Theory and Statistical Interaction Five Models In The American Journal of Sociology Band 83 Nr 5 1978 Seiten 1154 1203 doi 10 1086 226678 JSTOR 2778190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Interaktionseffekt amp oldid 231793289