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I Accuse ist ein 1957 entstandenes britisches Filmdrama uber die Dreyfus Affare von und mit Jose Ferrer in der Rolle des zu Unrecht in Verdacht der Spionage geratenen franzosischen Offiziers Alfred Dreyfus Seinen Widersacher spielt Adolf Wohlbruck dessen letzte Kinorolle dies war Emlyn Williams ist in der Schlusselrolle des Emile Zola zu sehen der mit dem anklagenden Manifest J accuse ein flammendes Pladoyer fur Gerechtigkeit verfasst Die Geschichte basiert auf Captain Dreyfus The Story of a Mass Hysterie 1955 von Nicholas Halasz FilmTitel I Accuse Produktionsland Vereinigtes KonigreichOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1958Lange 99 MinutenStabRegie Jose FerrerDrehbuch Gore VidalProduktion Sam ZimbalistMusik William AlwynKamera F A YoungSchnitt Frank ClarkeBesetzungJose Ferrer Hauptmann Alfred Dreyfus Anton Walbrook Major Esterhazy Viveca Lindfors Lucie Dreyfus Alfreds Gattin Leo Genn Major Piquart Emlyn Williams Emile Zola David Farrar Mathieu Dreyfus Alfreds Bruder Donald Wolfit General Mercier Herbert Lom Major Du Paty de Clam Harry Andrews Major Henry Felix Aylmer Edgar Demange Rechtsanwalt George Coulouris Oberst Sandherr Peter Illing Georges Clemenceau Carl Jaffe deutscher Militarattache Schwartzkoppen Ronald Howard Hauptmann Avril Michael Hordern Anklager Laurence Naismith Richter Ernest Clark Anklager Eric Pohlmann Bertillon John Phillips Anklager im Esterhazy Prozess Malcolm Keen franzosischer Staatsprasident Charles Gray Captain Brossard Regisseur Jose Ferrer links spielt den zu Unrecht verurteilten Hauptmann Alfred Dreyfus 1859 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenFrankreich zu Beginn der 1890er Jahre Der in franzosischen Diensten stehende Armeeoffizier Major Ferdinand Esterhazy bittet in Paris um ein privates Treffen mit dem Attache der deutschen Botschaft Maximilian von Schwartzkoppen und bietet ihm aufgrund eigener finanzieller Engpasse an franzosische Militargeheimnisse zu verkaufen Eine Falle argwohnend lehnt Schwartzkoppen das Angebot zunachst ab und wirft Esterhazys Liste mit Militardokumenten achtlos in den Papierkorb seines Buros wo sie spater von einem franzosischen Agenten sichergestellt werden Einige Zeit spater trifft sich Frankreichs Kriegsminister General Mercier mit mehreren hochrangigen Stabsoffizieren um bekannt zu geben dass mehrere lebenswichtige Verteidigungsplane aus dem Hauptquartier entwendet worden seien Kurz nachdem eine interne Untersuchung begonnen hat drangt Esterhazy seinen Freund Major Hubert Henry von der franzosischen Spionageabwehr dazu seinen Versetzungsantrag zu beschleunigen Spater zeigt der Leiter der franzosischen Spionage Colonel Jean Sandherr Henry einen Teil einer abgefangenen Notiz des Deutschen an den italienischen Attache in der ein Kontakt erwahnt wird der unter dem Anfangsbuchstaben D gefuhrt wird Sandherr enthullt auch dass eine Abhormassnahme auch einen Brief des mutmasslichen franzosischen Spions an die deutsche Botschaft hervorbrachte Bei der Prufung der Liste der infrage kommenden Stabsoffiziere halten die Manner beim Namen von Hauptmann Alfred Dreyfus inne einem fleissigen dienstbeflissenen und bislang untadeligen Offizier zugleich der einzige Jude im Generalstab Frankreichs Sandherr bestellt den Schriftexperten Major Du Paty de Clam zu sich um den Brief zu untersuchen Am nachsten Tag treffen sich Du Paty und Henry mit dem Kommandeur von Sandherr und Dreyfus Major Piquart der daruber erschrocken ist dass die Manner Dreyfus der Spionage verdachtigen Spater wird Dreyfus zu einem Treffen mit Du Paty gerufen und ihm ohne weitere Erklarung befohlen mehrere Zeilen zu schreiben Als Du Paty die Handschrift von Dreyfus begutachtet verhaftet er ihn Erst verwirrt dann verargert erklart Dreyfus dass er sich keines Fehlverhaltens bewusst sei wird aber dennoch in Gewahrsam genommen Nachdem das Haus von Dreyfus durchsucht wurde verlangen seine Frau Lucie und sein Bruder Mathieu Dreyfus zu sehen aber Colonel Sandherr besteht darauf dass er in Einzelhaft bleiben muss Sandherr warnt Lucie und Mathieu davor mit der Presse zu sprechen Er behauptet dass die Offentlichkeit mit Gewalt auf Nachrichten uber Landesverrat reagieren wurde Kurz darauf kehrt Esterhazy von einem Ausflug aus der Stadt zuruck und erfahrt von Dreyfus Verhaftung und dem bevorstehenden Kriegsgericht Nach einem heimlichen Treffen mit von Schwartzkoppen bei dem der Verrater dem Deutschen versichert nicht verdachtigt zu sein besucht Esterhazy einen Lokalzeitungsredakteur um die Verhaftung von Dreyfus zu enthullen und behauptet dass patriotische Motive ihn zu diesem Schritt geleitet hatten Derweil plant der betagte Rechtsanwalt Edgar Demange Dreyfus zu verteidigen Wahrend sich ein Kriegsgericht abzeichnet warnt Picquart den Kriegsminister dass der Generalstab schlecht aussehen wird wenn Dreyfus nicht fur schuldig befunden wurde Colonel Sandherr besteht darauf dass das richtige Urteil gefallt wird Auf Drangen von Kriegsminister General Mercier findet der Militarprozess nicht offentlich statt Du Paty und mehrere der Beamten legen Beweise vor die Dreyfus mit der weggeworfenen Notiz in Verbindung bringen und finstere Motive hinter seinem Tun vermuten lassen Der Esterhazy Vertraute Major Henry verblufft das Gericht indem er unter Eid aussagt dass eine vertrauenswurdige Quelle ihn uber einen Spion innerhalb des Generalstabs informiert und den Verrater als Dreyfus identifiziert habe Als Anwalt Demange darauf besteht dass Henry die Identitat seiner Quelle preisgibt weigert dieser sich Der Richter unterstutzt dessen Verweigerungshaltung da diese angeblich fur den Schutz des nationalen Geheimdienstes erforderlich sei Hauptmann Dreyfus wird des Hochverrats fur schuldig befunden woraufhin dieser in seiner Gefangniszelle einen Selbstmordversuch unternimmt Als Mercier von Dreyfus ein Schuldbekenntnis verlangt weigert dieser sich jedoch und wird daraufhin auf die beruchtigte Teufelsinsel in Franzosisch Guayana verbannt wo er eine lebenslange Haft bei Verlust aller burgerlichen Ehrenrechte antreten muss Major Picquart erhalt eine abgefangene Notiz von Esterhazy an die deutsche Botschaft Noch immer an Dreyfus Unschuld glaubend vergleicht er dieses Scheiben mit dem inkriminierten Dokument das ursachlich zu Dreyfus Verurteilung gefuhrt hatte Beide Handschriften sind miteinander identisch woraufhin Picquart die Entdeckung Minister Mercier meldet Der aber weigert sich standhaft den Dreyfus Fall erneut aufzurollen Um den Storenfried loszuwerden veranlasst Mercier die Versetzung Picquarts nach Tunesien Um die Ehre der Armee nicht zu beflecken entschliesst sich Picquart nunmehr den Fall Dreyfus ruhen zu lassen und ubergibt die Beweise seinem Anwalt Louis LeBlanc Vor seiner Deportation ins Gefangnis wird Dreyfus offentlich von der Armee gedemutigt angeheizt von einem johlenden Pobel Auf Befehl von Mercier halt man Dreyfus in Isolation Er wird jede Nacht an sein Bett gekettet und darf die Briefe seiner liebenden Gattin Lucie nicht lesen Um das Interesse an dem Fall aufrechtzuerhalten druckt Bruder Mathieu Dreyfus ein Jahr nach der Verurteilung gefalschte Flugblatter in denen er erklart Dreyfus sei entkommen und nach England geflohen Das Flugblatt erregt die Aufmerksamkeit von Anwalt LeBlanc und der fordert Lucie und Mathieu auf ihm die Beweise zu zeigen die Dreyfus angeblich entlasten Die Beweise sind erdruckend und endlich wird der wahre Verrater Major Esterhazy vor ein Kriegsgericht gestellt Der vorsitzende Richter weigert sich jedoch Zeugenaussagen zu Dreyfus zu horen da der Fall abgeschlossen ist Esterhazy wird daraufhin freigesprochen und Major Picquart nach seiner Aussage festgenommen Emport uber das Urteil bieten der beruhmte Schriftsteller Emile Zola und der Politiker und Verleger Georges Clemenceau Lucie und Mathieu ihre Dienste an Daraufhin schreibt Zola einen offenen Brief an den franzosischen Staatsprasidenten bezeichnet Dreyfus haltlose Verurteilung als nationale Schande und beschuldigt die Herren Mercier Du Paty Henry und Sandherr vorsatzlich Beweise zu verschleiern Ausserdem unterstellt er den Dreyfus Haschern antisemitische Motive Clemenceau veroffentlicht Zolas Anklagebrief in seiner Zeitung unter dem Titel J accuse Ich klage an Der Artikel erregt internationale Aufmerksamkeit und Frankreichs Prasident verlangt daraufhin dass Dreyfus von der Teufelsinsel zuruckgebracht wird um sich einem neuen diesmal fairen Prozess zu stellen Zornesrot verteidigt Mercier die Militarjustiz des ersten Prozesses und besteht darauf dass die Armee vor der Nation nicht als schwach oder gespalten erscheinen durfe Funf Jahre nach seiner Verurteilung wird ein fassungsloser und von der Haft gezeichneter Dreyfus fur einen zweiten Prozess nach Frankreich zuruckgeholt Picquart mittlerweile Zivilist sagt fur Dreyfus aus Unter dem Jubel der Armee sagt ein wutender Mercier gegen Dreyfus aus und wischt Beweise beiseite dass Henry Briefe gefalscht hat und dass Mercier selbst die Meinung des Richters im ersten Prozess beeinflusst hat Am Ende des Prozesses teilt Anwalt Demange Alfred Dreyfus mit dass der Prasident ihm eine Begnadigung zugesichert habe Zola und Clemenceau bitten Dreyfus die Begnadigung abzulehnen was bedeuten wurde den Schuldspruch zu akzeptieren Erschopft und unfahig sich einer Ruckkehr auf die Teufelsinsel zu stellen akzeptiert Dreyfus Postludium In den kommenden zwei Jahren provoziert der Name Dreyfus weiterhin Kontroversen in ganz Frankreich und der gebrochene Ex Hauptmann fragt sich ob er jemals Frieden finden wird Weitere Jahre spater zeigt der nach England geflohene Major Esterhazy in London aus Geldnot einem Verleger seine Memoiren was zur vollstandigen Entlastung Dreyfus fuhrt Picquart und Dreyfus werden wieder in die Armee aufgenommen und Dreyfus wird mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet Produktionsnotizen BearbeitenDie Dreharbeiten zu I Accuse begannen am 3 April 1957 und endeten rund zwei Monate spater Gedreht wurde in den MGM Studios von Elstree bei London sowie mit Aussenaufnahmen in Belgien Das thematisch betroffene Frankreich gab keine Drehgenehmigung Die Weltpremiere fand am 29 Februar 1958 statt in Deutschland wurde der Film trotz der prominenten Besetzung nie gezeigt Elliot Scott schuf die Filmbauten Elizabeth Haffenden entwarf die Kostume Muir Mathieson spielte William Alwyns Komposition ein Der Film war ein grosser Kassenflop Er kostete rund 1 8 Millionen US Dollar und spielte lediglich 665 000 Dollar ein 1 Kritiken BearbeitenBosley Crowther urteilte in der New York Times Die fleissige und allgemein gultige Nachstellung der Hohepunkte des Falls im Films biete Belohnungen Der Autor meinte aber auch dass es dem Film an Aufregung und Drama ermangele und dass Herr Ferrers Dreyfus ein Trottel ist ein schweigsamer und farbloser Mann der seine ungerechte Verurteilung mit nur einem Protestausbruch hinnimmt Fazit Ferrers Dreyfus sei ein frosteln machender Held der lediglich intellektuelle Sympathie weckt 2 Variety nannte den Film eine starke wenn auch schwerfallige Unterhaltung Ferrers Auftritt sei eine schlaue tadellose Leistung aber sie kommt eher aus dem Intellekt als aus dem Herzen und verursacht selten Mitleid 3 Der Philadelphia Inquirer makelte Ohne irgendeinen ersichtlichen Grund wird der Dreyfus Skandal erneut auf die Leinwand gebannt und das Ergebnis offenbare mehr Eifer als Kunst Gore Vidars schwerfalliges Skript steht fast standig im Gegensatz zu den ubermassig melodramatischen oder betaubenden Darbietungen die Ferrer sich und seiner Besetzung entlockt hat 4 Der Movie amp Video Guide sah hier eine aufrichtige aber pratentiose Abhandlung des Dreyfus Stoffes 5 wahrend Halliwell s Film Guide befand dass hier ein altbewahrtes historisches Ereignis auf schwerfallige Weise nacherzahlt wurde Fazit Die Starbesetzung stolpert umher mangels Hilfe 6 Einzelnachweise Bearbeiten The Eddie Mannix Ledger Los Angeles Margaret Herrick Library Center for Motion Picture Study Kritik in The New York Times vom 6 Marz 1958 Variety Ausgabe vom 1 Januar 1958 Philadelphia Inquirer Ausgabe vom 6 Marz 1958 Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 613 Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide Seventh Edition New York 1989 S 495Weblinks BearbeitenI Accuse in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title I Accuse amp oldid 234001377