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Hrisantos geboren 1889 in Istanbul gestorben 8 Juli 1920 ebenda war ein vielfacher Morder und schwerkrimineller Bandenchef im besetzten Istanbul in den letzten Jahren des Osmanischen Reiches Hrisantos Bande soll 21 Personen auf dem Gewissen haben darunter 13 Polizisten 1 Hrisantos war Osmane griechischer Abstammung Sein vollstandiger Name lautete Hristo Anastadiyadis Veled i Ahilya Der Zusatz Veled i Ahilya bedeutet dabei Sohn des Ahilya Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Polizistenmorde 3 Zerschlagung der Bande 4 Flucht 5 Tod 6 Rezeption 7 Einzelnachweise 8 QuelleAnfange BearbeitenHrisantos kam im Jahr 1314 AH 1889 n Chr in Papazkopru Beyoglu im Haus des Kramers Yorgi 2 zur Welt Seine Mutter hiess Andernohin und betrieb ein Bordell in der damaligen Dervis Sokagi in Beyoglu Hrisantos Vater Ahilya verliess die Familie im Jahre 1910 Hrisantos hatte eine Schwester und einen alteren Bruder den man spater Latarnaci Koco Koco der Drehorgelspieler nannte Im Jahr 1915 wird Hrisantos im Vergnugungsviertel von Beyoglu als gutaussehender junger Mann mit dunklem Teint und ebensolchen Augen beschrieben Die beiden Kriminellen Meyhaneci Deli Panayot Schankwirt der verruckte Panayot und Sari Hristo der blonde Hristo sollen sich seinetwegen gestritten haben Dabei sei Sari Hristo getotet worden 2 Hrisantos war regelmassiger Gast in den Kaffeehausern und Schenken 3 Hrisantos soll laut Polizeiarchiven eine Schneiderlehre begonnen haben betatigte sich aber mit seinem Bruder erst als Taschendieb und spater als Strassenrauber Mit weiteren Figuren der Istanbuler Unterwelt grundete Hristantos eine eigene Bande Den ersten Raubmord beging die Bande an dem 65 jahrigen Puddingmacher Recep Usta Der Zeitpunkt der Tat ist umstritten die Angaben reichen vom 1915 bis 1918 Hrisantos und seine beiden Mittater Fantoma Mehmet und Makarnaci Niko wurden gefasst vor Gericht gestellt und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt Den Dreien und einem weiteren Mithaftling gelang jedoch die Flucht durch die Kanalisation Polizistenmorde BearbeitenDer erste Polizist den die Bande totete war Mehmet Efendi Dieser wollte intervenieren als Bandenmitglieder eine Frau belastigten und wurde erschossen Es folgten die Erschiessung des Kommissars Fahri Efendi und drei Monate spater des Polizisten Ibrahim Bey Ein weiterer Polizist wurde 1920 durch Hrisantos und den ehemaligen Mithaftling Zafiri erschossen als dieser sich auf der Strasse die Schuhe putzen liess Zwei weitere Polizisten wurden bei einer Kontrolle eines Kaffeehauses durch Bandenmitglieder erschossen da Hrisantos hier beim Glucksspiel gestort wurde Die Istanbuler Polizei bildete eine Sonderermittlungsgruppe aus vier Beamten Nach dreiwochiger Ermittlung kam es zu einer Schiesserei mit Hrisantos Bande bei der einer der vier Polizisten getotet wurde Ein weiterer Beamter wurde wenig spater erschossen als die Polizei erfolglos ein Haus umstellte in dem die Bande sich aufhielt Kurz darauf wurde ein Beamter auf Streife in Galata erschossen Zerschlagung der Bande BearbeitenZunachst gelang es der Polizei Hrisantos rechte Hand Zafiri zu stellen Bei der Schiesserei wurde Zafiri getotet und der Polizist verletzt Der Beamte erhielt eine Belohnung und den Mecidiye Orden III Klasse Auch Harito ein weiteres Bandenmitglied und ehemaliger iranischer Tabakhandler wurde wenig spater am 7 Januar 1920 von der Polizei getotet Hrisantos veranderte daraufhin sein Aussehen und gab sich nun als Doktor Yani aus Nach einer Zecherei kam es in der Ziba Sokagi zu einer Schiesserei mit zwei Polizisten die beide von der Bande getotet wurden Bei einem Raububerfall auf den Geldwechsler Mihail wurden zwar zwei Geschwister des Geldwechslers getotet aber auch das Bandenmitglied der ersten Stunde Makarnaci Niko Niko der Teigmacher gefasst Dessen Aussagen fuhrten zur Festnahme des Bandenmitglieds Fantoma Mehmet Die Polizei machte auch das Versteck des Bandenmitgliedes Demirci Andon Andon der Schmied ausfindig und stellte ihn dort Andon ergab sich verletzt und ein weiterer Polizist wurde getotet Flucht BearbeitenHrisantos setzte sich im Marz 1920 gemeinsam mit seiner Geliebten Eftimya nach Griechenland ab und nahm in Piraus den Betrieb einer Schenke auf Hier totete er einen Gendarmen der Eftimya belastigte Hrisantos musste erneut untertauchen und ging in das damals noch osmanische Thessaloniki Eftimya die in Piraus zuruckgeblieben war kehrte nach Istanbul zuruck und Hrisantos reiste ihr im Juli 1920 mit einem falschen griechischen Pass unter dem Namen Asil Anastasyadis hinterher Tod BearbeitenDie Istanbuler Polizei uberwachte einen armenischstammigen Verbrecher namens Nobar Am 6 Juli 1920 legte sie einen Hinterhalt in der Nahe seines Hauses Es kam zu einer Schiesserei bei der zwei Personen entflohen einer von ihnen wurde durch eine Kugel verletzt Wie sich spater herausstellte war diese Person Hrisantos Eftimyas Vater wandte sich am folgenden Tag an die Polizei mit der Nachricht dass Hrisantos zuruckgekehrt sei und er und seine Tochter um ihr Leben furchteten Gleichzeitig gab der Vater den Aufenthaltsort Hrisantos preis Dieser sei verletzt und halte sich beim Balikci Agaton Agaton der Fischer auf Die Polizei nahm Kontakt zum Fischer auf und in der Nacht zum 8 Juli umstellten die Beamten das Haus und erschossen Hrisantos Die beiden massgeblich an der Erschiessung Hrisantos beteiligten Beamten Muharrem Efendi spater Muharrem Alkor und Cafer Tayyar Efendi erhielten eine Belohnung und den Mecidiye Orden V Klasse An der Beerdigung Hrisantos nahmen Tausende Personen teil Der Fischer Agaton wurde spater als Verrater Opfer eines Attentats bei dem er und seine beiden Kinder schwer verletzt wurden Die Waffe mit der Hrisantos getotet wurde wird immer noch im Polizeimuseum von Istanbul aufbewahrt 3 Rezeption BearbeitenHrisantos gilt in der Turkei als Serienmorder und in Medien wird die Auffassung vertreten die englischen und franzosischen Besatzer Istanbuls hatten aufgrund der Religionszugehorigkeit Hrisantos mit ihm zusammengearbeitet und ihn protegiert 1 Der Polizist der Hrisantos totete schrieb spater das Buch Hristantos u Ben Oldurdum Der Titel lautet ubersetzt Ich totete Hrisantos Des Weiteren war die Geschichte Hrisantos Thema der Filme Istanbul Kan Aglarken 1952 4 und Uc Namus Bekcisi 1969 Einzelnachweise Bearbeiten a b Nachrichtenportal haberler com vom 12 Juli 2016 a b Avni Ozgurel Imparatorlugun seri katili in Tageszeitung Radikal vom 5 Januar 2003 a b Tageszeitung Hurriyet vom 18 Mai 2002 Eintrag auf sinematurk comQuelle BearbeitenGurkan Firat Saylan Isgal Istanbul unda Eli Kanli Bir Orgut Hrisantos Cetesi in Turkiyat Dergisi der Ataturk Universitat Erzurum 2010 Nr 44 Seiten 325 343 Online als PDF 1 PersonendatenNAME HrisantosALTERNATIVNAMEN Hristo Anastadiyadis Veled i AhilyaKURZBESCHREIBUNG turkischer Bandenchef und SchwerkriminellerGEBURTSDATUM 1889GEBURTSORT IstanbulSTERBEDATUM 8 Juli 1920STERBEORT Istanbul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hrisantos amp oldid 190356290