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Ilmari Kianto 7 Mai 1874 in Pulkkila 27 April 1970 in Helsinki war ein finnischer Schriftsteller der das Los der landlichen Armen beklagte die er zugleich verehrte 1 Zwar Kirchenfeind stand er doch der Religiositat Tolstois nahe mit dem er auch Briefe wechselte Als er mit 95 in gleich hohem Alter wie Ansehen starb hinterliess der Anhanger der Polygamie knapp 70 Bucher und 12 Kinder Finnische Briefmarkenausgabe zum 100 Geburtstag von Ilmari Kianto 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Der rote Strich 2 Deutsche Ausgaben 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenDer Sohn des evangelischen Pastors Calamnius studierte in Helsinki und Moskau Philosophie und Literatur Eine militarische Laufbahn hatte er nach kurzem Armeedienst verworfen was sich in seinem ersten Buch widerspiegelte dem 1897 erschienenen Roman Vaaralla Uralla Der falsche Weg Nach Beendigung des Studiums 1903 war Kianto wie er sich jetzt nannte zunachst als Lehrer und Journalist in der Stadt Kajaani ab 1909 als freier Schriftsteller in Suomussalmi tatig Er ubersetzte auch Werke von Puschkin Lermontow Gontscharow und Tolstoi Eine Attacke gegen die Elite und insbesondere den Klerus des Landes legte er 1908 mit dem Roman Pyha viha vor Hier verrieten sich unter anderem Einflusse von Emile Zola Georg Brandes und Bjornstjerne Bjornson 1 Kianto war mit dem Schriftsteller Arvid Jarnefelt befreundet Tolstoi Anhanger wie er selbst Die Vielweiberei befurwortete er 1917 im Roman Aviolitto Seine erste 1904 geschlossene Ehe war inzwischen zerruttet Im Ganzen heiratete er dreimal 1912 bezog er ein neues grosses fur ihn am See Kianta errichtetes Haus genannt Turjanlinna Turjas Burg Wahrend er 1910 Deutschland und die Schweiz kennengelernt hatte reiste er 1914 durch das russische Karelien und verfasste ein Buch uber seine Eindrucke Der rote Strich Bearbeiten Die meiste Beachtung fanden Kiantos Romane Punainen viiva Der rote Strich 1909 und Ryysyrannan Jooseppi Joseph vom Lumpenstrand 1924 Beide thematisieren die bauerliche Armut in Nordfinnland 2 3 Den Hintergrund des erstgenannten eher handlungsarmen Buches bildet das neugewahrte allgemeine Wahlrecht Held des zweiten Buches ist ein Faulpelz und Schmuggler der zu viele Kinder hat Diesen entfernten Verwandten von Rousseaus edlem Wilden behandele Kianto mit humorvoller Nachsicht und strafender Strenge zugleich Jooseppi ist sich durchaus bewusst dass Gott nicht auf seiner Seite ist Am Ende wird er von einem fallenden Baum erschlagen 1 Die 1930er Jahre behelligen Kianto vor allem mit Verdruss an seinen diversen Frauen und Kindern 1939 40 kommt der Krieg hinzu 4 Als der 65 jahrige Erzahler vor den heranruckenden Russen ausweicht hinterlasst er fur sie einen Zettel auf dem Kuchentisch sie mogen doch bitte sein Haus verschonen schliesslich habe er einst in Russland studiert Ganz in der Nahe gabe es eine verwaiste Insel sowie ein abgelegenes Sommerhaus es gehorte Kiantos frommer Schwester Aina Zwar drangen die Russen nicht bis zu Kiantos Burg am See vor doch er wanderte vorubergehend wegen Landesverrates ins Gefangnis Von dieser selbstverschuldeten Prufung berichtet Kianto 1948 in seinem Buch Omat koirat purivat Die eigenen Hunde haben gebissen 5 Als letzte Herrin der mehrmals wieder aufgebauten Burg heiratete Kianto 1956 Ella Mirjam Mirkku Lahteinen Bis dahin hatte sich der Polygamist mit mehreren Sekretarinnen begnugt von denen manche sogar den Gebrauch einer Schreibmaschine beherrscht haben sollen 1 Deutsche Ausgaben BearbeitenDer rote Strich Roman Dresden 1920 und Leipzig 1957Ein ausfuhrliches Werkverzeichnis findet sich bei Petri Liukkonen 1 Literatur BearbeitenVihtori Laurila Ilmari Kianto 1944 Elli Tompuri Hrsg Voices from Finland 1947 Unto Kupiainen Huumorin sukupolvi 1954 Uolevi Kianto Saat kertoa kaiken sanoi Iki Kianto 1967 Hannes Sihvo Ilmari Kianto ja Vienan Karjala 1969 Jaakko Ahokas A History of Finnish Literature 1973 Juhani Niemi Kansanrakastaja vai kansanvihollinen 1978 Uolevi Kianto Tervetuloa kotiin Iki 1978 Maria Liisa Nevala Ilmari Kianto Anarkisti ja ihmisyyden puolustaja Helsinki 1986 George C Schoolfield Hrsg A History of Finland s Literature 1998Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Petri Liukkonen 2008 abgerufen am 24 November 2011 betont allerdings im Gegensatz zu etwa Maila Talvio habe Kianto den Bauern keineswegs verklart Beide wurden auch erstmals 1959 beziehungsweise 1955 verfilmt Punaainen viiva diente ausserdem Aulis Sallinen 1978 als Vorlage fur eine Oper die nach wie vor aufgefuhrt wird Ekkehard Pluta 2010 abgerufen am 24 November 2011 Krieg in Suomussalmi abgerufen am 24 November 2011 Es wurde 1974 verfilmt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ilmari Kianto Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ilmari Kianto im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek In Kiantos Haus in Suomussalmi wurde ein Museum eingerichtetNormdaten Person GND 124742513 lobid OGND AKS LCCN n78088030 VIAF 62489736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kianto IlmariKURZBESCHREIBUNG finnischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 7 Mai 1874GEBURTSORT SuomussalmiSTERBEDATUM 27 April 1970STERBEORT Helsinki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ilmari Kianto amp oldid 234196006