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Baukalk ist ein Sammelbegriff fur im Bauwesen verwendete Baustoffe aus Kalkstein Baukalk ist ein sehr alter Baustoff und wurde schon in der Antike verarbeitet Heutzutage werden Baukalke im Bauwesen hauptsachlich als mineralisches Bindemittel verwendet Sie dienen der Herstellung von Kalkmortel welcher als Mauer und Putzmortel eingesetzt wird Im Bereich der Baugrundverbesserung kann Baukalk zur Bodenverfestigung verwendet werden Des Weiteren ist Baukalk in Form von Kalksteinmehl in den Zementarten Portlandkalksteinzement und ggf Portlandkompositzement vorhanden Durch den Kalksteinmehlanteil kommt es zu einer schnelleren Erhartung und hoheren Fruhfestigkeit im Vergleich zu normalem Portlandzement Reiner Kalkmortel besitzt bei gleichen Mischungsverhaltnissen im erharteten Zustand eine erheblich geringere Festigkeit als Zementmortel Jedoch lasst er sich vergleichsweise besser verarbeiten Kalkputz hat eine gute Wasserdampfdurchlassigkeit und wird daher ublicherweise in Innenraumen verwendet Beim Umgang mit Baukalken ist zu beachten dass diese Baustoffe stark alkalisch wirken und zur Veratzung von Haut und Schleimhauten fuhren konnen 1 Die Reaktion beim Loschen Mischen mit Wasser des Branntkalks verlauft exotherm und setzt viel Warme frei Der Korper ist vor den dabei entstehenden Kalkspritzern zu schutzen Sie fuhren zur Erblindung wenn sie in die Augen treffen Um die Eigenschaften und Verarbeitbarkeit anzupassen werden Luftkalkmortel haufig mit Gips gemischt Mischungen von hydraulischen Kalken mit Gips konnen hingegen zum Treiben also zum Aufbrechen des Mortels durch Volumenzunahme fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung und Abbinden 1 1 Abbindevorgang 2 Geschichte 3 Eigenschaften 4 Formen und Benennung des Kalks 4 1 Sumpfkalk versus Kalkhydrat 4 2 Nomenklatur nach DIN 4 3 Naturlich hydraulischer Kalk NHL 4 4 Formulierter Kalk 5 Verwendung 5 1 Baukalkprodukte 6 Normen und Standards 7 EinzelnachweiseHerstellung und Abbinden Bearbeiten nbsp Alter Kalkofen im Wienerwald nbsp Uberreste eines Kalkbrennofens bei Limone sul Garda Italien Es wird unterschieden zwischen Luftkalken die nur an der Luft erharten und Kalk mit hydraulischen Eigenschaften Luftkalk wird aus Kalkstein CaCO3 oder Dolomitgestein CaCO3 MgCO3 gewonnen Ein aus Kalkstein hergestellter Kalk wird Weisskalk genannt ein aus Dolomitgestein hergestellter Dolomitkalk Naturliche hydraulische Kalke werden aus Kalkmergel hergestellt Sie enthalten neben der unhydraulischen Base Kalk die sogenannte Hydraulefaktoren Kieselsaure SiO2 Aluminiumoxid Al2O3 und Eisenoxid Fe2O3 Nach dem Abbau der Rohmaterialien werden diese gebrochen und gemahlen Anschliessend wird das Material in einem Schachtofen bei Temperaturen von 900 C bis 1200 C gebrannt Beim Brennen zersetzt sich der Kalkstein CaCO3 in Kohlenstoffdioxid CO2 und Calciumoxid CaO sogenannten Branntkalk Beim Brennen von mergelhaltigem Kalkstein bilden sich zusatzlich aus dem Calciumoxid CaO und den Hydraulefaktoren so genannte Klinkermineralien Tricalciumaluminat Dicaliumsilicat und Tetracalciumaluminatferrit Hauptartikel Technischer Kalkkreislauf Brennprozess uber 900 C CaCO3 CaO CO2Branntkalk wird als ungeloschter Kalk in Form von Stuckkalk oder Feinkalk verkauft Er muss vor dem Verarbeiten noch geloscht werden Zum Loschen wird dem Calciumoxid Wasser beigegeben wodurch es sich in Calciumhydroxid Ca OH 2 sogenanntes Kalkhydrat auch Loschkalk umwandelt und bei der Reaktion grosse Mengen Warme abgibt Wird genau so viel Wasser zugegeben wie fur die Umwandlung stochiometrisch notig ist spricht man vom Trockenloschen Nassloschen ist hingegen eine Zugabe von mehr Wasser als stochiometrisch notig Loschprozess CaO H2O Ca OH 2Dieser Herstellvorgang ist Teil des technischen Kalkkreislaufes Die Wiedererhartung des Baukalks findet statt wenn sich das Kalkhydrat Ca OH 2 unter Aufnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Luft und Abgabe von Wasser siehe Trockenwohnen zu Calciumcarbonat Kalkstein verbindet 1 Damit schliesst sich der Kreislauf Die Auslosung dieser Reaktion benotigt die Anwesenheit von Wasser Daher kann Kalkhydrat auch in Papiersacken gelagert werden ohne zu erharten Erhartung vereinfacht Ca OH 2 CO2 CaCO3 H2O Abbindevorgang Bearbeiten Siehe auch Erstarren Baustoff Ein Kalkmortel erhartet durch Karbonatisierung Diese exotherme Reaktion benotigt Wasser welches zunachst in Form von zugefugtem Anmachwasser und spater in Form von Wasserdampf in der Luft vorhanden ist Das Wasser bildet zusammen mit Kohlendioxid aus der Luft Kohlensaure H2CO3 die sich an die Kalkbase bindet und dabei Wasser abspaltet Die Reaktion kann wie folgt dargestellt werden Ca OH 2 H2CO3 CaCO3 2 H2ODurch das langsame Abbinden von Luftkalkmortel kann sich eine besondere mikrokristalline Struktur ausbilden Ein auf stark saugendem Grund aufgetragener oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzter Kalkputz kann aufbrennen d h er trocknet aus bevor er ausreichend abgebunden hat Auch hartet Kalk nur bei Temperaturen von uber 5 C Kalkanstriche bei uber 10 C sauber aus und erfriert bei Frost In beiden Fallen bilden sich lose Kristalle ohne Verbund so dass der Putz kreidet oder broselt Des Weiteren kann ein Wasseruberschuss im Mortel verzogernd auf die Reaktion wirken Ein weiteres Problem entsteht wenn ein diffusionsdichter Anstrich zu fruhzeitig auf die Mortelschicht aufgetragen wird Fur die Reaktion fehlt dann die Zufuhr von CO2 und der Vorgang kann zum Erliegen kommen Wird die CO2 Konzentration in der Luft hingegen erhoht beispielsweise durch die Aufstellung von Koksofen so beschleunigt sich die Erhartung des Kalks Dazu kommt dass eine warme Umgebung ebenfalls eine Beschleunigung der Erhartungsreaktion mit sich zieht Die Festigkeit von Luftkalkmorteln steigt in den ersten Jahren noch leicht an weil die Carbonatisierung in der Regel sehr langsam verlauft Mit den technischen Bezeichnungen der Materialien zeigt sich der Kalkkreislauf in folgender Form nbsp Der technische KalkkreislaufGeschichte BearbeitenDie Verwendung von Kalk zur Herstellung von Gebauden ist seit dem 7 Jh vor Chr belegt Die Romer erhohten die Festigkeit und Wasserbestandigkeit der Kalkmortel durch den Zusatz von naturlichen und kunstlichen Puzzolanen wie etwa Schlacke aus der Eisenverhuttung 2 Eigenschaften BearbeitenLuftkalkmortel sind deutlich elastischer als hydraulische Kalkmortel sowie Zementmortel und neigen darum weniger zur Rissbildung und zum flachigen Ablosen vom Untergrund Schalenbildung wenn etwa Warmespannungen oder Setzungen auftreten oder der Untergrund abhangig vom Feuchtegehalt quillt oder schwindet Kalkmortel sind besser zu verarbeiten und besitzen ein hoheres Wasserruckhaltevermogen als Zementmortel 2 Reiner Luftkalkmortel wurde in der gewerblichen Anwendung weitgehend von Morteln mit Zusatzen von hydraulischen Kalken Zement oder Kunstharzen verdrangt da Luftkalk lange feucht gehalten werden muss die Festigkeit sich nur sehr langsam entwickelt und der Mortel nur erhartet wenn der Zutritt von Kohlendioxid gewahrleistet ist so dass Mortel im Inneren von dicken Mauern oft nach Jahren noch nicht abgebunden hat Ausserdem erreichen hydraulische Kalke auch fruhzeitiger eine Wetterbestandigkeit Formen und Benennung des Kalks BearbeitenBranntkalk wurde fruher ublicherweise in Brockenform geliefert Stuckkalk und auf der Baustelle nass geloscht um Kalkbrei zu erhalten der dann mit Sand vermischt wurde Teilweise wurde dem Stuckkalk zur Mortelherstellung schon vor dem Loschen Sand beigemengt was zu besseren Morteleigenschaften fuhren sollte und die starke Losch Reaktion etwas abmildert Mit Wasserkalk wurden fruher schwach hydraulische Kalke bezeichnet welche unterhalb von 1250 C aus tonhaltigem Kalkstein Kalkmergel gebrannt wurden Sie erharten sowohl durch Carbonatisierung als auch durch Hydratation 3 Hydraulische Kalke enthalten zusatzlich zum Calciumhydroxid sogenannte Hydraulefaktoren etwa Silikate z B SiO2 Aluminate z B Al2O3 und Eisenoxide z B Fe2O3 aus denen sich Calciumsilikate und Calciumaluminate bilden Der hydraulische Anteil der Bindemittel kann auch unter Wasser ausharten da kein Zutritt von Kohlendioxid notwendig ist 4 Um ein hydraulisch hartendes Bindemittel zu erhalten kann Kalk auch mit Zement oder mit latent hydraulischen Zusatzen wie Metakaolin Ziegelmehl Huttensand und Puzzolanen Trasskalke Vulkanasche oder Flugasche vermischt werden Die Herstellungsweise von hydraulischem Baukalk aus Kalkstein und Vulkanerde Tuff ist schon seit der Antike bekannt Sumpfkalk versus Kalkhydrat Bearbeiten Hauptartikel Sumpfkalk und Kalkhydrat Der Unterschied zwischen Sumpfkalk und Kalkhydrat ist das verwendete Loschverfahren und der Aggregatzustand Kalkhydrat geloschter Kalk wird durch Trockenloschung mit Wasserdampf hergestellt Dabei wird nur so viel Wasser verwendet wie der ungeloschte Kalk aufnehmen kann sodass das resultierende Kalkhydrat ein Pulver ist Sumpfkalk hingegen entsteht durch eine Nassloschung mit stochiometrisch uberproportional viel Wasser Das Resultat der Sumpfkalk ist eine flussige Masse Die Eigenschaften z B Plastizitat verbessern sich mit der Zeitdauer des Einsumpfens Sumpfkalk Fettkalk was besonders wichtig ist wenn der Kalk als Kalkfarbe verwendet werden soll Zu kurz gelagerter Sumpfkalk kann noch ungeloschte Partikel enthalten die spater nachloschen Das ist problematisch weil mit dem Loschen eine Volumenvergrosserung von circa 70 einhergeht und die Partikel somit eine sprengende Wirkung entfachen konnen Kalktreiben Traditionell wurde Kalk bis zu drei Jahre vor Gebrauch als Sumpfkalk gelagert Eingesumpft wurde fruher in Kalkgruben die vielerorts vorhanden waren Auch auf Baustellen war es ublich als erstes den Kalk einzusumpfen Der Kalkbrei muss wahrend des Einsumpfens immer unter einer Wasserschicht lagern um nicht mit dem Kohlenstoffdioxid der Luft zu reagieren Heute soll geloschter Kalk wenigstens einige Wochen besser aber Monate einsumpfen Die Vorgaben des Herstellers zur Mindesteinsumpfdauer sind einzuhalten Bei trocken geloschtem Kalkhydrat in Pulverform hingegen genugt eine eintagige Lagerung unter Wasser Danach tritt offenbar keine weitere Veranderung mehr ein 5 Zur Mortelherstellung werden heute uberwiegend pulverformige mit Wasserdampf in Loschtrommeln trocken geloschte Kalke Kalkhydrat verwendet Nassgeloschter Sumpfkalk wird in Ausnahmen fur Putze oder Anstriche eingesetzt Nomenklatur nach DIN Bearbeiten In Deutschland wird gemass der Kalknorm DIN EN 459 1 zuvor DIN 1060 bei den genormten Baukalken grundsatzlich zwischen Luftkalk und Kalk mit hydraulischen Eigenschaften unterschieden Luftkalke werden weiterhin unterschieden in Weisskalk Kurzzeichen CL und Dolomitkalk Kurzzeichen DL In der normgerechten Bezeichnung eines Luftkalks folgt auf das Kurzzeichen eine Zahl Bei Weisskalk gibt diese Zahl den Gesamtgehalt an Calciumoxid CaO und Magnesiumoxid MgO an In der Norm gibt es die Weisskalke CL 90 CL 80 und CL 70 Daruber hinaus gibt es eine Klassifizierung nach ihrer Lieferform als ungeloschte Kalke Q Kalkhydrate S Kalkteig S PL oder Kalkmilch S ML Von Dolomitkalk gibt es die Arten DL 90 30 DL 90 5 DL 85 30 DL 80 5 Wie beim Weisskalk gibt die erste Zahl den Gesamtgehalt an CaO und MgO an Die zweite Zahl gibt den Mindestgehalt an Magnesiumoxid MgO an Ferner wird Dolomitkalk nach Lieferform in ungeloschten Kalk Q oder Kalkhydrat S klassifiziert Halbgeloschtes Dolomitkalkhydrat wird als S1 klassifiziert Die Gruppe der Kalke mit hydraulischen Eigenschaften umfasst laut Norm den hydraulischen Kalk Kurzzeichen HL den naturlich hydraulischen Kalk Kurzzeichen NHL und den formulierten Kalk Kurzzeichen FL Die Zahl in der Kurzbezeichnung des Kalks gibt die Mindestdruckfestigkeit in N mm an Es wird unterschieden zwischen den Druckfestigkeitsklassen 2 N mm 3 5 N mm und 5 N mm Bei formuliertem Kalk ist zusatzlich der Massenanteil an verfugbarem Kalk als Ca OH 2 relevant und wird mit den Buchstaben A 40 80 M B 25 50 M oder C 15 40 M gekennzeichnet Da es sich bei formuliertem Kalk um keine festgelegte Mischung aus verschiedenen Baukalken mit hydraulischen und oder puzzolanischen Zusatzen handelt wird die Zusammensetzung entsprechend der Norm DIN EN 459 1 Anhang D angegeben Entsprechend der DIN wird wie folgt unterschieden Gruppe Sorten Kurzbezeichnung Handelsform Beispiele und alternative Bezeichnungen ErstarrungszeitraumLuftkalk Weisskalk CL CL 90CL 80CL 70 Ungeloschter Kalk Q BranntkalkKalkhydrat S WeisskalkhydratKalkteig S PL SumpfkalkKalkmilch S ML Dolomitkalk DL DL 90 30DL 90 5DL 85 30DL 80 5 Ungeloschter Kalk Q Halbgeloscht S1 Kalkhydrat S Kalk mit hydraulischenEigenschaften Hydraulischer Kalk HL HL 2HL 3 5HL 5 wird nichtnach Handelsformunterschieden z B TrasskalkNaturlich hydraulischer Kalk NHL NHL 2NHL 3 5NHL 5Formulierter Kalk FL FL A 2FL B 2FL C 2 1 40 StundenFL A 3 5FL B 3 5FL C 3 5 1 30 StundenFL A 5FL B 5FL C 5 1 15 StundenNaturlich hydraulischer Kalk NHL Bearbeiten Naturlicher hydraulischer Kalk NHL wird aus Mergel Gemisch von Kalk und Ton oder kieselsaurehaltigem Kalkstein bei Temperaturen von 1000 C bis 1200 C gebrannt Zur Herstellung von Zementklinker wird Mergel demgegenuber bis zur Sintertemperatur von 1400 bis 1450 C erhitzt Beim Brennen finden verschiedene Oberflachenreaktionen bzw Festkorperreaktionen zwischen den fein gemahlenen Bestandteilen Kalkstein CaCO3 bzw Branntkalk CaO Siliciumdioxid SiO2 und Aluminiumoxid Al2O3 statt CaCO3 CaO CO2 2 CaO SiO2 2 CaO SiO2 Dicalciumsilikat und 3 CaO 2 Al2O3 3 CaO 2 Al2O3 Tricalciumaluminat Calciumsilikat und Calciumaluminat sind kalkubersattigte Mineralien die als hydraulischen Komponenten bezeichnet werden da sie ebenso wie Zement und andere hydraulische Bindemittel mit Wasser hydratisieren Die Reaktion zu kristallwasserhaltigen Hydraten kann unter Luftabschluss unter Wasser ablaufen Der verbleibende CaO Anteil der nicht durch Beteiligung an den Festkorperreaktionen verbraucht wurde bindet wie gewohnlicher Luftkalk unter Aufnahme von Kohlendioxid ab Der Rohstoff zur Herstellung von naturlich hydraulischem Kalk enthalt gewohnlich einen Anteil von 10 bis 30 an Ton oder reaktionsfahigen kieselsauren Bestandteilen Beim Brennen reagieren jeweils 6 Teile Kalk mit 4 Teilen Ton 6 Formulierter Kalk Bearbeiten Als formulierter Kalk werden in der EN 459 1 Baukalke bezeichnet denen zusatzliche Bestandteile beigemischt werden Hauptsachlich sind dies anorganisch mineralische Komponenten die uberwiegend hydraulisch abbinden aber auch Fullstoffe und organische Zusatzmittel werden in der Norm genannt Die Norm regelt den Gehalt an verfugbarem Kalk und die Festigkeiten nach 7 bzw 28 Tagen gibt ansonsten aber keine Mischungsverhaltnisse vor 2 Im Gegensatz zur Bindemittelklasse der Hydraulischen Kalke HL sind die Bestandteile des Formulierten Kalks FL durch die Hersteller zu deklarieren Hauptbestandteile konnen sein Baukalk CL und NHL Zemente CEM I CEM II CEM III nach EN 197 1 Portlandzementklinker naturliches oder naturliches getempertes Puzzolan Kalkstein L oder LL und Huttensand Nebenbestandteile konnen sein Portlandzementklinker naturliches oder naturliches getempertes Puzzolan Kalkstein L oder LL Huttensand Calciumsulfat und Silicastaub alle nach EN 197 1 2 Einzelne Nebenbestandteile sind ab einem Massenanteil von 5 anzugeben oder wenn der Massenanteil aller Nebenbestandteile zusammengenommen 10 ubersteigt Organische Zusatze sind ab einem Massenanteil von 0 2 mit Anteil und Bezeichnung anzugeben Mineralische Zusatze in Form von Eisen oder Zinnverbindungen sind ab einem Massenanteil von 1 anzugeben 2 Der Massenanteil an verfugbarem Kalk als Ca OH 2 nach EN 459 2 2010 5 8 liegt bei FL A zwischen 40 und 80 bei FL B zwischen 25 und 50 und bei FL C zwischen 15 und 40 Der Massenanteil an SO3 im wasserfreien und kristallwasserfreien Produkt liegt jeweils bei unter 2 Der Mindestgehalt an verfugbarem Kalk A L liegt mit 15 also deutlich hoher als in Hydraulischen Kalken 4 2 Bindemittelmischungen dieser Art waren bis zur Einfuhrung der EN 459 uberwiegend nur in Frankreich und Italien erhaltlich und bieten die Moglichkeit Bindemittel mit geringerem CO2 Fussabdruck einzusetzen 2 Verwendung Bearbeiten Hauptartikel Kalkanwendungen Baukalkprodukte Bearbeiten Eingesumpfter Kalkbrei oder pulverformiges Weisskalkhydrat werden durch Zugabe von Wasser zu Kalkschlamme oder weiter zur Kalkmilch verdunnt Diese werden als Kalkfarbe oder Kalktunche mit desinfizierender Wirkung auf Wande und Decken aufgetragen Aus einer Mischung von Baukalken Wasser und Gesteinskornungen wie Sand und Kies werden Kalkputz und Kalkmortel hergestellt Kalkmortel ist einer der altesten bekannten Baustoffe Der Kalk wirkt hier als Bindemittel zwischen den Sandkornern die als Fullstoff dienen und die Druckfestigkeit erhohen Kalkmortel konnen sowohl als Mauermortel sowie als Putzmortel eingesetzt werden Uber die Jahrhunderte haben sich viele spezielle Anwendungen von Kalkmorteln herausgebildet die regional teilweise variieren siehe etwa Kalkpresstechnik Marmorino und Stucco lustro In Verbindung mit Natron und Schmierseife wird geloschter Muschelkalk zu Tadelakt verarbeitet einem hydrophoben Kalkputz fur Nassraume Luftkalk und Quarzsand oder Quarzmehl sind die Rohstoffe zur Herstellung von Kalksandstein und Porenbeton Kalk wird auch fur Bodenverbesserungsmassnahmen genutzt Normen und Standards BearbeitenDIN EN 459 1 Baukalk DIN 1060 1Einzelnachweise Bearbeiten a b Balder Batran Grundwissen Bau Handwerk und Technik Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 582 03500 X S 111 und 112 a b c d e f g B Joschko S Haas M Ivanov D Klein S Kuhnt B Middendorf S O Schmidt Forschungsbericht Nr 2 13 Einfluss der Zusammensetzung Formulierter Kalke FL auf die Morteleigenschaften Bildung eines Korrelationsmodells zur Mischungsoptimierung IGF Vorhaben AiF 16855 N der Forschungsgemeinschaft Forschungsvereinigung Kalk und Mortel e V und der TU Dortmund Februar 2013 Baustoff Skript PDF 568 kB der Hochschule fur Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig Hansjorg Frey Bautechnik Fachkunde Bau Europa Lehrmittel Verlag Haan Gruiten 2003 ISBN 3 8085 4460 0 S 85 Kalkmortel von Elert K Cazalla O Rodriguez C Hansen E Sebastian E Quelle Restauro 2002 ISSN 0933 4017 K Ch Thienel Bauchemie und Werkstoffe des Bauwesens Chemie und Eigenschaften mineralischer Baustoffe und Bindemittel Kapitel 4 4 3 1 Naturlicher Hydraulischer Kalk Seite 23 Institut fur Werkstoffe des Bauwesens Universitat der Bundeswehr Munchen In unibw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baukalk amp oldid 239233068 Nomenklatur