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I Monster deutscher Titel Ich ein Monster ist ein britischer Horrorfilm von Regisseur Stephen Weeks aus dem Jahr 1971 fur die Produktionsfirma Amicus Es handelt sich um eine Verfilmung des Romans Der seltsame Fall des Dr Jekyll und Mr Hyde von Robert Louis Stevenson mit Christopher Lee und Peter Cushing in den Hauptrollen FilmTitel Ich ein MonsterOriginaltitel I MonsterProduktionsland GrossbritannienOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1971Lange 76 MinutenStabRegie Stephen WeeksDrehbuch Milton Subotsky nach Der seltsame Fall des Dr Jekyll und Mr Hyde von Robert Louis StevensonProduktion Max Rosenberg Milton Subotsky furAmicus ProductionsMusik Carl DavisKamera Moray GrantSchnitt Peter TannerBesetzungChristopher Lee Dr Charles Marlowe Edward Blake Peter Cushing Frederick Utterson Mike Raven Enfield Richard Hurndall Dr Lanyon George Merritt Poole Marlowes Butler Kenneth J Warren Deane Susan Jameson Diane Marjie Lawrence Annie Aimee Delamain Vermieterin Michael Des Barres Junge in der Gasse Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionshintergrund 2 1 I Monster als 3D Film 3 Besetzung 4 Rezeption 5 Deutsche Fassung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenLondon zu Beginn des 20 Jahrhunderts Der Arzt Dr Marlowe ein Psychoanalytiker und Anhanger der modernen und umstrittenen Theorien von Sigmund Freud in Wien experimentiert mit einer Droge die helfen soll bei seinen Patienten das Unbewusste sichtbar zu machen Seine Versuche ergeben aber kein klares Bild In Tierversuchen sind die Ergebnisse unberechenbar eine Katze der er die Flussigkeit injiziert wird so unkontrollierbar aggressiv dass Marlowe sich gezwungen sieht sie zu erschlagen auch bei Menschen sind Reaktionen unvorhersehbar Eine ausserst zuruckhaltende Patientin wird unter dem Einfluss der Droge plotzlich sexuell entfesselt sie entkleidet sich und versucht Marlowe zu verfuhren ein hochst aggressiv auftretender Geschaftsmann wiederum verwandelt sich in ein angstliches Kind Gemeinsam ist allen Patienten dass sie sich nachher nicht nur an die aufgetretenen Veranderungen erinnern sondern sich auch wegen ihres Verhaltens unter Drogeneinfluss schamen Deshalb mochte Marlowe die Droge auch nie zweimal an demselben Menschen testen obwohl er weiss dass er eigentlich Serienexperimente durchfuhren musste um Klarheit uber deren Wirkung zu gewinnen Mit seinem Mentor Dr Lanyon berat er sich deswegen er vermutet die unterschiedlichen Reaktionen der Klienten konnten darauf zuruckzufuhren sein dass eine der drei nach Freud psychischen Instanzen das Es das Ich oder das Uber Ich durch die Droge ausgeschaltet werden konnte es ist aber nicht sicher welche Dr Lanyon warnt ihn dass ein Mensch nach Ausschaltung des Uber Ich kein Gewissen keine Schuldgefuhle keine Scham mehr hatte und jedem unterdruckten Begehren nachgeben wurde Er ware der gefahrlichste Mensch auf der Welt Dr Marlowe entschliesst sich eine Reihe von wiederholten und wie er glaubt kontrollierten Experimenten mit der Droge an sich selbst vorzunehmen Er hat auch ein Gegenmittel entwickelt das den Probanden wieder zu sich selbst bringt Anfangs verwandelt Marlowe sich nur in eine Art bosen grinsenden anarchistischen Clown der Spass daran hat Leute zu erschrecken und Liebespaare anzurempeln auch die Ruckverwandlung funktioniert problemlos Aber mit der Zeit wird Marlowes Alter Ego immer aggressiver und brutaler und nimmt immer mehr Raum in Marlowes Leben ein Auch korperlich beginnt dieser Andere sich zu verandern mit jeder Verwandlung wird er hasslicher Seinem Butler und seinen Freunden gegenuber bezeichnet Marlowe dieses andere Ich als einen Bekannten namens Mr Blake Marlowes Freund Utterson beginnt trotzdem Verdacht zu schopfen er vermutet aber zunachst dieser Blake ware ein Erpresser der Marlowe irgendwie in der Hand hatte Als Blake jedoch in einem Wutausbruch einen ersten Mord begeht an einer Prostituierten die ihm zunachst Avancen macht ihn dann aber wegen seiner Hasslichkeit lauthals auslacht eskalieren die Ereignisse In seinem Testament setzt Marlowe Blake als seinen Universalerben ein Utterson findet das Dokument und stellt Marlowe zur Rede Dieser verspricht dass Blake weggehen und nie mehr zuruckkommen wurde und zeigt Utterson zum Beweis einen Abschiedsbrief den Blake ihm angeblich geschrieben hat Utterson erkennt allerdings dass Blake und Marlowe dieselbe Handschrift haben Marlowe versucht tatsachlich sich von der Droge fernzuhalten dies gelingt ihm auch zunachst allerdings muss er dann entsetzt feststellen dass die Verwandlung in Mr Blake nun in manchen Trigger Situationen auch schon von selber vonstattengeht dass die Droge dazu gar nicht mehr notig ist In einer dieser unkontrollierten Phasen sucht er als Blake Utterson auf der als einziger sein Geheimnis zu kennen scheint um ihn zu toten Es kommt zum Kampf Utterson schafft es sich zu wehren das Zimmer geht dabei in Flammen auf auch Blake fangt Feuer und sturzt die Treppe hinunter wobei er sich das Genick bricht Im Tod verwandelt er sich vor Uttersons Augen in Dr Marlowe zuruck Produktionshintergrund BearbeitenAls Regisseur war ursprunglich Peter Duffell vorgesehen der kurz zuvor fur Amicus den erfolgreichen Horror Episodenfilm Totentanz der Vampire ebenfalls mit Christopher Lee und Peter Cushing in zwei Hauptrollen inszeniert hatte Duffell lehnte aber ab da er furchtete sonst als Horror Regisseur abgestempelt zu werden Daraufhin ubernahm der erst 22 jahrige Stephen Weeks die Regie der damals als eine Art Regie Wunderkind galt Das Drehbuch stammte von Amicus Grunder und Leiter Milton Subotsky personlich Kameramann Moray Grant arbeitete ansonsten hauptsachlich fur Hammer I Monster war seine einzige Zusammenarbeit mit Amicus Auch fur den renommierten Komponisten Carl Davis der die fur einen Horrorfilm eher ungewohnliche Musik beisteuerte war dies das erste Engagement bei Amicus er war selbst mit dem Ergebnis allerdings so unzufrieden dass er erst Jahrzehnte spater das nachste Mal Musik fur einen Horrorfilm komponierte fur Frankenstein Unbound 1990 von Roger Corman 1 Fur Amicus komponierte er allerdings im folgenden Jahr noch den Thriller What Became of Jack and Jill I Monster gilt als eine der originalgetreuesten Verfilmungen von Stevensons Kurzroman Dr Jekyll und Mr Hyde So ist etwa die Szene in der Enfield Utterson erzahlt dass er Blake dabei beobachtet hat wie dieser ein kleines Madchen zu Boden gestossen hat und dann noch auf sie gestiegen ist fast wortlich aus der Vorlage ubernommen Utterson und Lanyon sind hier wieder zwei verschiedene Personen und wurden nicht wie in den meisten anderen Verfilmungen zu einer einzigen Rolle verschmolzen Dies ist ausserdem wohl der einzige Film in dem Jekylls alias Marlowes Testament zugunsten Hydes alias Blakes eine Rolle spielt Vor allem aber verzichtet dieser Film auf eine oder sogar zwei weibliche Hauptfiguren die sonst in fast allen Filmversionen als Love Interest fur Jekyll Hyde hinzugefugt wurden um eine Art zusatzliche Motivation fur seine Experimente zu evozieren so wie bei Stevenson ist hier Jekyll alias Marlowe ausschliesslich an seiner Arbeit interessiert Etwas modernisiert wurden zwei Aspekte Die Handlung wird zu Beginn des 20 Jahrhunderts angesiedelt wenngleich Kulissen und Kostume nach wie vor ins Viktorianische Zeitalter verweisen nicht wie bei Stevenson zur Entstehungszeit des Romans 1886 das ermoglicht die Erganzung dass Blake hier nicht als praktischer Arzt sondern als Psychoanalytiker nach den Methoden Freuds arbeiten kann die Stevenson naturlich noch nicht kennen konnte Wobei die im Film zitierte Theorie von Ich Es und Uber Ich zum Zeitpunkt der Handlung ebenfalls noch nicht bekannt war Freuds Schrift Das Ich und das Es erschien erst 1923 Ausserdem ist hier nie von einem Serum sondern immer von Drogen Drugs die Rede zudem trinkt Marlowe die Flussigkeit nicht sondern injiziert sie sich und seinen Patienten mittels Spritze in den Arm Die Verwandlung in das Alter Ego Mr Blake geschieht auch nicht schlagartig sondern schleichend sowohl vom Verhalten her als auch im Aussehen Wahrend am Anfang noch eine Art Euphorie vorzuherrschen scheint und Blake sich von Marlowe ausserlich nur durch eine entfesselte Mimik und Korperlichkeit unterscheidet wirkt Blake dann mit jeder weiteren Spritze immer aggressiver und unkontrollierter und physisch immer verkommener Das weckt deutliche Assoziationen an Drogenmissbrauch und Suchtverhalten und das war laut Regisseur Weeks auch durchaus so beabsichtigt 2 Warum die Namen der Hauptfigur von Dr Henry Jekyll Mr Edward Hyde fur diesen Film zu Dr Charles Marlowe Mr Edward Blake geandert wurden ist nicht restlos geklart An Urheberrechtsgrunden wie manchmal vermutet so wie bei Friedrich Wilhelm Murnaus Erstverfilmung des Stoffes Der Januskopf kann es eher nicht gelegen haben denn an sich war Stevensons Novelle bereits seit ein paar Jahren gemeinfrei seit 1964 also 70 Jahre nach dem Tod des Autors Ausserdem tragen samtliche anderen Hauptfiguren Utterson Enfield Lanyon Poole die Originalnamen aus der Vorlage Eine andere Uberlegung ist dass zu Drehbeginn bereits eine neue Dr Jekyll Verfilmung von Hammer angekundigt war und man vielleicht Verwechslungen vermeiden wollte dass dieser Film Dr Jekyll und Sister Hyde inhaltlich eine vollig andere Richtung einschlagen wurde wusste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht Als Milton Subotsky 1983 in einem Interview gefragt wurde was es mit dieser Namensanderung auf sich habe antwortete er nur Ich dachte es ware lustig es auszuprobieren I thought it would be fun to try 3 I Monster als 3D Film Bearbeiten I Monster war als 3D Film geplant Technisch sollte ein selten angewendetes und relativ preisgunstiges Verfahren zum Einsatz kommen das auf dem Pulfrich Effekt aufbaute Fur diesen Effekt werden nicht wie sonst ublich zwei getrennte Bilder fur das linke und das rechte Auge aufgenommen sondern nur eines das dafur allerdings standig in horizontaler Bewegung bleiben muss Der Effekt macht sich vereinfacht ausgedruckt zunutze dass das menschliche Auge im Dunkeln Informationen trager verarbeitet als im Hellen Wenn nun also etwa durch eine Spezialbrille eines der beiden Augen des Betrachters abgedunkelt wird so erzeugt die verzogerte Bildwahrnehmung die Illusion dass Gegenstande und Personen die sich unterschiedlich schnell hinter bzw voreinander durch die Szenerie bewegen etwa ein Schauspieler der an einer Wand vorbeigeht sich auch in unterschiedlicher Tiefe befinden Sobald die Person und die Kamera stehenbleiben verschwindet der Effekt allerdings und das Bild wird wieder zweidimensional In der Praxis erwies sich die Arbeit mit dem Verfahren aber als wesentlich aufwendiger und komplizierter als vorhergesehen Nicht nur dass der Zwang zur standigen Bewegung sowohl die Techniker als auch die Schauspieler allmahlich an die Grenzen der Belastbarkeit brachte was Regisseur Weeks zu der Uberzeugung brachte dass der 3D Effekt sowieso nicht funktionieren konnte wahrend umgekehrt Subotsky und die Crew den angeblich technisch unerfahrenen und uberforderten jungen Regisseur fur das Nicht Funktionieren verantwortlich machten obendrein stellte sich heraus dass die Kulissen teilweise falschherum gebaut worden waren so dass Kamerafahrten nicht wie geplant ausgefuhrt werden konnten Zuletzt wurde darauf verzichtet den Film in 3D herauszubringen 4 5 Allerdings funktioniert ein Grossteil der veroffentlichten Filmversion nach wie vor recht gut in 3D Dies lasst sich uberprufen wenn man den Film einfach mit einer Sonnenbrille betrachtet der ein Glas fehlt Etwa die Sequenz im Labor wenn Blake den Bunsenbrenner Richtung Publikum schwenkt die Szene in der Bar in der Blake die Prostituierte bedrangt oder der Moment wenn Blake im Park ein kleines Madchen um einen Gitterkafig herum verfolgt erscheinen dann fast perfekt dreidimensional Dazwischen sind allerdings immer wieder statische wohl spater gedrehte Szenen hineineingeschnitten die den Effekt wieder aufheben Besetzung BearbeitenChristopher Lee hatte bereits zehn Jahre zuvor einmal in einem Jekyll und Hyde Film mitgewirkt in Hammers Jekyll Verfilmung Schlag 12 in London spielte er den Lebemann Paul Allen Dr Jekylls Freund und Liebhaber von dessen Frau I Monster ist einer von uber zwei Dutzend Filmen in denen Christopher Lee und Peter Cushing gemeinsam aufgetreten sind entweder als Antagonisten oder auch als Freundespaar In diesem Film trifft beides zu Dass Utterson Cushing sich auf die Spur von Blake Lee setzt und ihn schliesslich totet geschieht deshalb um seinem Freund Marlowe ebenfalls Lee beizustehen Lees Darstellung der Doppelrolle gilt manchen als eine seiner besten schauspielerischen Leistungen uberhaupt 6 Selten hatte er auch so viel Screentime in einem Film er ist fast durchgangig in einem Grossteil der Szenen zu sehen Vergleichsweise kleiner und weniger elaboriert fallt Peter Cushings Rolle aus seine zuruckhaltende Darstellung mag auch damit erklart werden dass wahrend der Dreharbeiten seine Frau Helen gestorben war was ihn seelisch extrem belastete Mike Raven in der Besetzungsliste an dritter Stelle genannt obwohl seine Rolle eher klein ist war eigentlich ein Radiostar als Moderator und DJ der sich 1971 entschloss dem Radio den Rucken zu kehren und Schauspieler zu werden Im Hammer Film Nur Vampire kussen blutig war er als Obervampir Graf Karnstein zu sehen der Enfield in I Monster war seine zweite Rolle Seine holzerne Darstellungsweise brachte ihm jedoch fast nur negative Kritiken ein so dass nach zwei weiteren Horrorfilmen schon wieder Schluss mit seiner Schauspielkarriere war Rezeption BearbeitenI Monster war kein grosser Kassenschlager In einem Interview mit Cinefantastique im Sommer 1973 meinte Drehbuchautor und Produzent Milton Subotsky selber uber seinen Film Ansonsten habe ich nichts an der Stevenson Story geandert und das Problem mit dem Film ist dass wir weil wir so nah am Original geblieben sind mit einem Film herausgekommen sind der sehr respektabel und eher langweilig war wahrend Leute die Versionen gemacht haben die nicht so nah an der Originalgeschichte waren aufregendere Filme herausgebracht haben Otherwise I didn t change anything in the Stevenson story and the trouble with the picture is that in sticking so close to the original we wound up with a film that was very respectable and rather boring whereas the people who made versions not as close to the original story wound up with more exciting films 7 Herbert J Pabst urteilte in der Zeitschrift Vampir Es fehlt an Spannung die Handlung schleppt sich mit vielen langfadigen Dialogen belastet zah dahin und Mr Blake ist nichts weniger als basically evil Er wirkt eher wie ein heruntergekommener Leichenkutscher als wie einer der besessen ist von jener Damonie die Edgar Allan Poe the spirit of perverseness nannte 8 Deutsche Fassung BearbeitenEine deutsche Synchronfassung scheint es nicht zu geben Gelegentlich wird als deutscher Titel Ich ein Monster angegeben 9 Woher dieser Titel stammt ist nicht genau zu eruieren die IMDb erwahnt eine Veroffentlichung in der Schweiz unter diesem Namen Weblinks BearbeitenI Monster in der Internet Movie Database englisch Besprechung und Hintergrundinfos auf 1000misspenthours com Besprechung auf sonofcelluloid blogspot com Besprechung und Infos auf cineoutsider com Hintergrund Infos und Fotogalerie auf petercushing blogspot com Teil 1 Hintergrund Infos Fotogalerie und Videos auf petercushing blogspot com Teil 2 Besprechung auf trailersfromhell comEinzelnachweise Bearbeiten Interview mit Carl Davis Infos auf cineoutsider com Behind the Scenes auf petercushingblog Infos auf petercushingblog Infos auf cineoutsider com Drew Hunt Christopher Lee s five best Performances bei chicagoreader com Interview Zitat bei cineoutsider com zitiert nach Ronald M Hahn Volker Jansen Lexikon des Horrorfilms Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 1985 ISBN 3 404 28130 6 Etwa im Lexikon des Horrorfilms von Ronald M Hahn und Volker Jansen von 1985 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title I Monster amp oldid 236663826