www.wikidata.de-de.nina.az
Als Historia Ducum Venetorum fruher Historia Ducum Veneticorum wird eine Handschrift des spaten 12 oder der Mitte des 13 Jahrhunderts bezeichnet die sich unter der Signatur H V 44 in der Bibliothek des Seminario Patriarcale in Venedig befindet Sie fullt in diesem Codex die Blatter 35 bis 45 Der Codex enthalt zugleich eine Abschrift des Chronicon Altinate eine Chronik die aus dem 13 Jahrhundert stammt Zeitlich reicht die Handschrift von der Herrschaft des Dogen Ordelafo Faliero 1102 1118 bis zum Frieden von Venedig 1177 um dann nach einer erheblichen Lucke mit Ereignissen der Jahre zwischen 1203 und 1229 und dies auch nur episodisch fortzusetzen Aller Wahrscheinlichkeit nach entstand die Handschrift vor 1247 Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Manuskripte Zeitraum 3 Editionen 4 Datierung 5 Edition 6 Literatur 7 AnmerkungenTitel BearbeitenDer lange Zeit gebrauchliche Titel Historia Ducum Veneticorum wurde von dem Herausgeber Henry Simonsfeld vorgeschlagen und weitgehend akzeptiert Mit der Edition durch Luigi Andrea Berto wurde der Titel leicht abgewandelt seither heisst das Werk Historia Ducum Venetorum Dies begrundete der Herausgeber damit dass innerhalb der Handschrift die Venezianer ausschliesslich als Veneti bezeichnet wurden niemals als Venetici Manuskripte Zeitraum BearbeitenDie Handschrift gehorte Marin Sanudo d J und bildete die Grundlage fur die von Henry Simonsfeld fur die Monumenta Germaniae Historica besorgte Edition Luigi Andrea Berto gab eine weitere Abschrift an die allerdings erst im 19 Jahrhundert entstanden ist Museo Correr codex Cicogna n 2180 Bl 29r 40r Nach Sante della Valentina Kaplan der Bruderschaft San Rocco handelt es sich dabei um eine getreue Abschrift der Historia des 13 Jahrhunderts Dabei sind die Blatter 36a bis 36b eingefugt worden Sie stellen einen kleinen Teil der von Cicogna bereitgestellten Edition Sie stammen wiederum von Angelo Zon der seinerseits erklarte er habe sie aus einem Codex der Biblioteca Marciana abgeschrieben exzerpiert aus einem Buch des Giovanni Cornaro der wiederum eine Transkription aus einer historia latina des Antonio Marsilio vorgenommen hatte der Kanzler im Dogenpalast Mitte des 16 Jahrhunderts war Dieses Exzerpt bezieht sich auf die Herrschaft des Dogen Sebastiano Ziani und es reprasentiert damit einen Teil des verlorenen Abschnitts der Handschrift des 13 Jahrhunderts dazu einige Daten im Zusammenhang mit dem Frieden von Venedig 1177 Das Originalmanuskript weist eine zeitliche Lucke auf Sie beginnt bei der Anreise Papst Alexanders III nach Venedig Seine Fortsetzung beinhaltet Schilderungen zur ersten Belagerung Konstantinopels im Jahr 1203 wahrend des Vierten Kreuzzugs Luigi Andrea Berto fullte einen kleinen Teil der Lucke mit dem Textteil des Manuskripts aus dem 19 Jahrhundert genauer bis zum Ende der Herrschaftszeit Sebastiano Zianis 1178 Damit umfasst die zeitliche Lucke die Jahre zwischen 1178 und 1203 Editionen BearbeitenEmmanuele Antonio Cicogna publizierte als erster einen Teil der Historia Ducum auf der Grundlage des besagten Codex Cicogna Diese wurde jedoch weitgehend ignoriert denn massgeblich wurde fur lange Zeit die Edition von Henry Simonsfeld fur die Monumenta Germaniae Historica die unter dem Titel Historia Ducum Veneticorum erschien Diese basierte auf Codex H V 44 Diese Edition erlebte 1925 eine Neuauflage und wurde spater nochmals nachgedruckt Simonsfeld fullte die besagte Lucke zwischen 1177 und 1203 kurzerhand durch entsprechende Passagen aus der Venetiarum Historia des 14 Jahrhunderts mithin ex chronico quod vocant Iustiniani wie Simonsfeld anmerkte Codex Lat X 36a der Biblioteca Marciana Pietro Giustinian zugewiesen Der einzige Grund dafur lag fur Simonsfeld uberraschenderweise darin die beiden Handschriften hatten die gleiche Erzahlweise Diese Edition hatte zur Folge dass die zeitliche Lucke etwa in Bezug auf Enrico Dandolo durch Abschnitte aus der Historia Ducum gefullt wurde die gar nicht aus dieser Handschrift stammten Die Edition die Luigi Andrea Berto unter dem Titel Historia Ducum Venetorum vorlegte liess die Lucke bestehen Wie Simonsfeld bietet Berto Unterteilungen die allerdings im vollig ungegliederten Manuskript nicht vorkommen Datierung BearbeitenMit der Begrundung die Chronik ende mit dem Jahr 1229 nahm man an sie sei unmittelbar danach angefertigt worden Allerdings wurde auch gemutmasst ob sie nicht kurz nach 1177 entstanden sein konnte um erst sehr viel spater eben nach der besagten Lucke in Form eines eigenstandigen Werkes fortgesetzt zu werden Mangels weiterer Handschriften lasst sich diese Frage bis heute nicht beantworten Immerhin lasst sich zeigen dass der Abschnitt nach der Lucke erheblich weniger historische Details aufweist als der davorliegende Moglicherweise war also der Verfasser gar kein Zeitgenosse Pietro Zianis denn er lasst wesentliche Ereignisse aus schildert bekannte nur oberflachlich Moglicherweise hatte der Autor aber auch personliche Motive wie eine Krankheit die ihn dazu veranlassten eher episodisch als kontinuierlich zu schreiben Girolamo Arnaldi und Lidia Capo folgerten aus einem Satz der sich auf die Flottenexpedition unter dem Dogen Domenico Michiel in den Jahren 1122 bis 1124 bezog und in dem es heisst nefanda gens Saracenorum que tempore illo civitatem Tyri et Ascalonis adhuc possidebat dass der Autor von der Eroberung der beiden Stadte durch die Sarazenen in den Jahren 1292 bzw 1247 noch nichts wusste Mit diesem Argument liesse sich die Abfassung der Historia ducum in die Zeit vor 1247 einordnen Dennoch konnte es sich weiterhin um zwei Arbeitsphasen des Verfassers handeln Dieser sah vor ein Lob voller Optimismus auf den Dogen Pietro Ziani abzufassen der jedoch 1229 starb womit das Werk abgebrochen wurde Der Autor notierte in den nachsten Jahren zwar den ein oder anderen Vorgang doch deutlich exemplarischer Inhaltlich steht der Autor nach Giorgio Cracco an der Grenze zwischen dem dogalen und dem kommunalen Venedig zwischen der Epoche in der die Dogen beinahe absolute Herrscher waren und jener Zeit in der machtige Gremien entstanden waren die die Macht des Dogen zunehmend begrenzten Der Autor scheint der untergegangenen Epoche wohlwollender gegenuberzustehen was erklaren konnte warum er mit dem Tod Zianis abbrach Giorgio Cracco schlug daher vor den Titel der Historia ducum in Gesta Veneticorum per duces zu andern Șerban V Marin wiederum bezweifelt ebenso wie Luigi Andrea Berto dass sich ein solcher scharfer Bruch erkennen lasse Ausserdem so Marin lobe der Autor gar nicht so sehr die Dogen als Venedig und die Venezianer insgesamt So schreibt dieser etwa Gott habe immer Ehre Reichtum und Ruhm fur die Venezianer gehabt Ein weiterer Aspekt ist der Drang die innere Harmonie Venedigs zu belegen Edition BearbeitenHenry Simonsfeld Hrsg Historia ducum Veneticorum MGH Scriptores 14 Hannover 1883 S 72 97 Digitalisat Luigi Andrea Berto Hrsg und Ubersetzer Testi storici Veneziani XI XIII secolo Historia ducum Venetorum Annales Venetici breves Domenico Tino Relatio de electione Dominici Silvi Venetorum ducis Medioevo Europeo 1 CLEUP XXXVI Padua 1999 1 Literatur BearbeitenȘerban V Marin Some considerations regarding Historia Ducum Veneticorum 13th Century in Transylvanian Review 19 2010 9 28 Digitalisat auf academia edu Berto Luigi Andrea Memory and propaganda in Venice after the Fourth Crusade in Mediterranean Studies 24 2016 111 138 Digitalisat auf academia edu Anmerkungen Bearbeiten Rezension im Deutschen Archiv 57 2001 258 Rezension Nr 107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historia ducum Venetorum amp oldid 225698630