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Horst David 22 November 1938 in Breslau 8 November 2020 in Straubing war ein deutscher Serienmorder Die Aufklarung seines Mordes an der Prostituierten Fatima Grossart gilt als Meilenstein der deutschen Kriminalgeschichte weil es hier erstmals gelang eine fast 20 Jahre zuruckliegende Tat mit Hilfe des automatisierten Fingerabdruckidentifizierungssystems aufzuklaren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Morde 3 Literatur 4 Filme 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1944 wurde Horst David mit einem Namensschild um den Hals allein auf dem Bahnhof im bayerischen Hof aufgefunden Er kam in ein Kinderheim 1948 konnte der Suchdienst des Roten Kreuzes die Mutter in Cuxhaven ermitteln Zu einer Begegnung zwischen beiden kam es jedoch nicht 1 David lebte nach abgeschlossener Malerlehre als angestellter Maler in Hainsacker bei Regensburg 1963 heiratete er und bekam mit seiner Ehefrau zwei Sohne Zeitweise blieb er tagelang von zu Hause weg Diese Zeiten verbrachte er in Munchen und Hamburg und vermutlich noch in weiteren deutschen Grossstadten wo er viel Geld fur Frauen ausgab Seine Familie befand sich deshalb in finanziellen Schwierigkeiten Nach der Kundigung seiner Anstellung und der Trennung von seiner Frau zog er 1984 nach Regensburg und lebte von Sozialhilfe Die Morde BearbeitenAm 22 August 1975 ermordete er wahrend einer seiner Ausfluge in Munchen Waltraud Frank und zwei Tage spater Fatima Grossart Die beiden Prostituierten wurden erwurgt und ihre Wohnungen durchsucht Spater gab David an er sei mit beiden Opfern in Streit geraten weil sie fur ihre Dienste mehr Geld verlangt hatten als vereinbart gewesen sei Achtzehn Jahre nach den Morden in Munchen am 7 September 1993 fand man Davids Nachbarin Mathilde Steindl erwurgt in ihrer Wohnung auf Die Polizei die David als Hauptverdachtigen in das Ermittlungsverfahren einbezogen hatte nahm ihn fest nachdem sie Fingerabdrucke von ihm in der Wohnung der Toten gefunden hatte Es kam aber nicht zu einer Verurteilung weil sich David offenbar zeitweise berechtigt in der Wohnung seiner Nachbarin aufgehalten hatte Seine Fingerabdrucke wurden von der Polizei routinemassig an das Bayerische Landeskriminalamt ubersandt Das damals noch neue Automatisierte Fingerabdruckidentifizierungssystem AFIS erkannte 1994 eine Ubereinstimmung mit neunzehn Jahre zuvor bei der toten Fatima Grossart gesicherten Fingerabdrucken In den folgenden polizeilichen Vernehmungen gab David zunachst an im August 1975 nicht in Munchen gewesen zu sein und auch keine Prostituierten besucht zu haben Erst als er mit den Beweisen konfrontiert wurde gab er die Totung der zwei Prostituierten zu und raumte spater noch weitere Morde ein Neben dem an seiner Nachbarin gestand er auch die folgenden am 12 April 1981 an der 59 jahrigen Rentnerin Barbara Ernst am 26 Januar 1983 an der 67 jahrigen Rentnerin Martha Lorenz am 27 Oktober 1984 an der 70 jahrigen Rentnerin Maria Bergmann am 12 Januar 1992 an der 84 jahrigen Rentnerin Kunigunda ThossDie drei Opfer aus den Jahren 1981 bis 1984 wollten ihn als Hilfskraft fur die Renovierung ihrer Wohnungen engagieren weigerten sich jedoch ihm Geld zu leihen beziehungsweise Vorschusse zu zahlen Kunigunda Thoss hatte ihm offenbar nach und nach uber 20 000 D Mark geliehen Drei der Todesfalle wurden bis zum Gestandnis von Horst David nicht als Morde erkannt weil er die Leichen so drapierte dass von Haushaltsunfallen ausgegangen wurde David hat sieben Taten gestanden In allen Fallen spielten nach Aussage des damaligen Ermittlers Josef Wilfling finanzielle Aspekte eine Rolle Man nimmt an dass er noch weitere Morde begangen hat 2 Dafur sprechen unter anderem das ungewohnlich hohe Alter bei der ersten bewiesenen Tat und seine tagelangen Ausfluge Josef Wilfling ausserte der kurze Zeitraum zwischen den beiden ersten Taten die naheren Umstande und sein Verhalten wurden darauf hindeuten dass David damals bereits uber diesbezugliche Erfahrung verfugte 3 Im Dezember 1995 verurteilte das Landgericht Munchen I Horst David zu lebenslanger Haft 4 Er verstarb nach rund 25 Jahren Haft in der Justizvollzugsanstalt Straubing Literatur BearbeitenRudolf Schrock Der Biedermann Die Geschichte des Frauenmorders Horst David Knaur Munchen 2004 ISBN 3 426 77721 5 Filme BearbeitenDer Mann dem die Frauen vertrauten Der Serienmorder Horst David Regie Walter Harrich ARD 2008 mit Ulrich Tukur und anderen Dokumentarfilm mit Spielszenen und Interviews Horst David in der Internet Movie Database englisch Ermittler Mehrfachtatern auf der Spur Buch amp Regie Sherif Hafzalla Britta Marks und Yann Thonnessen ZDFinfo 2018 Dokumentarfilm mit Spielszenen und Interviews Weblinks BearbeitenGisela Friedrichsen Eher Sache der Philosophie In Der Spiegel Nr 52 1995 S 62 63 online Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Friedrichsen Eher Sache der Philosophie In Der Spiegel 24 Dezember 1995 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 3 August 2022 Petra Hollweg Die Seele des Morders In Focus Nr 16 1997 www mittelbayerische de 28 Februar 2016 Gisela Friedrichsen Eher Sache der Philosophie In Der Spiegel Nr 52 1995 S 62 63 online Normdaten Person GND 129934674 lobid OGND AKS VIAF 20776335 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME David HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher SerienmorderGEBURTSDATUM 22 November 1938GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 8 November 2020STERBEORT Straubing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst David amp oldid 225042902