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i d a Dachverband deutschsprachiger Frauen Lesbenarchive bibliotheken und dokumentationsstellen offizieller Name laut Satzung Dachverband i d a informieren dokumentieren archivieren Dachverband deutschsprachiger Lesben Frauenarchive und bibliotheken e V 1 ist ein 1994 gegrundeter Verband mit Sitz in Bonn In ihm sind Lesben und Frauen Archive Bibliotheken und Dokumentationsstellen aus Deutschland Osterreich Luxemburg Italien und der Schweiz organisiert Dachverband i d a informieren dokumentieren archivieren Dachverband deutschsprachiger Lesben Frauenarchive und bibliotheken i d a Dachverband Rechtsform eingetragener VereinGrundung 1994Sitz BonnGeschaftsstelle KasselZweck Vernetzung und Unterstutzung von Archiven und Bibliotheken im Bereich der Frauen und Lesbenforschung und dokumentationVorsitz Margarethe Kees Margit Hauser Sabine BalkeWebsite www ida dachverband deZu den Aufgaben und Zielen des Dachverbandes gehoren die Vernetzung interessierter und engagierter Frauen sowie Institutionen regelmassiger fachlicher und personlicher Austausch Weiterqualifikation die uberregionale Offentlichkeitsarbeit politische und finanzielle Unterstutzung fur finanziell nicht abgesicherte Frauenbibliotheken und archive und die offentliche Sichtbarkeit geleisteter Frauenarchivarbeit Die momentane Geschaftsstelle des Verbandes befindet sich in Kassel in den Raumlichkeiten des Archivs der deutschen Frauenbewegung 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Kontext 1 1 Archiv und Bibliotheksneugrundungen 1 2 Tagungen von Archiv und Bibliotheksvertreterinnen 2 Zielsetzungen 3 Selbstverstandnis und Aufgaben des Vereins und seiner angeschlossenen Bibliotheken Archive 3 1 Sammelschwerpunkt Regionale Frauen bewegungs geschichte 3 2 Weitere Arbeitsschwerpunkte und Spezialisierungen 3 3 Besondere Archivbestande 4 Einrichtungen 5 Literatur 6 Weitere Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichtlicher Kontext Bearbeiten nbsp Altes Logo des Verbandes 2006 Im Zuge der ersten Welle der Frauenbewegung entstanden Mitte des 19 Jahrhunderts eine Vielzahl von sozial pragmatischen und politisch motivierten Frauenverbande und Bildungseinrichtungen Zu den Zielen politischer Frauenverbande gehorten das allgemeine Wahlrecht das Recht auf Bildung und Beruf fur Frauen Einige dieser mehr oder weniger politischen Verbande waren der Allgemeine Deutsche Frauenverein ADF spater Deutscher Staatsburgerinnen Verband 1865 das Pestalozzi Frobel Haus 1873 74 der Lette Verein 1866 der Bund Deutscher Frauenvereine mit dem Helene Lange Archiv 1894 die uberkonfessionelle Soziale Frauenschule gegrundet von Alice Salomon 1908 1895 schrieb Maria Lischnewska in der von Minna Cauer herausgegebenen Zeitung Die Frauenbewegung Wir brauchen eine Bibliothek fur die Frauenfrage und die Reichshauptstadt musste sie schaffen Diese Bibliothek denke ich mir als eine Sammelstatte fur alles was Deutschland und das Ausland an bedeutenden Leistungen auf dem Gebiete der Frauenfrage hervorgebracht haben und noch hervorbringen Die Bibliothek wurde der Frauensache der Gegenwart einen grossen Dienst leisten Sie wurde uns befahigen sicherer zu urteilen und konsequenter vorwarts zu schreiten In diesem Zusammenhang begannen die Frauenverbande die ersten Frauenbibliotheken und archive zu grunden und vielerlei Text und Bildmaterialien zur professionellen Aus und Weiterbildung von Frauen zur Frauen rechts bewegung sowie zur Dokumentation der eigenen Vereinsgeschichte zu sammeln Dabei dienten die Vereine als Trager der Frauenbibliotheken und archive und die Arbeit wurde und wird bis heute in oft ehrenamtlicher Arbeit geleistet Bereits 1910 besitzt jeder zehnte der etwa 4000 Ortsvereine des Bundes deutscher Frauenvereine eine eigene Bibliothek Im Zuge der Machtergreifung und Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten losten sich viele Frauenverbande freiwillig auf Nur ein geringer Teil der Bestande konnte vor den Nazis und der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg durch vielfach private Initiativen bewahrt werden Zwei dieser recht umfangreichen Bestande sind das Helene Lange Archiv und das Archiv des Deutschen Staatsburgerinnen Verbandes 1968 und in den folgenden Jahren begann mit dem allgemeinen gesellschaftlichen Umbruch und Wertewandel die zweite Welle der Frauenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland Viele der feministischen Aktionen dieser Zeit galten in den etablierten Institutionen als nicht archivwurdig Entsprechend kummerten sich autonome Frauen und Lesbengruppen mit Erfolg um die Sammlung und Archivierung dieser Zeitdokumente da das bisherige Suchen nach entsprechender Literatur sich als ein muhsamer Akt erwies Nach Dagmar Jank liegen die Grunde hierfur im Fehlen von Buchern und Archivalien von und uber Frauen in unvollkommenen Bibliothekssystematiken bzw Schlagwortkatalogen und auf den Archivbereich bezogen in unvollstandigen Findbuchern in den fur Frauen ungunstigen OffnungszeitenSo bewahrte beispielsweise das Lesbische Aktionszentrum die ersten Dokumente der Bewegung in Stehordnern auf Bedingt durch bzw inspiriert von der autonomen Frauenbewegung organisierte sich nun auch zunehmend akademisch institutionell verankerte frauenpolitische Arbeit Mitte der 1970er begannen sich Wissenschaftlerinnen an Hochschulen in Forschungsgruppen und projekten zusammen zuschliessen um die Diskriminierung von Frauen wissenschaftlich zu fundieren mit dem Ziel der politischen sozialen und okonomischen Gleichstellung von Mannern und Frauen Erganzend zur Frauenforschung wurde auch hier die Idee der Dokumentation frauenspezifischer Literatur und zentraler sowie dezentraler Informations und Dokumentationsstellen diskutiert Im Oktober 1976 trafen sich auf der West Berliner Sommeruniversitat der Frauen uber 500 Frauen und verlangten im Anschluss an die bisherigen Ereignisse die Einrichtung eines Frauenarchivs und einer bibliothek 1977 grundete Antje Finger das Kassandra Archiv fur die feministischen Kunste in Berlin Die Archivgruppe des Lesbischen Aktionszentrums LAZ integrierte sich 1978 in das neugegrundete Frauenforschungs bildungs und informationszentrum FFBIZ 3 Der Ablass bildete eine erste Bilanzierung der Erfolge und Niederlagen feministischer Einmischung in Einflussnahme auf und Veranderung von Universitaten Volkshochschulen verschiedenen Archiven Bibliotheken und Dokumentationsstellen 4 Archiv und Bibliotheksneugrundungen Bearbeiten In vielen anderen Stadten folgten zahlreiche Archiv und Bibliotheksgrundungen Im deutschsprachigen Raum gibt es inzwischen mehr als 70 institutionell verankerte und autonome Einrichtungen mit unterschiedlichen Sammlungen zu allen frauen und lesbenbetreffenden Fragen Auch in den neuen Bundeslandern kam es zu einer Vielzahl von Archiv und Bibliotheksgrundungen Beinahe alle Arbeiten zur historischen Frauenforschung in der DDR wurden an der Padagogischen Hochschule Leipzig geschrieben und dort auch aufbewahrt Auch der Demokratische Frauenbund Deutschlands DFD hat in Berlin ein eigenes Archiv Das Neue an diesen Bibliotheken und Archiven war die Selbstbestimmung der Arbeitsinhalte und damit des Bestandsaufbaus der Abbau von hierarchischen Arbeitsstrukturen die Aufhebung der Trennung organisatorischer und inhaltlicher Arbeit die Vermeidung eines Dienstleistungs bzw Konsumentinnenverhaltnisses zwischen den Projektfrauen und den Benutzerinnen ein anderes Verhaltnis zum gesammelten Material nach Dagmar Jank Die autonomen Fraueneinrichtungen haben sich 1990 zusatzlich zu einem eigenen Dachverband zusammengeschlossen der Bundesarbeitsgemeinschaft autonomer Frauenforschungseinrichtungen BAFF Heute existiert in jedem Land Westeuropas mit Ausnahme von Irland mindestens ein Dokumentationszentrum zu Geschichte und Gegenwart von Frauen Tagungen von Archiv und Bibliotheksvertreterinnen Bearbeiten Seit 1983 finden regelmassige halbjahrliche Tagungen von Archiv und Bibliotheksvertreterinnen im Arbeitskreis Frauenarchive und bibliotheken statt um sich fachlich auszutauschen und die Vernetzung der einzelnen Einrichtungen voranzutreiben Ein wichtiger Punkt hierbei waren auch die neuen Methoden der feministischen Archivierung Das Instrumentarium mit dem frauenspezifische Materialien erschlossen werden konnen musste neu erarbeitet werden Die neuen Begrifflichkeiten der Frauen und Lesbenbewegung erforderten neue Deskriptoren Schlagworte und Systematiken Daraus entwickelte beispielsweise der FrauenMediaTurm in Koln den ersten feministischen Thesaurus in deutscher Sprache 1994 Aus dem Archivetreffen 1994 in Bremen ging der Dachverband deutschsprachiger Frauen Lesbenarchive bibliotheken und dokumentationsstellen i d a e V hervor Seit 2003 finden die Arbeitstreffen nur noch einmal jahrlich statt Zielsetzungen BearbeitenDie Ziele des Vereins werden durch verschiedene Angebote und Massnahmen umgesetzt 1 Offentlichkeitsarbeit Unterstutzung und Forderung der Internetseite zur Archivierung von Frauenverbandsakten www FrauVerA de 5 gemeinsame Homepage2 Vernetzung und fachlicher Austausch jahrlich stattfindende Arbeitstreffen3 Sichtbarmachung feministischer Zeitschriften in der ZeitschriftendatenbankSelbstverstandnis und Aufgaben des Vereins und seiner angeschlossenen Bibliotheken Archive BearbeitenFrauenbibliotheken und archive bildeten und bilden im Rahmen der feministisch selbstorganisierten Bildungsarbeit eine sehr wichtige Alternative zur herkommlichen Bildungsarbeit und haben damit einen besonderen Stellenwert Herkommliche Bibliotheks und Archivbestande enthielten nur wenige und unsystematisierte frauenspezifische Informationen Davon abweichend werden in Frauenbibliotheken und archiven unter frauenspezifischen Gesichtspunkten Bucher erworben Graue Literatur Referate Thesenpapiere Diplom und Magisterarbeiten gesammelt Zeitungs und Zeitschriftenartikel Nachlasse Autographien Plakate audiovisuelle Materialien Noten Fotos Buttons und andere Objekte ausgewertet katalogisiert und zur Nutzung bereitgestellt Frauenbibliotheken archive und dokumentationsstellen verstehen sich dabei als Gedachtnis und lebendige Zentren der Frauen und Lesbenbewegungen Sie sammeln aber nicht nur Dokumente zu allen frauenspezifischen Themen sondern bieten Frauen ungestorte Raume fur ihre Interessen und fordern und fordern die Diskussion und Vermittlung von Erfahrungen und Erkenntnissen der internationalen feministischen Bewegungen Zentral ist dabei der Transfer feministisch wissenschaftlicher Auseinandersetzungen in die vielfaltigen Politikfelder und die Alltagsnutzung Die meisten Einrichtungen bieten allen Frauen z T auch Mannern einen vielseitigen Service Dieser umfasst beispielsweise individuelle Archivberatungen zu festen Offnungszeiten Literaturrecherchen in eigenen und fremden Datenbanken Online Bibliotheksrecherchen Fernleihen Kopienbestellung Archiv Datenbanken Expertinnen Datenbanken u v m Sie verstehen sich auch als Teil der Frauenbewegung und gehoren zur Fraueninfrastruktur von Kommunen Landern sowie Regionen und versuchen auf diese Weise die Kooperation und Vernetzung von Frauen und Lesben zu fordern Dabei unterstutzen sie vor allem auch die politischen Kampfe von Frauen vor Ort und in allen Teilen der Welt Die einzelnen Bibliotheken und Archive unterscheiden sich einerseits durch regionale Sammelschwerpunkte und andererseits durch thematische Spezialisierungen sowie besondere Sammlungen Sammelschwerpunkt Regionale Frauen bewegungs geschichte Bearbeiten international EU Luxemburg und Saar Lor Lux Schweiz Osterreich Bundesrepublik Deutschland bundesweit einzelne Bundeslander DDR verschiedene Stadte Weitere Arbeitsschwerpunkte und Spezialisierungen Bearbeiten Abtreibung Selbstbestimmung Arbeit Entwicklungspolitik Feministische Theorie und Gender Studies Frauenbewegungen bis 1968 Gen und Reproduktionstechnologien Gesundheit Gewalt Frauenrechte Menschenrechte Internationale Frauenbewegung Kunst Kultur Lesben und Lesbenbewegung Madchenliteratur Neue Frauenbewegung NS Zeit Rassismus Transgenderism Musik Komponistinnen Besondere Archivbestande Bearbeiten Bildarchive Musiksammlungen Plakatsammlungen Videoarchive Zeitschriften ZeitungsausschnittsammlungenEinrichtungen BearbeitenAktuell sind im Dachverband organisiert 6 Deutschland Alice Salomon Archiv Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung Archiv Frau und Musik Frankfurt Main ausZeiten Frauenarchiv Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden Wurttembergs belladonna Kultur Kommunikations und Bildungszentrum fur Frauen Deutscher Staatsburgerinnen Verband Feministisches Archiv Marburg Frauenarchiv Dortmund Frauenbibliothek Mainz Frauengenderbibliothek Saar Frauenforschungs bildungs und informationszentrum FFBIZ Frauenforschungsstelle Munster Frauenkulturarchiv Dusseldorf FrauenMediaTurm Frauenstadtarchiv Dresden Hamburger Frauenbibliothek Genderbibliothek GrauZone Archiv der ostdeutschen Frauenbewegung Helene Lange Archiv Interdisziplinare Zentrum fur Frauen und Geschlechterforschung IFF Kolner Frauengeschichtsverein Lesbenarchiv Frankfurt LLL Louise Otto Peters Archiv Frauenbibliothek MONAliesA Spinnboden Terre des Femmes Archiv Zentrum fur transdisziplinare Geschlechterstudien ZtG Osterreich Bibliothek der Frauensolidaritat FRIDA STICHWORT Archiv der Frauen und LesbenbewegungSchweiz schema fLuxemburg Cid FemmesItalien Frauenarchiv BozenNiederlande Internationaal Homo Lesbisch Informatiecentrum en Archief Aletta instituut voor vrouwengeschiedenisLiteratur BearbeitenAriadne Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung 34 1998 Weitere Quellen BearbeitenKarin Aleksander Bericht uber das 37 Treffen der deutschsprachigen Fraueninformationseinrichtungnen ida Arbeitstreffen vom 25 27 Oktober 2002 in Saarbrucken In ZtG Hrsg Bulletin Info 26 2003 S 59 61 Dagmar Jank Frauenarchive und Frauenbibliotheken in Deutschland In Deutscher Bibliothekartag 1 1991 S 199 210 Dagmar Jank Frauenthesauri im Informations und Dokumentationsbereich In Bibliotheksdienst 11 1996 S 1913 1921 Keinhorst Annette Frauenbibliotheken und archive Nicht vergessen an sich selbst zu denken In Buch und Bibliothek 9 1994 S 776 779 Latz Birgit Frauenarchive Grundlagen und Nutzungsmoglichkeiten Amsterdam Edition ID Archiv im IISG 1989 Ludtke Helga Hrsg Leidenschaft und Bildung Zur Geschichte der Frauenarbeit in Bibliotheken Orlanda Berlin 1992 Maierhof Gudrun Auf der Suche nach der verborgenen Geschichte In Archiv der deutschen Frauenbewegung Hrsg 10 Jahre Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel 1994 www FrauVerA de Internetseite zur Archivierung von Frauenverbandsakten In ZtG Hrsg Bulletin Info 33 2006 S 21 22 Schatzberg Karin Hrsg Frauenarchive und Frauenbibliotheken Entstehungsgeschichte organisatorische und inhaltliche Schwerpunkte Edition Herodot im Radar Verlag Aachen 1986 Schuler Martina Frauenarchive und Frauenbibliotheken Konzepte und ihre Realisierung an ausgewahlten Beispielen In Bibliothek 3 1996 S 348 364 Alice Schwarzer Ein Turm fur Frauen allein Zur Eroffnung des Frauenmediaturms in Koln 1994 i d a Dachverband deutschsprachiger Frauen Lesbenarchive bibliotheken und dokumentationsstellen abgerufen am 20 Oktober 2006 Archiv der Deutschen Frauenbewegung abgerufen am 20 Oktober 2006 FrauenMediaTurm Koln abgerufen am 20 Oktober 2006 FFBIZ abgerufen am 20 Oktober 2006 Karin Aleksander Sie werden hier nur sehr luckenhaftes Material finden Welche Lucken fullen Frauenbibliotheken PDF 1 1 MB Weblinks BearbeitenWebsite des i d a Dachverband e V Digitales Deutsches Frauenarchiv interaktives Fachportal zur Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland META zentrale Suche in den Bestanden der Einrichtungen von i d a Einzelnachweise Bearbeiten Amtsgericht Bonn VR 689 Archiv der Deutschen Frauenbewegung Memento vom 3 September 2011 im Internet Archive http www ffbiz de Aus einem Selbstdarstellungsprospekt vom FFBIZ http www frauvera de ida dachverband de Einrichtungen Abgerufen am 21 Mai 2011 Memento vom 27 Mai 2012 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title I d a Dachverband deutschsprachiger Frauen Lesbenarchive bibliotheken und dokumentationsstellen amp oldid 236613694