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Bei der Hydrophoben Interaktionschromatographie HIC handelt es sich um ein bioanalytisches Separationsverfahren von Proteinen bei welchem diese ihre native Form und somit auch ihre biologische Aktivitat beibehalten Inhaltsverzeichnis 1 Trennprinzip 2 Stationare Phase 3 Mobile Phase 4 Einfluss von Temperatur und pH Wert 5 LiteraturTrennprinzip BearbeitenDie Trennung beruht dabei auf Wechselwirkungen unpolarer Oberflachenregionen eines Proteins mit einer hydrophoben stationaren Phase Diese Wechselwirkungen entstehen dabei wie bei der Salzprazipation erst durch eine erhohte Salzkonzentration der Losung Eine erhohte Salzkonzentration fuhrt dabei zu einer Erhohung der Oberflachenspannung was zu einer teilweisen Entfernung der Hydrathulle und somit zu einem Freilegen hydrophober Bereiche des Proteins fuhrt Diese hydrophoben Oberflachenbereiche eines Analytmolekuls treten nun wiederum mit den hydrophoben Resten der stationaren Phase in Wechselwirkung Dabei ist zu beachten dass mit steigender Hydrophobizitat eines Proteins die zur Bindung an die stationare Phase notige Salzkonzentration geringer wird Zur Elution der Proteine wird daher die Chromatographie mit einem sinkenden Konzentrationsgradienten durchgefuhrt Dies ist wohl auch der wesentlichste Unterschied zur Umkehr Phasen Chromatographie Stationare Phase BearbeitenAls stationare Phase kommen bei der HIC in der Regel Polymere zum Einsatz deren Oberflache mit Phenyl und Alkylresten modifiziert wurden Selektivitat und Kapazitat der HIC hangen dabei von der Dichte und der Hydrophobizitat der verwendeten Gruppen ab Welche stationare Phase man wofur verwendet muss jedoch in der Regel empirisch bestimmt werden da zum Beispiel bei Phenylgruppen neben hydrophoben auch aromatische Effekte auftreten und sich somit die Wechselwirkungen verandern konnen Mobile Phase BearbeitenDas bei der HIC am haufigsten verwendete Salz ist Ammoniumsulfat wobei grundsatzlich die Auswahl des Salzes mit Hilfe der Hofmeister Reihe erfolgt welche Ionen hinsichtlich ihrer prazipitierenden Wirkung ordnet Ionen wie z B Ammonium Kationen welche hydrophobe Wechselwirkungen initiieren werden dabei als antichaotrop bzw kosmotrop bezeichnet solche die Wechselwirkungen unterbinden wie z B Thiocyanat Anionen als chaotrop Einfluss von Temperatur und pH Wert BearbeitenMit sinkender Temperatur kommt es zu einer Schwachung der hydrophoben Wechselwirkung Uber den Einfluss des pH Werts lassen sich keine exakten allgemein gultigen Aussagen formulieren viel mehr muss dessen Influenzpotential fur das jeweilige Experiment empirisch ermittelt werden In der Regel wird aber eine HIC um pH 7 durchgefuhrt da hier die meisten Proteine im ungeladenen Zustand vorliegen und somit die hydrophoben Wechselwirkungen am grossten sind Literatur BearbeitenFriedrich Lottspeich Joachim W Engels Bioanalytik 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2006 ISBN 3 8274 1760 0 Normdaten Sachbegriff GND 4386880 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hydrophobe Interaktionschromatographie amp oldid 243181320