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Hunger auf Leben ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 2004 Er entstand nach den Tagebuchern der Schriftstellerin Brigitte Reimann FilmTitel Hunger auf LebenProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2004Lange 95 MinutenAltersfreigabe FSK 12 1 StabRegie Markus ImbodenDrehbuch Ines Keerl Scarlett KleintProduktion Hans Werner HonertKamera Hans GrimmelmannSchnitt Ursula HofBesetzungMartina Gedeck Brigitte Reimann Kai Wiesinger Siegfried Pitschmann Ulrich Muhe Jochen Hensel Heinrich Schmieder Gunter Uwe Bohm Lutz Reimann Martin Feifel Jon Jutta Wachowiak Elisabeth Reimann Gunter Junghans Willi Reimann und Walter Ulbricht Karl Kranzkowski Hugo Zurner Stasi Major Urs Rechn Volkspolizist Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film spielt in der DDR zwischen 1955 und 1972 Die talentierte junge Schriftstellerin Brigitte Reimann kommt aus der Kleinstadt Burg bei Magdeburg wo sie gemeinsam mit ihren Eltern Bruder Lutz und Ehemann Gunter in einem Haus lebt Der Enge der Wohnung und des Lebens entkommt Brigitte mit ihrer Phantasie und dem Schreiben was ihrem Ehemann vollig fremd ist Bei einem Schriftstellertreffen in Magdeburg lernt sie den Lektor Jochen Hensel kennen Er unterstutzt sie und verbringt eine Liebesnacht mit ihr Erstmals lernt sie einen Mann kennen der sie versteht Wieder zuruck in Burg wird sie jedoch mit der Eifersucht ihres Mannes konfrontiert der sie schlagt und ihre geliebte Schreibmaschine aus dem Fenster wirft Doch sie hat vor allem ihren Bruder Lutz als Verteidiger Der randalierende Ehemann kommt schliesslich ins Gefangnis Zuruck bleibt die schwangere Brigitte die das Kind jedoch verliert und in ihrer Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit einen Selbstmordversuch begeht aber vom Bruder gerettet wird Brigitte trifft sich nun mit dem talentierten Schriftsteller Siegfried Pitschmann der Probleme mit seinem Verlag hat und nicht veroffentlicht wird Die Beziehung zu ihm entwickelt sich nicht nur zu einer Liebesgeschichte Pitschmann wird zu einem Bruder im Geiste Brigitte kann ihren Roman Die Frau am Pranger fertigstellen und ihn 1956 erfolgreich veroffentlichen Jedoch auch die Stasi macht sich an Brigitte Reimann heran Major Zurner glaubt in ihr eine Mitarbeiterin gefunden zu haben muss aber schnell feststellen dass das Gegenteil der Fall ist Zurner wird zu einem Lebensfeind der Schriftstellerin der im Dunkel ihr Leben beeinflussen wird Nach Problemen mit dem Schriftstellerverband und der Partei kommen Brigitte und Pitschmann die jetzt ein Paar sind nach Hoyerswerda um das Leben an der arbeitenden Basis kennenzulernen Die Beziehung gerat in eine Krise Pitschmann zieht sich in ein inneres Exil zuruck und leidet unter einer Schreibblockade wahrend Brigitte eine Beziehung zu dem schreibenden Arbeiter Jon zu beginnen scheint Eine Dreiecksbeziehung entsteht Brigitte weiss jedoch nicht dass Stasimajor Zurner den straffallig gewordenen Jon mit der Aussicht auf Amnestie auf Brigitte Reimann angesetzt hat Ende der 1960er Jahre beginnt Brigitte Reimann ihren Roman Franziska Linkerhand der das Leben in Plattenbausiedlungen der DDR beschreibt und die Unmenschlichkeit dieser Architektur kritisiert Sie gibt die ersten sieben Kapitel dem Lektor Jochen Hensel zu lesen der jedoch bei der Staatsmacht in Ungnade gefallen und nicht mehr fur Literatur zustandig ist Bruder Lutz Reimann ist mittlerweile in den Westen gegangen da er die Enge und berufliche Eingeschranktheit in der DDR nicht mehr ertragen hat Ein letztes Mal trifft sie ihn als er 1971 noch einmal in der DDR seine Eltern besucht Auch wenn sie seine Kritik am Leben in der DDR nicht ertragen kann so fuhlt sie zu ihm immer noch die starkste Bindung und wunscht sich dass er doch ihr Ehemann sein konnte Kurz nach diesem Besuch entdeckt sie Knoten in ihrer Brust doch lasst sie sich erst spat behandeln und der Brustkrebs konnte sich bereits soweit ausbreiten dass eine Heilung nicht mehr moglich ist Brigitte Reimann stirbt im Alter von nur 39 Jahren ohne ihren letzten Roman beenden zu konnen Hintergrund BearbeitenDer Film entstand nach den Tagebuchern Ich bedaure nichts 1955 bis 1963 und Alles schmeckt nach Abschied 1964 bis 1970 In der dramatischen Ausformung der Figur des Jon dem der dritte Ehemann Hans Kerschek als reales Vorbild zugrunde liegt entfernt sich die Filmhandlung hinsichtlich dessen inoffizieller Mitarbeit fur den DDR Staatssicherheitsdienst von der dokumentierten Sachlage Kerscheks tatsachliche Verpflichtungserklarung als IM Ewald stammt vom 2 Oktober 1968 2 einem Zeitpunkt an dem Brigitte Reimann bereits vier Jahre Kerscheks Ehefrau war 3 Obwohl er als inoffizieller Informations Zutrager tatig war haben sich fur eine explizit auf Brigitte Reimann abzielende Bespitzelung und Infiltrierung wie sie der Film fur die Figur des Jon in seiner Handlung fiktional exponiert in den BStU Akten Kerscheks keinerlei Hinweise finden lassen 4 Kritiken Bearbeitenfilm dienst Die differenzierte Studie des in allen Belangen gescheiterten Lebens einer Frau die ihr Schreiben als Therapie zu nutzen versuchte deren letzte Zuflucht jedoch die Krankheit wurde wird von hervorragenden Darstellern getragen vor allem Martina Gedeck beweist einmal mehr dass sie zu den Ausnahmeerscheinungen im hiesigen Kino und Fernsehbetrieb gehort Auszeichnungen BearbeitenMartina Gedeck Deutscher Fernsehpreis Beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm 2004Weblinks BearbeitenHunger auf Leben bei filmportal de Hunger auf Leben in der Internet Movie Database englisch Hunger auf Leben Darstellungen der DDR im Film zwischen Fakt Fiktion und Mythos von Nadine Nowroth Trinity College DublinEinzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Hunger auf Leben Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Juni 2007 PDF Pruf nummer 110 335 V DVD UMD Archiv BStU MfS BV Cottbus AIM 228 79 Bd I Seite 17 Brigitte Reimann ein Schriftstellerleben in der DDR Biographische und Bibliographische Daten dokumentiert von Kristina Stella Nadine Nowroth Schutzraum Familie Strukturen und Typologien von Bespitzelungsprozessen innerhalb von Kunstlerfamilien in der DDR Eine Untersuchung von vier Fallbeispielen im Spannungsfeld von Akten und Adaptionen Submitted for the Degree of Doctor in Philosophy Department of Germanic Studies University of Dublin Trinity College 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hunger auf Leben amp oldid 236030273