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Die Hobart Klasse auch als Sea4000 oder Australian Air Warfare Destroyer bezeichnet ist eine Klasse von drei Lenkwaffenzerstorern der Royal Australian Navy Die seit September 2017 in Dienst befindlichen Schiffe basieren auf den spanischen Fregatten der Alvaro de Bazan Klasse und ersetzten die ausgemusterten Zerstorer der Perth Klasse Das Projekt war auf rund acht Milliarden Australische Dollar veranschlagt Hobart Klasse HMAS Hobart im Juni 2016 HMAS Hobart im Juni 2016SchiffsdatenLand Australien AustralienSchiffsart LenkwaffenzerstorerEntwurf Alvaro de Bazan KlasseBauwerft Australia Submarine Corporation Raytheon AustraliaBauzeitraum Seit 2012Stapellauf des Typschiffes 23 Mai 2015Gebaute Einheiten 3Dienstzeit seit 2017Schiffsmasse und BesatzungLange 146 7 m Lua Breite 18 8 mTiefgang max 7 2 mVerdrangung 7000 t Besatzung 180 bis 234MaschinenanlageMaschine CODOG 2 GE 7LM2500 SA MLG38 Gasturbinen 2 Caterpillar Bravo 16 V Bravo SchiffsdieselmotorenMaschinen leistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 46 300 kW 62 950 PS Hochst geschwindigkeit 28 kn 52 km h Propeller 2Bewaffnung1 127 mm Mark 45 Mod 4 Geschutz 1 Mk 41 VLS mit 48 Zellen fur SM 2 und ESSM 8 RGM 84 Harpoon 2 Mark 32 Mod 9 Dreifachtorpedowerfer fur MU90 Torpedos 2 25 mm M242 Bushmaster Maschinenkanonen 1 Phalanx Block 1B NahbereichsabwehrsystemeSensorenAegis Kampfsystem AN SPY 1D V S Band Radar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Schiff 2 2 Elektronik 2 3 Bewaffnung 2 4 Kampfwertsteigerungen 2 5 Stealth Technologie 3 Einheiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit der Ausmusterung der Perth Klasse zwischen 1999 und 2001 verfugte die Australische Marine uber keinerlei Fahigkeiten zur weitreichenden Luftabwehr mehr Zur Schliessung dieser Lucke wurde eine neue Klasse von Schiffen projektiert Aufgrund fehlender Fahigkeiten der eigenen Rustungsindustrie Schiffe dieser Grossenordnung und Komplexitat zu bauen sah man sich im Ausland nach einem geeigneten Modell um Nach langerem Hin und Her standen zwei verschiedene Schiffstypen von zwei verschiedenen Herstellern zur Endauswahl das siegreiche Design sollte dann an die spezifischen australischen Bedurfnisse angepasst und in australischen Werften in Lizenz gebaut werden Bei den beiden Designs handelte es sich einerseits um eine Variante der spanischen Alvaro de Bazan Klasse und andererseits um eine Variante der amerikanischen Arleigh Burke Klasse Im August 2005 wurde schliesslich bekannt dass das Australische Verteidigungsministerium das amerikanische Design als bevorzugten Bieter ausgewahlt hat 1 Im Januar 2006 liess die Marine verlauten dass die drei zu bauenden Schiffe die Namen Hobart Brisbane und Sydney tragen werden 2 Am 20 Juni 2007 wurde uberraschend das F100 Alvaro de Bazan Design der spanischen Werft Navantia als Sieger ausgewahlt 3 Der eigentliche Bau der Schiffe soll durch die Air Warfare Destroyer Alliance erfolgen Dabei wurde die in Staatsbesitz befindliche Werft Australia Submarine Corporation ASC fur den Bau der Schiffe verantwortlich wahrend Raytheon Australia eine Tochter von Raytheon die Schiffe ausrusten wird Drittes und letztes Mitglied der Air Warfare Destroyer Alliance ist das australische Verteidigungsministerium welches als Abnehmer der Schiffe fungiert 4 Am 15 April 2010 mundete die Entwicklungs in die Bauphase Die je 31 Blocke der Schiffe sollten auf drei Werften gebaut werden der Hauptauftragnehmer ASC sollte je neun Blocke der Bugsektionen BAE Systems je zwolf Rumpfblocke und Forgacs je zehn Blocke der Hecksektionen herzustellen 5 Gleich zu Baubeginn gab es technische Probleme mit Verwindungen an einer von BAE gefertigten Rumpfsektion die das Projekt verzogert Als Reaktion darauf wurden 13 Blocke die ursprunglich BAE zugeteilt worden waren unter den anderen australischen Werften verteilt Bis zu funf weitere sollen entgegen anfanglicher Planung von Navantia im spanischen Ferrol gefertigt werden 6 7 Am 4 Juni 2014 wurde bekannt dass die bestellten Schiffe mindestens einige Hundert Millionen Dollar teurer werden und erst spater als wie geplant 2015 ausgeliefert werden sollen 8 Die HMAS Hobart wurde als erstes Schiff schliesslich am 15 Juni 2017 ausgeliefert Vergleich nbsp Arleigh Burke Design nbsp Alvaro de Bazan DesignAlvaro de Bazan Variante Arleigh Burke VarianteLange 146 7 m 148 mBreite 18 6 m 21 3 mWasserverdrangung 5800 t 8100 tHochstgeschwindigkeit 29 kn 29 knReichweite 4800 sm bei 18 kn 5500 sm bei 18 knBesatzung 180 220Kampffuhrungssystem Aegis AegisVLS Zellen 48 90 96Harpoon Seezielflugkorper 8 8Torpedos 6 6Hauptgeschutz 1 127 mm Mark 45 Leichtgewichtsgeschutz 1 127 mm Mark 45 LeichtgewichtsgeschutzNahbereichsverteidigungssysteme 1 2Hubschrauber 1 Seahawk 2 Seahawk NFH 90Technik BearbeitenSchiff Bearbeiten Die Schiffe sollen bei einer Lange von 146 7 m einer Breite von 18 8 m einen Tiefgang von 7 2 m und eine Wasserverdrangung von etwa 7000 t haben Die Besatzungsstarke soll bei ca 180 Personen liegen Zudem sollen Unterbringungsmoglichkeiten fur etwa weitere 40 Personen beispielsweise Spezialeinheiten oder Boardingteams vorhanden sein Elektronik Bearbeiten Das zentrale Element der Elektronik ist das Aegis Kampfsystem des US amerikanischen Herstellers Lockheed Martin Aegis ist ein integriertes Fuhrungs Feuerleit und Aufklarungssystem Es ubernimmt Aufgaben wie Ortung Verfolgung und Feuerleitung von See und Luftzielen sowie die Lagedarstellung Zentrale Komponenten des Systems sind die Operationszentrale des Schiffes sowie die AN SPY 1D V Radaranlage Sie verleiht dem Schiff mit vier flachen und nicht beweglichen Antennen enormer Grosse ein charakteristisches Aussehen Ess handelt sich dabei um Antennen mit passiver elektronischer Strahlschwenkung d h die Antennen selbst werden nicht bewegt Dies ermoglicht den Verzicht auf bewegliche Teile was die Zuverlassigkeit erhoht Ein weiterer Vorteil ist die wesentlich grossere Leistungsfahigkeit insbesondere bei der gleichzeitigen Verfolgung einer grossen Anzahl Ziele sowie der Reichweite Ausserdem soll ein Sonar eingebaut werden Uber die weitere Elektronik z B Navigationsradar usw ist nichts bekannt Die Schiffe sollen auch als Flaggschiffe eingesetzt werden konnen wofur es weiterer spezifischer Elektronik bedarf Bewaffnung Bearbeiten Als Hauptbewaffnung verfugt die Hobart Klasse uber das US amerikanische Mk 41 Vertical Launching System mit 48 Zellen Fur eine umfassende Luftabwehr konnen diese mit Flugkorpern vom Typ RIM 66 SM 2 und RIM 162 ESSM bestuckt werden Letztere werden dabei in sogenannten Quad Packs von vier Flugkorpern pro Zelle mitgefuhrt Zur Schiffsabwehr verfugt die Hobart Klasse uber acht Seezielflugkorper vom Typ AGM 84 Harpoon Zur U Boot Abwehr sind zwei Mark 32 Mod 9 SVTT Dreifachtorpedowerfer fur Torpedos vom Typ MU90 vorhanden Als Hauptgeschutz wird das 5 62 Mark 45 Mod 4 Leichtgewichtsgeschutz von BAE Systems verwendet Dabei handelt es sich um ein 5 Zoll Mehrzweckgeschutz was einem Kaliber von 127 mm entspricht mit 62 Kaliberlangen Damit ist die Royal Australian Navy erstmals in der Lage auch gelenkte reichweitengesteigerte Munition zur Landzielbekampfung einzusetzen Als Nahbereichsverteidigungssystem zur Abwehr von anfliegenden Flugkorpern ist eine Phalanx CIWS Block 1B verbaut Ungewohnlich bei der Hobart Klasse ist dass nur eine Phalanx verbaut ist da normalerweise zwei verwendet werden um eine 360 Abwehr sicherzustellen Zur Abwehr von Speedboatangriffen sind zwei 25 mm M242 Bushmaster Maschinenkanonen vorhanden Jedes Schiff der Hobart Klasse fuhrt einen Helikopter vom Typ MH 60R Seahawk mit Kampfwertsteigerungen Bearbeiten Bereits vor der Indienststellung der ersten Einheit im September 2017 wurde uber Kampfwertsteigerungen der Zerstorer nachgedacht Der Schwerpunkt der Uberlegungen liegt dabei auf dem Mk 41 Vertical Launching System da dieses kompatibel zu weiteren Flugkorpern vom Typ SM 3 SM 6 und BGM 109 Tomahawk ist Die Ausrustung mit der RIM 174 SM 6 ERAM wurde die Langstrecken Luftabwehrfahigkeiten der Hobart Klasse erheblich steigern Deutlich konkreter sind bereits die Uberlegungen uber einen Einstieg ins US amerikanische Standard Missile SM 3 Projekt welches das Abfangen ballistischer Raketen zum Ziel hat 9 Fur beide Flugkorper ware eine wesentlich leistungsfahigere Radaranlage mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung AESA sinnvoll Die Ausrustung mit Tomahawk Marschflugkorpern die ebenfalls aus dem Mk 41 VLS abgeschossen werden konnten wurden die Landangriffsfahigkeit massiv steigern gilt aber vorlaufig als relativ unwahrscheinlich Wahrend der Entwurfs und Bauphase wurden haufig die Fahigkeit zum Einsatz von Drohnen diskutiert Da dies zunachst nicht umgesetzt wurde ist eine derartige Nachrustung bei zukunftigen Kampfwertsteigerungen sehr wahrscheinlich Stealth Technologie Bearbeiten Die Hobart Klasse ist wie die meisten derzeit in Beschaffung oder in Planung befindlichen Zerstorer nach Stealth Prinzipien gebaut Das heisst dass die Schiffe auf die Reduzierung ihrer Radarsignatur optimiert um die Ortung zu erschweren Dazu mussen samtliche Aussenwande schrag gestellt und speziell beschichtet werden auch die Raketenstarter Geschutze Beiboote etc mussen entsprechend verkleidet werden Ebenfalls reduziert wird die Warmeabstrahlung um die Wahrscheinlichkeit einer Erfassung durch Infrarot Sensoren zu reduzieren In einem komplizierten Verfahren werden zu diesem Zweck die Abgase mit kalter Luft durchmischt bevor sie ausgestossen werden Sollte das Schiff trotz dieser Gegenmassnahmen erfasst werden soll es nach den Planungen nur als sehr kleines Objekt wahrgenommen werden Die sehr hohen Kosten dieser Technologie stellen einen bedeutenden finanziellen Anteil bei der Beschaffung der Hobart Klasse dar Einheiten BearbeitenKennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung VerbleibDDG 39 HMAS Hobart III 6 September 2012 23 Mai 2015 23 September 2017 aktivDDG 41 HMAS Brisbane III 3 Februar 2014 15 Dezember 2016 27 Oktober 2018 10 aktivDDG 42 HMAS Sydney V 19 November 2015 19 Mai 2018 11 19 Mai 2020 12 aktivWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hobart Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die HMAS Hobart III auf der offiziellen Webseite der Royal Australian Navy englisch Die HMAS Brisbane III auf der offiziellen Webseite der Royal Australian Navy englisch Die HMAS Sydney V auf der offiziellen Webseite der Royal Australian Navy englisch Air Warfare Destroyer Alliance englisch Einzelnachweise Bearbeiten minister defence gov au Memento des Originals vom 12 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www minister defence gov au minister defence gov au Memento des Originals vom 15 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und 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und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www navy gov au navy gov au abgerufen am 13 Oktober 2011 janes com Memento des Originals vom 18 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www janes com smh com au Ridzwan Rahmat Australia commissions second Hobart class destroyer Jane s Information Group 28 Oktober 2018 abgerufen am 30 Oktober 2018 englisch Gabriel Dominguez Australia launches third and final Hobart class Air Warfare Destroyer Jane s Information Group 21 Mai 2018 abgerufen am 21 Mai 2018 englisch Xavier Vavasseur Final Air Warfare Destroyer HMAS Sydney Commissioned in the Royal Australian Navy navalnews com 19 Mai 2020 abgerufen am 20 Mai 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hobart Klasse amp oldid 236282694