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Die Hut auch Lager oder Leger ist eine Grund bzw Ausgangsstellung im mittelalterlichen Fechten Die Huten werden mit der Tradition der Fechtkunst verbunden deutsch Hut oder Leger italienisch posta etc Zusammen mit den Hieben bilden die Huten die beiden Saulen des Schwertkampfes Dem Begriff der Huten entstammt sehr wahrscheinlich die Redewendung auf der Hut sein Inhaltsverzeichnis 1 Huten im I 33 2 Huten bei Liechtenauer 3 Huten bei Johannes Leckuchner 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHuten im I 33 BearbeitenIm Manuskript I 33 auch Tower Manuscript einem mittelalterlichen Lehrwerk werden 7 Huten aufgefuhrt Sub brach unterm Arm Humero dextrali rechte Schulter Humero sinistro linke Schulter Capiti Haupt Dextro latere rechte Seite Pectori Brust Langort gestreckte Spitze Daneben gibt es noch gewohnliche Hute die nur nebenbei erwahnt werden Der vidilpoge nhd Fiedelbogen und der Spezial Langort 1 Huten bei Liechtenauer BearbeitenDie Meister in der Tradition Liechtenauers kannten 4 Grundhuten die Hut vom Tag die Hut Alber den Pflug den Ochs Sie lassen sich als jeweils mit den Handen hoch und tief gehaltenen Huten unterteilen die jeweils das Schwert zum Stich bzw zum Hieb bereithalten Vier leger allain da von halt vnd fluch die gemain Ochs pflug alber vom tag sy dir nit vnmer MS Dresd C 487 SLUB Dresden Des Weiteren waren noch diverse Nebenhuten bekannt die jedoch nicht zum Kernsystem der Schule gehorten Einige davon scheinen aus der italienischen Fechtschule ubernommen zu sein welche traditionell eine Vielzahl an Huten verwendete Beim Fechten mit dem Langschwert werden die Haue oder Schlage als eine Bewegung von einer Hut in eine andere definiert Joachim Meyer erweitert diese Definition in seinem 1570 erschienenen Fechtbuch noch weiter indem er die bei seinen Vorgangern nur am Rande erwahnten Ubergangsstellungen mit einer erweiterten Nomenklatur versah So kamen zum Beispiel Huten wie das Einhorn der Schlussel oder der Wechsel hinzu Die Huten dienten nicht nur als Verteidigungsstellung sondern boten dem Fechter auch eine Vielzahl an Angriffsmoglichkeiten Alleine schon dadurch dass bei zwei dieser Grundhuten Ochs und Pflug der Gegner direkt mit der Schwertspitze auch Ort genannt bedroht wird muss dieser entsprechend reagieren und sich dieser Bedrohung erwehren Die Relevanz der richtigen Huten und des entsprechenden Bruchs gegen diese sieht man allein dadurch dass dem Brechen der Huten viel Aufmerksamkeit in den historischen Unterlagen beigemessen wird Ihnen ist stets ein eigenes Kapitel gewidmet Mit dem Brechen einer Hut ist gemeint dass man diese derart angreift dass man selbst dabei maximale Deckung vor den moglichen Kontern aus dieser Hut hat und den Gegner bestmoglich trifft oder zumindest in eine vorteilhafte Bindungsposition gelangt Allgemein gilt folgende Zuordnung in der deutschen Schule des 15 Jh Hut Ochs Bruch durch Krumphau Hut vom Tag Bruch durch Zwerchhau Hut Pflug Bruch durch Schielhau Hut Alber Bruch durch ScheitelhauDer erst haw ist der Krumphaw Der bricht die hut des ochsen Der ander ist der zwerhaw Der bricht die hutt vom tage Der dritt ist der schyllhaw Der bricht die hut dess pflugs Der vierdt ist der schaittler Der bricht die hut alber Die Huten durfen jedoch nicht als ein rein statisches Verharren in einer Position angesehen werden Das oftmalige Wechseln der Ausgangsstellungen vor dem ersten Klingenkontakt dem sogenannten Anbinden gilt als ein wichtiges Kriterium beim Fechten der deutschen Schule Hochblute im 15 Jahrhundert Man verhindert dadurch dass sich der Gegner auf einen einstellen kann und kann sich sehr einfach zu moglichen Blossen Offnungen in der Verteidigung beim Gegner vorarbeiten um dann die Gunst der Stunde zu nutzen und einen Schlag oder Stich anzubringen Huten bei Johannes Leckuchner BearbeitenIn der Fechtlehre mit dem langen Messer von Johannes Leckkuchner gibt es ebenfalls vier Huten die weitestgehend denen des langen Schwertes entsprechen Ihre Zuordnung stellt sich wie folgt dar Hut Ochs Hut Stir Hut vom Tag Hut Lug ins Land Hut Pflug Hut Eber Hut Alber Hut BasteiQuellen BearbeitenSiegmund Ringeck Die ritterliche Kunst des langen Schwertes Fechtbuch aus dem Jahr 1440 Joachim Meyer Grundtliche Beschreibung der freyen Ritterlichen unnd Adelichen Kunst des Fechtens Thiebolt Berger Strassburg 1570 Digitalisat der Ausgabe 1600 in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Hans Talhoffer Talhoffers Fechtbuch Gerichtliche und andere Zweikampfe darstellend VS Books Herne 2006 ISBN 3 932077 03 2 Jeffrey L Forgeng The Medieval Art of Swordsmanship A Facsimile amp Translation of Europe s Oldest Personal Combat Treatise Royal Armories MS I 33 Chivalry Bookshelf Union City 2003 ISBN 1 891448 38 2 Weblinks BearbeitenHuten der deutschen Schule Nicht mehr online verfugbar www dreynschlag at archiviert vom Original am 22 Juni 2009 abgerufen am 26 Marz 2013 www schielhau org Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 14 Februar 2012 abgerufen am 26 Marz 2013 deutsch englisch Vierzig Spiele Abgerufen am 26 Marz 2013 Erlauterungen zu Tafeln Spielen des I 33 Einzelnachweise Bearbeiten Die sieben Huten des I 33 Nicht mehr online verfugbar freywild ch 29 September 2008 archiviert vom Original am 21 Oktober 2012 abgerufen am 26 Marz 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hut Fechten amp oldid 223433763